Montanuni: Erste CD-Labor-Leiterin in Leoben

Am 25. Jänner 2018 wurde das CD-Labor für moderne beschich­te­te Schneid­werk­zeu­ge in der Aula der Mon­tan­uni­ver­si­tät eröffnet. Es erforscht die Grund­la­gen und tech­ni­sche Mög­lich­kei­ten zur Opti­mie­rung von Hart­me­tall­be­schich­tun­gen für ver­schleiß­fes­te Schneid­werk­zeu­ge für die Zer­spa­nungs­in­dus­trie.

„Der anhal­ten­de Trend in der Zer­spa­nungs­in­dus­trie zu immer höherer Pro­duk­ti­vi­tät und Kos­ten­ef­fi­zi­enz resul­tiert in ständig weiter stei­gen­den Schnitt- und Vor­schub­ge­schwin­dig­kei­ten bei gleich­zei­ti­ger Forderung nach längerer Halt­bar­keit der Schnitt­werk­zeu­ge“, erläutert die neue Labor­lei­te­rin Dr. Nina Schalk, die als erste Frau diese Funktion an der Mon­tan­uni­ver­si­tät innehat. Meist kommen Hart­me­tall­schneid­werk­zeu­ge zur Anwendung, welche aus einem Hart­me­tall­kern, umgeben von harten, ver­schleiß­fes­ten Schichten bestehen. Diese Schichten können durch eine weitere Opti­mie­rung des Beschich­tungs­pro­zes­ses noch wesent­lich wider­stands­fä­hi­ger gemacht werden.

Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­li­sie­rung und Wirt­schafts­stand­ort fördert Zukunfts­the­men

„Der Ver­schleiß von Werk­zeu­gen ist für die Metall­ver­ar­bei­ten­de Industrie ein äußerst wichtiges Thema“, betont MR Dr. Ulrike Unterer, Vize­prä­si­den­tin der Christian Doppler For­schungs­ge­sell­schaft und Abtei­lungs­lei­te­rin Technisch-wirt­schaft­li­che Forschung im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­li­sie­rung und Wirt­schafts­stand­ort. „Dieses CD-Labor zeigt einmal mehr, wie eine für die Wirt­schaft wichtige Frage mit Hilfe von wis­sen­schaft­li­chen Methoden ange­gan­gen werden kann – und baut dabei auf die bewährte Zusam­men­ar­beit zwischen der Mon­tan­uni­ver­si­tät Leoben und der Metall­ver­ar­bei­ten­den Industrie Öster­reichs auf.“

In Christian Doppler Labors wird anwen­dungs­ori­en­tier­te Grund­la­gen­for­schung auf hohem Niveau betrieben, her­vor­ra­gen­de Wis­sen­schaf­ter koope­rie­ren dazu mit inno­va­ti­ven Unter­neh­men. Für die Förderung dieser Zusam­men­ar­beit gilt die Christian Doppler For­schungs­ge­sell­schaft inter­na­tio­nal als Best-Practice-Beispiel. Christian Doppler Labors werden von der öffent­li­chen Hand und den betei­lig­ten Unter­neh­men gemeinsam finan­ziert. Wich­tigs­ter öffent­li­cher För­der­ge­ber ist das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­li­sie­rung und Wirt­schafts­stand­ort (BMDW).“

Unter­su­chun­gen an Scha­dens­me­cha­nis­men

Typi­scher­wei­se werden, abhängig von der Beschich­tungs­tech­nik und abge­schie­de­nen Schicht, unter­schied­li­che Hart­me­tall­sor­ten verwendet. Ebenso hängen die Wahl der Nach­be­hand­lung und ins­be­son­de­re deren Parameter erheblich von der Beschich­tungs­tech­nik und dem Schicht­werk­stoff ab. Die Kom­bi­na­ti­on von Hart­me­tall­sor­te und Schicht­werk­stoff bestimmt wiederum das Anwen­dungs­feld. Es gibt jedoch keine sys­te­ma­ti­schen Unter­su­chun­gen dazu, wie Ver­schleiß- und Scha­dens­me­cha­nis­men von der Art des Zer­spa­nungs­pro­zes­ses, sowie der Kom­bi­na­ti­on von Hart­me­tall­sub­strat und Schicht abhängen. „Dieses CD-Labor wird diese Mecha­nis­men nun erfor­schen und daraus Rück­schlüs­se zur Opti­mie­rung der Mikro­struk­tur der Schicht, dem Design von Schicht­zu­sam­men­set­zung und ‑archi­tek­tur und zur geeig­ne­ten Nach­be­hand­lun­gen ziehen“, erörtert Schalk.

Dafür werden die beschich­te­ten Hart­me­tall­pro­ben jeweils direkt nach der Beschich­tung, der Nach­be­hand­lung und der Zer­spa­nung mittels hoch­auf­lö­sen­der Methoden unter­sucht, mit dem Ziel die Grund­la­gen des Schicht­wachs­tums und die Vorzüge der Her­stel­lung neuer Schicht­ma­te­ria­li­en besser zu verstehen. Auf Basis dieser Erkennt­nis­se kann die Sub­stra­t/­Schicht-Grenz­flä­che, die Schicht selbst und die Nach­be­hand­lung für die jeweilige Anwendung optimiert und die Wirt­schaft­lich­keit für eine indus­tri­el­le Nutzung geprüft werden. „Es ist zu erwarten, dass die Anwendung dieses neu­ar­ti­gen, ganz­heit­li­chen Unter­su­chungs­an­sat­zes zur Ent­wick­lung moderner, leis­tungs­fä­hi­ger beschich­te­ter Hart­me­tall­werk­zeu­ge mit deutlich ver­bes­ser­ter Schneid­leis­tung führen wird“, ist sich Schalk sicher.

Foto v.l.n.r.: Lan­des­rä­tin MMag. Barbara Eibinger-Miedl, Dr. Christoph Czettl (CERATIZIT Austria), Labor-Leiterin Dr. Nina Schalk, Rektor Wilfried Eichl­se­der, Minis­te­ri­al­rä­tin Dr. Ulrike Unterer (Vize­prä­si­den­tin der Christian Doppler For­schungs­ge­sell­schaft) und Bür­ger­meis­ter Kurt Wallner

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