Roboter­überwachung für Großtrafos

Er sieht ein bisschen aus wie R2D2 aus Star Wars – der autonome Monitoringroboter X-AMINOR, der Großtransformatoren überprüft. Der selbstfahrende Roboter überwacht Veränderungen am Trafo und soll so Fehlerpotenziale finden und Schäden vorbeugen.

Transformatoren sind an sich äußerst langlebig und stabil, weil sie kaum bewegliche Teile enthalten. Rost oder Verschmutzungen etwa durch Vogelnester setzen ihnen im Laufe der Jahre aber trotzdem zu. In großen Umspannwerken verursacht das hohe Reparatur- und Ausfallskosten.

Das soll X-AMINOR verhindern. Entwickelt wird es vom COMET-Forschungszentrum Pro²Future, JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH, Siemens AG Österreich, Siemens Energy Austria GmbH und der Austria Power Grid AG. Dabei überprüft ein autonomer, selbstfahrender Roboter mit einer 360-Grad-Kamera, dem Laserscanning LiDaR, einem Mikrofonsystem und einer Infrarotkamera mehrmals täglich die Trafos auf Veränderungen, Anomalien und Fehler.

Der Projektexperte Jesus Pestana von Pro²Future schildert die einzelnen Monitoringarten: „Mit der optischen Kamera können wir Rost oder Verschmutzungen aufspüren. Normalerweise wird ein Trafo einmal im Monat überprüft, wir sehen diesen Zeitraum als Zeitrafferfilm ablaufen. So kann man Schäden besser entdecken.“ Die 32 Mikrofone, die halbkugelförmig auf dem Roboter sitzen, orten punktgenau Veränderungen in den Geräuschen, die der Trafo erzeugt. Auch so lassen sich Hinweise auf beginnende Fehlfunktionen finden. „Und mit dem Infrarotsystem sehen wir zum Beispiel, wenn die Ölverteilung im Kühlsystem nicht optimal ist.“

„Es ist ein wenig, wie wenn man Gras beim Wachsen zuschaut“, schmunzelt Michael Krisper, Area-Manager Cognitive Products bei Pro²Future.

„Mit der Zeit tut sich etwas und das stellen wir fest.“ Die Daten des Roboters werden in die Cloud zur weiteren Analyse geschickt. „Ein Trafo“, so Krisper, „kostet rund fünf Millionen €. Wenn er kaputtgeht, resultiert das oft in einem Brand, und der Grund für den Defekt lässt sich dann meist nicht mehr nachvollziehen. Das verhindert X-AMINOR.“ Außerdem könne man schon vor dem Ausfall eingreifen und die Zerstörung verhindern.

Ein erster Prototyp des Roboters wurde in rund zwei Jahren entwickelt und ist in einem Umspannwerk in Kärnten im Testeinsatz. Potenzielle Anwender des Monitoringsystems sind Energieanbieter. Aber auch für Transformatorenhersteller ist das System interessant, weil sie so Daten sammeln können, die bei der Konstruktion noch zuverlässigerer Trafos helfen.

Dieses Projekt wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen des Projekts X-AMINOR (881186) und dem FFG-COMET-K1 Zentrum „Pro²Future“ (881844) gefördert.

www.pro2future.at

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