JUST-Redaktion|

Smarte Systeme für die Bahn

Inno­va­ti­ve Lösun­gen für die Eisen­bahn sucht die Mate­ri­als Center Leoben For­schung GmbH. Konkret soll das gesamte Rad-Schiene-System online über­wacht werden, um Bau­tei­le zu opti­mie­ren und die Wartung effi­zi­en­ter zu machen.

Mit unserer Arbeit können wir dazu bei­tra­gen, der glo­ba­len Erwär­mung ent­ge­gen­zu­wir­ken“, sagt Dino Velic, Dis­ser­tant im Bereich Com­pu­ta­tio­nal Product Relia­bi­li­ty am MCL. Velic beschäf­tigt sich im Rahmen einer Dok­tor­ar­beit mit der Ent­wick­lung von smarten und ener­gie­aut­ar­ken Zustands­über­wa­chungs­sys­te­men für die gesamte Eisen­bahn­in­fra­struk­tur. „Wenn wir CO2-Emis­sio­nen in einem signi­fi­kan­ten Ausmaß ver­rin­gern wollen, müssen wir einen Groß­teil unseres Trans­port- und Ver­kehrs­auf­kom­mens in den nächs­ten Jahren in Rich­tung Bahn ver­schie­ben.“ Das wie­der­um bedeute natür­lich, dass Bahn­be­trei­ber mit deut­lich höheren Kapa­zi­täts­an­for­de­run­gen rechnen müssen und dass Aspekte wie Pünkt­lich­keit bezie­hungs­wei­se Ver­füg­bar­keit, aber auch Wartung und Sicher­heit ver­stärkt in den Fokus rücken werden.

Mit­hil­fe von Simu­la­tio­nen und maß­ge­schnei­der­ten Mess­kon­zep­ten liefert das MCL smarte Lösun­gen, um Kom­po­nen­ten des Fahr­we­ges, des Roll­ma­te­ri­als, also das gesamte Rad-Schiene-System online zu über­wa­chen. „Auf Basis der daraus gewon­ne­nen Daten können wir Pro­gno­se­mo­del­le über künf­ti­ges Schä­di­gungs­ver­hal­ten erstel­len. Diese können dazu ver­wen­det werden um einer­seits zustands­ba­sier­te War­tungs­stra­te­gien abzu­lei­ten, die dazu bei­tra­gen, die Lebens­zy­klus­kos­ten zu ver­rin­gern, und ande­rer­seits auch direkte Opti­mie­rungs­an­sät­ze für ein effi­zi­en­te­res Bau­teil­de­sign zu liefern“, schil­dert Velic.

Durch die enge Zusam­men­ar­beit mit vielen euro­päi­schen und inter­na­tio­na­len Part­nern aus den Berei­chen For­schung, Indus­trie und Infra­struk­tur sowie ein hohes Maß an Fach­wis­sen kom­bi­niert mit krea­ti­ven Lösungs­an­sät­zen bietet das MCL die Mög­lich­keit, sich mit einem breiten Spek­trum an Fra­ge­stel­lun­gen zu befas­sen und For­schung weit über dem aktu­el­len Stand der Wis­sen­schaft zu betrei­ben und damit die Wett­be­werbs­fä­hig­keit seiner Partner sicher­zu­stel­len. „Diese domä­nen­über­grei­fen­de Koope­ra­ti­on ist für mich der Schlüs­sel­fak­tor, um nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts- und Trans­port­lö­sun­gen zu ent­wi­ckeln“, erklärt Velic.

Das Mate­ri­als Center Leoben hat bis heute 179 Dis­ser­tan­ten aus­ge­bil­det und mit den derzeit lau­fen­den sind es bereits über 200. Somit leistet das MCL einen bedeu­ten­den Beitrag zur För­de­rung und Aus­bil­dung von jungen For­schungs­ta­len­ten.

MCL als Träger des Kom­pe­tenz­zen­trums IC-MPPE – Inte­gra­ted Com­pu­ta­tio­nal Mate­ri­als, Pro­ces­ses and Product Engi­nee­ring – wird von den Bun­des­mi­nis­te­ri­en BMK und BMDW sowie von den Bun­des­län­dern Stei­er­mark, Ober­ös­ter­reich und Tirol im Rahmen von COMET (Com­pe­tence Centers for Excel­lent Tech­no­lo­gies) geför­dert. Die COMET-För­de­rung wird von der FFG abge­wi­ckelt.

Kontakt:
www.mcl.at

Foto: Für das MCL unter­sucht Dino Velic unter anderem das Ver­hal­ten von Weichen.

Foto­credit: MCL

“Science” wird mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung in völ­li­ger Unab­hän­gig­keit unter der redak­tio­nel­len Leitung von Andreas Kolb gestal­tet.

Weitere Beiträge

Arosa auf den Spuren des Lang­wie­ser Via­dukts

Anläss­lich des 111-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Lang­wie­ser Via­dukts – einst die größte und weitest gespann­te Stahl­be­ton-Eisen­bahn­brü­cke der Welt – hat das neue Viadukt Museum Lang­wies eröff­net. Direkt beim Bahnhof Lang­wies gelegen, lädt das Museum alle Inter­es­sier­ten an Eisen­bahn­ge­schich­te, Archi­tek­tur, Technik und alpiner Kultur ein, die fas­zi­nie­ren­de Geschich­te des Via­dukts und der Chur-Arosa-Bahn­li­nie zu ent­de­cken.

Story lesen