JUST-Redaktion|

Recy­cling mit moderns­ter Tech­no­lo­gie

445 Kilo­gramm Sied­lungs­ab­fall ent­ste­hen in einem stei­ri­schen Haus­halt pro Person in einem Jahr, Tendenz stei­gend. In der Regel trennen die Stei­re­rin­nen und Steirer bereits den Groß­teil ihres Mülls schon vor der Abho­lung durch einen Ent­sor­ger in Papier‑, Metall‑, Glas‑, Kunst­stoff- und Bio­ab­fäl­le. Doch was pas­siert eigent­lich mit unseren Haus­halts­ab­fäl­len, sobald sie im Müll­wa­gen auf­ge­sam­melt wurden?

Nach der Anlie­fe­rung und dem Ent­la­den bei einer Abfall­auf­be­rei­tungs­an­la­ge durch­läuft der Abfall oft mehr als 5 Ver­ar­bei­tungs­schrit­te. Wir sorgen mit unseren genauen Sor­tier­maß­nah­men für einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit Abfall und machen den Roh­stoff­kreis­lauf nach­hal­tig“, berich­tet Daniela Müller-Mezin, Geschäfts­füh­re­rin beim über­re­gio­na­len Ent­sor­gungs­be­trieb Müllex. Bei dem stei­ri­schen Ent­sor­gungs­be­trieb sor­tie­ren hoch­mo­der­ne Maschi­nen mit Lasern und Luft­dü­sen, Magnet­bän­dern und Induk­ti­ons­wir­bel­strö­men, Wind­sich­tern und Spann­wel­len­sie­ben die ein­zel­nen Müll­ka­te­go­rien. „Die Sor­tier­ma­schi­nen sind fas­zi­nie­rend, inner­halb von Sekun­den­bruch­tei­len können sie zum Bei­spiel Kunst­stoff­sor­ten unter­schei­den, was beson­ders wichtig für die Errei­chung der Recy­cling­zie­le der EU ist“, setzt Daniela Müller-Mezin fort. In Öster­reich gibt es noch Auf­hol­be­darf bei der nach­hal­ti­gen Kunst­stoff­ver­wer­tung. Bis 2025 muss die Hälfte des Kunst­stof­fes in den Roh­stoff­kreis­lauf zurück­ge­führt werden, aktuell sind es aber erst 25 Prozent. Das PET-Pfand ab 2025 wird zwar zur Errei­chung bei­tra­gen, jedoch sind Mate­ria­li­en wie Cel­lo­phanfo­lie und Joghurt­be­cher beim Recy­cling anspruchs­vol­ler.

Im Ide­al­fall kann der Abfall stoff­lich recy­celt werden, so wird aus Alt­pa­pier die Zeitung von morgen oder aus gebrauch­ten Kon­ser­ven­glä­sern eine Wein­fla­sche. Alle Abfall­be­stand­tei­le aus dem Sied­lungs­ab­fall, die nicht stoff­lich recy­celt werden können, werden zurzeit zur ther­mi­schen Ver­wer­tung her­an­ge­zo­gen, so ent­steht Brenn­stoff, der zum Bei­spiel in Energie oder Fern­wär­me umge­wan­delt wird. Bis 2035 sollen min­des­tens 65 Prozent der Abfälle in der EU recy­celt oder wie­der­ver­wen­det werden. „Mitt­ler­wei­le werden in der Stei­er­mark 59 Prozent der Sied­lungs­ab­fäl­le recy­celt, sie werden also von der Abfall­wirt­schaft wie­der­ver­wer­tet und in den Roh­stoff­kreis­lauf zurück­ge­führt“ beschreibt Daniela Müller-Mezin die aktu­el­le Lage im Land und setzt fort: „Denn die Roh­stof­fe sind kostbar, für die Umwelt wie auch die Wirt­schaft. Neben der Abfall­ver­mei­dung, Repa­ra­tu­ren und Re-Use ist ordent­li­ches Recy­cling unsere Chance, ver­ant­wor­tungs­voll mit den Res­sour­cen umzu­ge­hen, die wir zur Ver­fü­gung haben.“

Die regel­mä­ßi­gen Ana­ly­sen der stei­ri­schen Ent­sor­ger und diver­ser Insti­tu­te zeigen, seit knapp 30 Jahren ver­bes­sert sich das Recy­cling­ver­hal­ten der Stei­re­rin­nen und Steirer stetig, die vielen Bemü­hun­gen zahlen sich also aus. Mit einem geschul­ten Bewusst­sein kann also jeder im Alltag seinen Beitrag leisten, ver­ant­wor­tungs­voll und nach­hal­tig mit den vor­han­de­nen Roh­stof­fen umzu­ge­hen.

Kontakt:
www.muellex.com

Foto­credit: Helmut Lung­ham­mer

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