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Uni­ver­si­täts­lehr­gang Kata­stro­phen­ma­nage­ment startet im Oktober

Der post­gra­dua­le Uni­ver­si­täts­lehr­gang PANK an der Mon­tan­uni­ver­si­tät Leoben bietet eine inter­dis­zi­pli­nä­re Aus­bil­dung von Schlüs­sel­kräf­ten für die Risi­ko­prä­ven­ti­on und das Manage­ment von Not­fäl­len und Kata­stro­phen.

Kri­sen­ma­nage­ment

Die COVID-19-Pan­de­mie hat eine welt­wei­te Krise aus­ge­löst und Maß­nah­men not­wen­dig gemacht, deren Umset­zung bis noch vor wenigen Wochen undenk­bar schie­nen. Uni­ver­si­tä­ten und Schulen sind gesperrt, das öffent­li­che Leben ist auf ein Minimum beschränkt und der eigene Wohn­be­reich darf nur noch aus klar defi­nier­ten Gründen ver­las­sen werden. In Zeiten von Krisen und Kata­stro­phen benö­ti­gen Men­schen – mehr denn je – Infor­ma­tio­nen und Struk­tu­ren, die ihre Bedürf­nis­se nach Sicher­heit und Ori­en­tie­rung erfül­len. Eine koor­di­nier­te Risi­ko­vor­sor­ge und die erfolg­rei­che Bewäl­ti­gung von Her­aus­for­de­run­gen in der Krise setzen Schlüs­sel­kräf­te voraus, die stra­te­gi­sche Posi­tio­nen in der öffent­li­chen Ver­wal­tung und in Unter­neh­men beset­zen.

Der post­gra­dua­le Uni­ver­si­täts­lehr­gang „Prozess- und Anla­gen­si­cher­heit, Notfall- und Kata­stro­phen­ma­nage­ment“ (PANK) an der Mon­tan­uni­ver­si­tät Leoben fokus­siert auf die Aus­bil­dung dieser Schlüs­sel­kräf­te, ins­be­son­de­re für tech­ni­sche Not­fäl­le und Natur­ka­ta­stro­phen. Extrem­si­tua­tio­nen wie Groß­brän­de oder Explo­sio­nen bei Indus­trie­an­la­gen haben oft ver­hee­ren­de Folgen und stellen, ebenso wie Natur­ka­ta­stro­phen für die betrof­fe­nen Men­schen, große Her­aus­for­de­run­gen für Behör­den und Betrie­be dar.

Dis­zi­pli­nä­re und inter­dis­zi­pli­nä­re Kom­pe­tenz­ent­wick­lung

Der Uni­ver­si­täts­lehr­gang bietet eine fun­dier­te dis­zi­pli­nä­re Aus­bil­dung. Durch fächer­über­grei­fen­de Semi­na­re und Übungen wird darüber hinaus die Ver­knüp­fung unter­schied­li­cher Blick­win­kel, Metho­den und Tech­ni­ken ange­regt.

„Im Fach­be­reich Wirt­schaft ver­mit­teln wir bei­spiels­wei­se Grund­la­gen des stra­te­gi­schen Manage­ments und Instru­men­te des kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­bes­se­rungs­pro­zes­ses“, erläu­tert Lehr­gangs­lei­ter Univ.-Prof. Dr. Harald Rau­pen­strauch. So werden Mög­lich­kei­ten der Bewer­tung und Steue­rung von Risiken aus betriebs­wirt­schaft­li­cher Sicht sowie Auf­ga­ben der Arbeits­si­cher­heit und des Gesund­heits­schut­zes beleuch­tet. Aspekte der Unter­neh­mens- und Kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on für Füh­rungs­kräf­te sind ein wei­te­rer Schwer­punkt. Auch im sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen Teil des Stu­di­ums nimmt das Thema Kom­mu­ni­ka­ti­on einen wich­ti­gen Stel­len­wert ein. „Hier geht es darum, wie Risiken kom­mu­ni­ziert werden können und wann par­ti­zi­pa­ti­ve Pro­zes­se sinn­voll schei­nen“, erklärt Sozio­lo­gin Dr. Renate Renner.

For­schungs­ge­lei­tet und pra­xis­re­le­vant

Aus sozio­lo­gi­scher Per­spek­ti­ve wird in Pro­jek­ten die lokale Praxis des Kata­stro­phen­ma­nage­ments ana­ly­siert. „In von Natur­ka­ta­stro­phen betrof­fe­nen Regio­nen planen wir Struk­tu­ren und Pro­zes­se zu unter­su­chen, die die gesell­schaft­li­che Resi­li­enz fördern“, kündigt Rau­pen­strauch an.

Weitere For­schungs­schwer­punk­te umfas­sen die Unter­su­chung grund­le­gen­der Brand- und Explo­si­ons­me­cha­nis­men und deren Aus­wir­kun­gen. Anwen­dung findet dieses Wissen in der Prä­ven­ti­on von indus­tri­el­len Kata­stro­phen und Unfäl­len sowie in Planung und Berech­nung von Abwehr­maß­nah­men für Indus­trie und Öffent­lich­keit. Der Lehr­stuhl für Ther­mo­pro­zess­tech­nik verfügt auf diesem Gebiet über Kom­pe­ten­zen, welche von Grund­la­gen­for­schung über prak­ti­sche Unter­su­chun­gen im Labor- und Real­maß­stab bis hin zu mathe­ma­ti­schen Model­len und Simu­la­ti­ons­kom­pe­ten­zen reichen. „Durch die Koope­ra­ti­on mit wis­sen­schaft­li­chen und indus­tri­el­len Part­nern sowie Ein­satz­kräf­ten sind wir ein kom­pe­ten­ter Partner für eine Viel­zahl von sicher­heits­tech­ni­schen Fra­ge­stel­lun­gen“, ver­si­chert Rau­pen­strauch.

All diese wis­sen­schaft­li­chen und prak­ti­schen Erfah­run­gen fließen in den Uni­ver­si­täts­lehr­gang PANK ein. Der nächste Lehr­gang beginnt im Oktober dieses Jahres, die Bewer­bungs­frist läuft bis 31. August 2020.

Kontakt

https://ulg-pank.at/

 

Foto­credit: Regine Schöttl, Lawi­nen­warn­dienst Stmk

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