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Stei­er­mark als Vor­zei­ge­re­gi­on für die Anwen­dung von Was­ser­stoff-Tech­no­lo­gie

Als inno­va­tivs­tes Bun­des­land Öster­reichs gilt die Stei­er­mark auch im Bereich moder­ner Was­ser­stoff-Tech­no­lo­gie als Vor­rei­ter. Im Projekt „Stei­er­mark gibt Was­ser­stoff“ wurde die Spei­che­rung von über­schüs­si­gem Strom in Form von Was­ser­stoff anwen­der­sei­tig beleuch­tet und in Schlad­ming nun der erste kon­kre­te Anwen­dungs­fall instal­liert.

Nach dem Pro­jekt­start im Früh­jahr 2020 konnte die Schlad­ming Inno­va­tions- und Ent­wick­lungs GmbH nun ein Jahr später den ersten voll ein­satz­fä­hi­gen stei­ri­schen Ener­gie­spei­cher auf Was­ser­stoff­ba­sis – kurz: „Johann“ – in Schlad­ming in Betrieb nehmen. Der vom stei­ri­schen Startup EEG Ele­ments ent­wi­ckel­te Spei­cher, der mehr als 300 kWh Energie spei­chern und auf Abruf wieder frei­ge­ben kann, sorgt für Auto­no­mie bei den Ver­brau­chern, gilt als wich­ti­ges Element der dezen­tra­len Strom­erzeu­gung und kann damit zum Gelin­gen der Ener­gie­wen­de bei­tra­gen.

Konkret wurde beim Projekt „Stei­er­mark gibt Was­ser­stoff“ der gesamte Pro­dukt­ent­wick­lungs­pro­zess rund um den Ener­gie­spei­cher Johann bear­bei­tet, also geklärt wo und wie diese inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gie auch tat­säch­lich ein­ge­setzt werden kann. Damit wurde eine ganz­heit­li­che tech­ni­sche Lösung ent­wi­ckelt, die künftig sowohl in der Land­wirt­schaft, der Hotel­le­rie als auch auf kom­mu­na­ler Ebene ein­ge­setzt werden kann. Unter­stützt wird das Projekt vom Land Stei­er­mark, der Energie Stei­er­mark sowie der Stei­ri­schen Wirt­schafts­för­de­rung SFG.

Stei­ri­scher Inno­va­ti­ons­geist im Bereich Was­ser­stoff

„Auf Was­ser­stoff basie­ren­de Zukunfts­tech­no­lo­gien bieten zahl­rei­che viel­ver­spre­chen­de Ein­satz­mög­lich­kei­ten und große Chancen. Die Anwen­dung von Was­ser­stoff kann einen wesent­li­chen Beitrag zum Kli­ma­schutz leisten und gleich­zei­tig für wirt­schaft­li­ches Wachs­tum sorgen. Die Stei­er­mark als Inno­va­tions- und For­schungs­land Nummer eins in Öster­reich hat beste Vor­aus­set­zun­gen, auch in diesem Bereich eine füh­ren­de Rolle ein­zu­neh­men. Der Ener­gie­spei­cher Johann ist ein sicht­ba­res Ergeb­nis für das große Enga­ge­ment, mit dem zahl­rei­che hei­mi­sche Unter­neh­men und For­schungs­ein­rich­tun­gen daran arbei­ten, die Nut­zungs­mög­lich­kei­ten von Was­ser­stoff zu ver­bes­sern und aus­zu­wei­ten. Seitens des Landes werden wir diese Bemü­hun­gen auch in Zukunft unter­stüt­zen“, so Wirt­schafts­lan­des­rä­tin Barbara Eib­in­ger-Miedl.

„Die Energie Stei­er­mark steht unver­wech­sel­bar für erneu­er­ba­re Energie und Nach­hal­tig­keit. Neben der Erzeu­gung ist vor allem die Spei­che­rung und somit ganz­heit­li­che, nach­hal­ti­ge Nutzung von grünem Strom eine zen­tra­le Her­aus­for­de­rung. Was­ser­stoff wird dabei neben anderen tech­ni­schen Lösun­gen mit Sicher­heit eine zen­tra­le Rolle spielen. Darum legen wir unseren Fokus auf alle Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten in diesem Bereich, wollen gezielt Pilot­pro­jek­te in allen Regio­nen der Stei­er­mark posi­tio­nie­ren und freuen uns über diese Inno­va­tions-Part­ner­schaft mit Schlad­ming“, so Chris­ti­an Purrer und Martin Graf, Vor­stand der Energie Stei­er­mark.

Erster kon­kre­ter Anwen­dungs­fall in Schlad­ming

Mit dem nun beim Con­gress Schlad­ming instal­lier­ten „Johann“ wird der Was­ser­stoff als Spei­cher­me­di­um genutzt und über­schüs­si­ge Energie aus Pho­to­vol­ta­ik-Anlagen in Was­ser­stoff umge­wan­delt, die zu einem spä­te­ren Zeit­punkt wieder abge­ru­fen werden kann. Zusätz­lich kann durch Kas­ka­den­lö­sun­gen das Gesamt-Spei­cher­vo­lu­men von 300 kWh Energie um ein Viel­fa­ches erhöht werden. „Mit dem ersten instal­lier­ten Johann können wir die ener­ge­ti­sche Not­ver­sor­gung von Teilen der kri­ti­schen Infra­struk­tur in der Gemein­de Schlad­ming im Kri­sen­fall wie bei­spiels­wei­se bei Natur­ka­ta­stro­phen sicher­stel­len. Dabei wird die tech­ni­sche Lösung durch ein System zum ope­ra­ti­ven Kri­sen­ma­nage­ment perfekt ergänzt“, schil­dert Bür­ger­meis­ter Hermann Trinker. Abseits des akuten Anwen­dungs­falls wird das System tech­nisch in den bestehen­den Ener­gie­kreis­lauf der Stadt­ge­mein­de ein­ge­bun­den.

Um den ersten ‚Johann‘ tat­säch­lich in Betrieb nehmen zu können, waren umfang­rei­che Vor­ar­bei­ten not­wen­dig. „Für die Auf­stel­lung dieses inno­va­ti­ven Was­ser­stoff­spei­chers hier in Schlad­ming wurde ein Mus­ter­be­hör­den­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet mit dem Ziel, vorab fest­zu­stel­len, welche Unter­la­gen für die Durch­füh­rung eines Geneh­mi­gungs­ver­fah­rens erfor­der­lich sind und gleich­zei­tig die erfor­der­li­chen Fach­gut­ach­ten und recht­li­chen Beur­tei­lun­gen zu erstel­len, die auch für bau­art­glei­che Zellen her­an­ge­zo­gen werden können“, so der zustän­di­ge Bezirks­haupt­mann Chris­ti­an Sulz­bach­er.

Weitere Anwen­dungs­fäl­le geplant

„Durch die im Rahmen des Pilot­pro­jekts durch­ge­führ­ten Pro­zess­schrit­te ist es uns gelun­gen, aus einer inno­va­ti­ven tech­ni­schen Lösung ein markt­fä­hi­ges Gesamt­sys­tem zu ent­wi­ckeln, das in wei­te­rer Folge auch schritt­wei­se öster­reich­weit aus­ge­rollt werden kann“, freut sich der ver­ant­wort­li­che Geschäfts­füh­rer der Schlad­ming Inno­va­tions- und Ent­wick­lungs GmbH Hannes Zeichen. Zusätz­lich zum vor­ge­stell­ten Anwen­dungs­fall der Stadt­ge­mein­de soll der Ener­gie­spei­cher auf Was­ser­stoff­ba­sis bis zum nächs­ten Jahr in drei wei­te­ren kon­kre­ten Berei­chen rund um Schlad­ming getes­tet werden: In der Hotel­le­rie, der Land­wirt­schaft sowie bei den Planai-Hoch­wur­zen-Bahnen. Die nächste Anlage soll in den nächs­ten Monaten in Haus im Ennstal bei einem land­wirt­schaft­li­chen Betrieb getes­tet werden.

 

Foto v.l.: DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf (Vor­stand Energie Stei­er­mark), DI Chris­ti­an Purrer (Vor­stands­spre­cher Energie Stei­er­mark), DI Hermann Trinker (Bür­ger­meis­ter Stadt­ge­mein­de Schlad­ming), MMag.  Barbara Eib­in­ger-Miedl (Wirt­schafts­lan­des­rä­tin, Land Stei­er­mark), HR Dr. Chris­ti­an Sulz­bach­er (Bezirks­haupt­mann Liezen)

Foto­credit: Schlad­ming Inno­va­tions- und Ent­wick­lungs GmbH

 

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