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NEFI – New Energy for Indus­try

Der Inno­va­ti­ons­clus­ter “NEFI — New Energy for Indus­try” unter der wis­sen­schaft­li­chen Leitung der Mon­tan­uni­ver­si­tät Leoben wurde als eine von drei Vor­zei­ge­re­gio­nen aus­ge­wählt, um Ener­gie­in­no­va­tio­nen in Öster­reich vor­an­zu­trei­ben. Das öster­rei­chi­sche Kon­sor­ti­um will in den nächs­ten acht Jahren demons­trie­ren, dass eine voll­stän­di­ge Dekar­bo­ni­sie­rung, also eine dras­ti­sche Reduk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, und der Einsatz von bis zu 100 Prozent erneu­er­ba­rer Energie in der Indus­trie mit Inno­va­tio­nen aus Öster­reich machbar, wirt­schaft­lich sinn­voll und öko­lo­gisch vor­teil­haft sind.

New Energy for Indus­try (NEFI)

Die Umset­zung groß­for­ma­ti­ger Demons­tra­ti­ons­pro­jek­te unter Real­be­din­gun­gen ist ein zen­tra­ler Bestand­teil der vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Verkehr, Inno­va­ti­on und Tech­no­lo­gie (bmvit) und dem Klima- und Ener­gie­fonds prä­sen­tier­ten „Energie For­schungs- und Inno­va­ti­ons­stra­te­gie“. Dieses Stra­te­gie­pa­pier ist das Ergeb­nis eines mehr­stu­fi­gen Dia­log­pro­zes­ses mit Exper­ten aus Wirt­schaft, Ver­wal­tung und For­schung und begreift den tief­grei­fen­den Wandel des Ener­gie­ver­sor­gungs­sys­tems als Chance für hei­mi­sche Unter­neh­men. Gleich­zei­tig gibt es die zukünf­ti­ge stra­te­gi­sche Aus­rich­tung der Ener­gie­for­schung und ‑inno­va­ti­on vor.

Stei­er­mark und Ober­ös­ter­reich als Vor­zei­ge­re­gio­nen

Das Land Stei­er­mark ist im Projekt durch die Res­sorts von Lan­des­rä­tin Barbara Eib­in­ger-Miedl und Anton Lang pro­mi­nent ver­tre­ten. „Stei­ri­sche Unter­neh­men und For­schungs­ein­rich­tun­gen zählen bei der Wei­ter­ent­wick­lung erneu­er­ba­rer Ener­gien inter­na­tio­nal zu den Vor­rei­tern. Das Projekt NEFI mit dem NEFI_Lab wird diese Ent­wick­lung ver­stär­ken und einen Beitrag zur wei­te­ren Attrak­ti­vie­rung des Wis­sen­schafts- und Wirt­schafts­stand­or­tes Stei­er­mark leisten. Die im Rahmen des Pro­jek­tes für die Dekar­bo­ni­sie­rung ent­wi­ckel­ten Schlüs­sel­tech­no­lo­gien fördern die Nach­hal­tig­keit der hei­mi­schen Indus­trie und tragen zur Siche­rung des Stand­or­tes und damit auch zur Schaf­fung von Arbeits­plät­zen bei. NEFI ist somit ein Vor­zei­ge­bei­spiel für die Koope­ra­ti­on zwi­schen Wis­sen­schaft und Wirt­schaft, die die Stei­er­mark zum inno­va­tivs­ten Bun­des­land Öster­reichs und zu einer der inno­va­tivs­ten Regio­nen Europas gemacht hat”, so Wirt­schafts- und Wis­sen­schafts­lan­des­rä­tin Barbara Eib­in­ger-Miedl.

„Bei allen Anstren­gun­gen zur Errei­chung unserer Kli­ma­schutz­zie­le brau­chen wir dafür auch ent­spre­chen­de Mit­strei­ter in allen Lebens­be­rei­chen. Partner in den Gemein­den und Regio­nen, in der Land­wirt­schaft, im pri­va­ten Bereich und ganz beson­ders Partner in der Wirt­schaft und in unseren groß­ar­ti­gen For­schungs­ein­rich­tun­gen. Die For­schung ist schließ­lich die Wurzel des Fort­schritts in unserer Gesell­schaft und damit auch die Basis für eine erfolg­rei­che Wei­ter­ent­wick­lung der Wirt­schaft. Die Stei­er­mark ist mit großem Abstand das inno­va­tivs­te Bun­des­land in Öster­reich und hält eben­falls einen Spit­zen­rang auf euro­päi­scher Ebene. Die Pro­jek­te in der Vor­zei­ge­re­gi­on NEFI sind für mich ein leuch­ten­des Bei­spiel dafür, wenn es um diese Part­ner­schaf­ten zur Errei­chung unserer Kli­ma­zie­le geht. Und als Leobner freue ich mich natür­lich ganz beson­ders über die maß­geb­li­che Rolle, welche bei diesem tollen Projekt die Mon­tan­uni­ver­si­tät sowie die höchst inno­va­ti­ven Betrie­be in der ober­stei­ri­schen Indus­trie-Region spielen“, for­mu­liert LR Anton Lang.

Univ.-Prof. Dr. Thomas Kien­ber­ger, Leiter des Lehr­stuhls für Ener­gie­ver­bund­tech­nik der Mon­tan­uni­ver­si­tät und ope­ra­ti­ver Leiter des Pro­jekts in Leoben, stellt fol­gen­de Fra­ge­stel­lun­gen in den Mit­tel­punkt: „Wie können kom­ple­xe Ener­gie­sys­te­me entlang der indus­tri­el­len Wert­schöp­fungs­ket­te opti­miert werden? Und wie kann die Ener­gie­ef­fi­zi­enz der indus­tri­el­len Pro­duk­ti­on erhöht werden?“ Dazu nennt Kien­ber­ger schon einige kon­kre­te For­schungs­schwer­punk­te: So wird in bereits lau­fen­den Pro­jek­ten die Effi­zi­enz der Stahl­er­zeu­gung durch einen fle­xi­blen Sau­er­stoff­ein­satz erhöht oder unter­sucht, wie durch Ele­men­te der Digi­ta­li­sie­rung die indus­tri­el­le Ener­gie­ver­sor­gung besser an erneu­er­ba­re Energie gekop­pelt werden kann.

„Mit der Zunahme des Wohl­stands gewinnt die Res­sour­ce Energie zuneh­mend an Bedeu­tung. Neben der ener­gie­in­ten­si­ven Indus­trie mit ihren Hoch­tem­pe­ra­tur­pro­zes­sen wird deshalb auch die ener­gie­ex­ten­si­ve Indus­trie (Lebens­mit­tel, Auto­mo­ti­ve, Elek­tro­nik) betrach­tet“ erklärt Mon­tan­uni-Rektor Wil­fried Eichl­se­der. „In einem umfas­sen­den Inno­va­ti­ons­pro­zess, welcher von der Mon­tan­uni­ver­si­tät gelei­tet wird, geht es vor allem darum, welche neuen Pro­zes­se es braucht, um einem fle­xi­blen, digi­ta­li­sier­ten Ener­gie­sys­tem der Zukunft gerecht zu werden. Beson­de­res Augen­merk wird auf die Ver­knüp­fung der Indus­trie mit den anderen Sek­to­ren gelegt, und wir von der Mon­tan­uni­ver­si­tät Leoben sehen uns hier für den Tech­no­lo­gie­trans­fer und die Beglei­tung bei unseren stei­ri­schen Stake­hol­dern ver­ant­wort­lich“, erklär­te Eichl­se­der abschlie­ßend.

 

Foto v.l: Univ.-Prof. Dr. Wil­fried Eichl­se­der (Rektor der Mon­tan­uni­ver­si­tät Leoben), Univ.-Prof. Dr. Thomas Kien­ber­ger (Leiter des Lehr­stuhls für Ener­gie­ver­bund­tech­nik der Mon­tan­uni­ver­si­tät und ope­ra­ti­ver Leiter des Pro­jekts NEFI in Leoben), Wirt­schafts- und Wis­sen­schafts­lan­des­rä­tin MMag.a Barbara Eib­in­ger-Miedl sowie Lan­des­rat Anton Lang (Ressort Finan­zen, Verkehr, Umwelt, erneu­er­ba­re Ener­gien, Sport, Tier­schutz). Foto­credit: Mon­tan­uni­ver­si­tät

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