Damit ist sie die erste Frau, die diesem historisch bedeutsamen “Gründungslehrstuhl” vorsteht. Zusätzlich wird sie ab dem 1. Juli die wissenschaftliche Geschäftsführung des Kompetenzzentrums K1-MET übernehmen.
Eine bemerkenswerte Einrichtung
Der Lehrstuhl für Eisen- und Stahlmetallurgie ist eine sehr bemerkenswerte Einrichtung, die eng mit der Geschichte der Steiermärkisch-Ständischen Montanlehranstalt verbunden ist. Die ursprüngliche “Lehrkanzel für Hüttenkunde” wurde bereits 1840 gegründet. Susanne Michelic reiht sich in eine Liste bedeutender Professoren ein, die den Lehrstuhl vor ihr geleitet haben und maßgeblich zur Entwicklung der Stahlindustrie beigetragen haben. Sie betrachtet es als Ehre, nun in einem Atemzug mit ihren Vorgängern genannt zu werden. Ihre Arbeit wird sich vor allem auf Forschung, Lehre und Infrastruktur konzentrieren.
Schwerpunkte in Forschung und Lehre
In ihrer Forschung beschäftigt sich Prof. Dr. Susanne Michelic mit nichtmetallischen Einschlüssen im Stahl und deren Auswirkungen auf die Materialeigenschaften. Sie untersucht insbesondere Verunreinigungen, die zu negativen Effekten wie Materialbrüchen führen können. Die Metallurgie steht insgesamt vor großen Herausforderungen, da die CO2-Emissionen drastisch reduziert werden müssen und Prozesse in der Stahlerzeugung entsprechend angepasst werden müssen. Die Wasserstoff-Metallurgie wird dabei eine wichtige Rolle spielen, und der Lehrstuhl verfügt bereits über umfangreiche Expertise in diesem Bereich. Neben ihrer Forschungstätigkeit wird Prof. Michelic als Professorin auch stark in die Lehre eingebunden sein. Sie freut sich darauf, mit den Studierenden in Kontakt zu treten und gemeinsam mit ihnen zu diskutieren. Um diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden, werden Investitionen in die Laborausstattung und insbesondere im Hochtemperaturbereich vorgenommen. Zudem ist eine personelle Verstärkung geplant, und es werden Dissertant*innen und Postdocs gesucht, die das Team unterstützen sollen.
Über Susanne Michelic
Prof. Dr. Susanne Michelic wurde in Leoben geboren, wuchs in der Obersteiermark auf und besuchte das Stiftsgymnasium in Admont mit dem Schwerpunkt Sprachen. Nach einem Info-Tag an der Montanuniversität Leoben entschied sie sich aufgrund ihrer Begeisterung für Chemie und Physik für das Studium der Metallurgie. Ursprünglich plante sie, Französisch auf Lehramt zu studieren, änderte jedoch ihren Plan und schrieb sich in Leoben ein. Sie absolvierte erfolgreich ihr Masterstudium und Doktorat und verbrachte anschließend einige Zeit in der deutschen Stahlindustrie. Im Jahr 2018 habilitierte sie sich und baute eine eigene Forschungsgruppe auf. Seit 2021 leitet sie das Christian Doppler Labor für Einschlussmetallurgie in der modernen Stahlerzeugung. Ab dem 1. Juli 2023 wird sie auch die Geschäftsführerin des metallurgischen Kompetenzzentrums K1-MET sein. Neben ihrer Karriere ist sie verheiratet und Mutter zweier Töchter. Prof. Michelic ist überzeugt, dass es möglich ist, Familie und Karriere zu vereinbaren, wenn Flexibilität und Organisation vorhanden sind.



