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Mit Recy­cling gegen Roh­stoff­man­gel

Je mehr Lithium-Ionen-Bat­te­rien durch die E‑Mobilität zum Einsatz kommen, desto schwie­ri­ger wird es, die dafür not­wen­di­gen Roh­stof­fe zu beschaf­fen. So gehen Pro­gno­sen davon aus, dass in der EU 2030 bis zu 18-mal mehr Lithium allein für Auto­bat­te­rien ver­braucht werden wird als heute.

Hier setzt das Kom­pe­tenz­zen­trum K1-MET mit den Stand­or­ten in Linz und Leoben, das auf metall­ur­gi­sche und umwelt­tech­ni­sche Pro­zess­ent­wick­lun­gen spe­zia­li­siert ist, an. Im Rahmen des FFG-COMET-Moduls FuLI­Bat­teR“ werden seit Juli 2022 neue Metho­den für die Rück­ge­win­nung von Roh­stof­fen aus aus­ge­dien­ten Lithium-Ionen-Bat­te­rien erforscht. Im Kon­sor­ti­um mit an Bord sind zahl­rei­che Partner aus Wis­sen­schaft und Indus­trie. Die For­schungs­ar­bei­ten laufen an Stand­or­ten in Öster­reich, Deutsch­land und Groß­bri­tan­ni­en, wobei das Kom­pe­tenz­zen­trum K1-MET GmbH als Kon­sor­ti­al­füh­rer fun­giert.

„Das Aus­gangs­pro­dukt für uns ist die soge­nann­te Schwarz­mas­se“, schil­dert Johan­nes Rieger, Area Manager bei K1-MET. „Sie wird bei der kom­plet­ten Zer­le­gung alter Lithium-Ionen-Bat­te­rien gewon­nen. Derzeit gibt es noch keine umfas­sen­de Recy­cling­me­tho­de für Schwarz­mas­se, nur ver­schie­de­ne Teil­lö­sun­gen. Darum betrei­ben wir auf diesem Gebiet echte Grund­la­gen­for­schung.“

In den nächs­ten vier Jahren beschäf­ti­gen sich 30 bis 40 Mit­ar­bei­ter von allen Pro­jekt­part­nern mit dem Thema. „Wir rechnen damit, dass wir am Ende des Tages mehr als 70 Prozent der wert­vol­len Ele­men­te zurück­ge­win­nen können“, erklärt Rieger. Das betref­fe nicht nur das Lithium, sondern auch Kobalt, Nickel, Graphit und Phos­phor. Erforscht werden Recy­cling­va­ri­an­ten wie ein pyro­me­tall­ur­gi­sches Hoch­tem­pe­ra­tur­ver­fah­ren, eine phy­si­ka­li­sche Tren­nung, aber auch eine Rück­ge­win­nung mit­hil­fe von Mikro­or­ga­nis­men.

Mehr Infor­ma­tio­nen:
www.k1-met.com

Foto­credit: Sau­ber­ma­cher Dienst­leis­tungs AG / REDUX GmbH

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