Meduni Graz am Comet Zenterum CBmed beteiligt

Die Meduni Graz ist mit gut 40 Prozent am Comet-Zentrum CBmed beteiligt und damit der größte Einzelgesellschafter der Forschungseinrichtung für Biomarker.
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Die Meduni Graz ist mit gut 40 Prozent am Comet-Zentrum CBmed beteiligt und damit der größte Einzelgesellschafter der Forschungseinrichtung für Biomarker. Meduni-Vizerektorin Caroline Schober hält große Stücke auf die Biomarker-Möglichkeiten, die essenziell für die personalisierte Medizin sind, und die Expertise am CBmed.

Biomarker haben eine enorme Bedeutung in der modernen Medizin erlangt. „Alles, was uns Aufschluss über den Patienten und seine Erkrankung gibt, hilft uns, die richtige Therapie zu finden“, erklärt Caroline Schober, Vizerektorin für Forschung und Internationales an der Meduni Graz und Aufsichtsrätin von CBmed. „Die Formel ,Krankheit A wird mit dem Medikament B behandelt‘ stimmt nicht immer, weil individuelle Faktoren im Spiel sind.“

Deshalb sei die Arbeit des Comet-Kompetenzzentrums CBmed so wichtig. „Biomarker können Gene sein, Blutparameter, aber auch Bilddaten“, schildert Schober. Einen großen Einfluss hat das in der Onkologie: „Tumore haben verschiedene genetische Eigenschaften, auch ihr Stoffwechsel ist extrem wichtig für die beste Therapie.“ Am CBmed versuche man jene Biomarker zu finden und zu validieren, die diagnostisch und in der Therapie von Bedeutung seien. Auch die potenzielle Wirkung von Medikamenten beim einzelnen Patienten könne so schon im Vorfeld besser beurteilt werden. „Es ist eine komplexe Gemengelage, das Ziel ist immer, die individuell beste Therapie zu finden.“

Ein weiteres Arbeitsfeld des CBmed sind Kreislauf und Stoffwechsel, wobei zum Beispiel das Mikrobiom mehr Auswirkungen habe, als man oft denke, weiß die Vizerektorin. „Ein Extrembeispiel ist eine lebensgefährliche Komplikation bei Knochenmarkstransplantationen, die durch die gleichzeitige Transplantation des Darmmikrobioms des Spenders verhindert werden kann.“

Bei aller technischen Entwicklung, so Schober, müsse die personalisierte Medizin den Menschen wahrnehmen. „Sie darf nicht dazu führen, dass der Patient auf seine Daten reduziert und auf ihn nicht mehr eingegangen wird. Wir müssen alles tun, damit es dem Patienten gut geht – auch wenn das leider nicht zwangsläufig bedeutet, dass am Ende die völlige Heilung steht.“

Die Comet-Zentren sind für die Vizerektorin ein „überaus potentes Förderinstrument“ und als überregionale und internationale Kooperationspartner für Wissenschaft und Wirtschaft hochinteressant.

Graz bringe als Standort für das CBmed einige Vorteile, ist Schober überzeugt. Zum einen sei die große Biodatenbank, die es an der Meduni Graz gibt, ein enormer Standortvorteil. Zum anderen gebe es die Nähe zum Uniklinikum. „Es gibt eine gewisse Konkurrenzsituation zwischen Comet-Zentren und Universitäten, wir versuchen das aber synergistisch zu leben. Am Ende ist für die Medizin nicht entscheidend, welches ,Pickerl‘ draufklebt, sondern was rauskommt.“ Das gemeinsame Ziel sei schließlich, Aktivitäten zu entfalten, die reale Wirkungen für Patienten in der ganzen Welt bringen.

Kontakt:
www.medunigraz.at

Foto: Vizerektorin Caroline Schober über die Bedeutung von Biomarkern für die Medizin.

Fotocredit: Meduni Graz

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