JUST-Redaktion|

Inno­va­ti­on und Wirkung im Fokus

Mit geballter Kompetenz und Shared Leadership stellen Henrietta Egerth-Stadlhuber und Karin Tausz die Weichen in der österreichischen Förderlandschaft neu.
Karin Tausz und Henrietta Egerth -Stadlhuber (v. l.) teilen sich seit September 2023 die Geschäftsführung der FFG. Fotocredit: Susanne Einzenberger

DIE FOR­SCHUNGS­FÖR­DE­RUNGS­GE­SELL­SCHAFT, KURZ FFG, ist ein ver­läss­li­cher Motor der öster­rei­chi­schen Inno­va­ti­on, For­schung und Tech­no­lo­gie­ent­wick­lung. Im letzten Jahr standen der Gesell­schaft, die sich zu 100 Prozent im Eigen­tum der Repu­blik Öster­reich befin­det, knapp 2 Mil­li­ar­den Euro an För­der­gel­dern zur Ver­fü­gung.

Die Funk­ti­ons­pe­ri­ode der bis­he­ri­gen Geschäfts­füh­rung lief mit Ende August dieses Jahres aus, seit Sep­tem­ber leiten nun zwei Top-Exper­tin­nen die Geschi­cke der FFG. Karin Tausz folgt Klaus Pseiner, der sich in den Ruhe­stand ver­ab­schie­de­te, Hen­ri­et­ta Egerth-Stadtl­hu­ber wurde vom Minis­te­ri­um für Arbeit und Wirt­schaft wie­der­be­stellt. Bun­des­mi­nis­te­rin Leonore Gewess­ler zeigte sich hoch­zu­frie­den: „Es freut mich, dass in Zukunft gleich zwei Frauen mit exzel­len­ten Qua­li­tä­ten an der Spitze der FFG stehen werden.“

Die neue Dop­pel­spit­ze sieht sich als Inno­va­ti­ons­coa­ches und nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Mit der Über­bü­ro­kra­ti­sie­rung, ob bei „gut gemein­ten“ Initia­ti­ven wie dem Lie­fer­ket­ten­ge­setz oder dem euro­päi­schen Bei­hil­fen­recht, aber auch bei Rah­men­richt­li­ni­en für För­de­run­gen, Auf­la­gen und Doku­men­ta­ti­ons­pflich­ten stünde man sich als Land sowie in Europa zuneh­mend selbst im Weg, finden Hen­ri­et­ta Egerth und Karin Tausz. Die Lang­zeit-Geschäfts­füh­re­rin Egerth ortet einen all­ge­mein vor­herr­schen­den Mangel an Ver­trau­en in die Unter­neh­men: „Wir meinen sehr viele Dinge gut“, erklärt sie und nennt als Bei­spiel die ESGs, die Kri­te­ri­en zu Umwelt, Sozia­lem und Unter­neh­mens­füh­rung Aller­dings „damit, wie diese Dinge bei den Unter­neh­men ankom­men, lähmen wir uns kom­plett“. Angst vor Miss­brauch und Betrug wäre ein Hemm­schuh, aller­dings ließen sich diese anhand der bis­he­ri­gen Erfah­run­gen der FFG nicht recht­fer­ti­gen. Da der Wett­be­werbs­druck ständig steige, so die Exper­tin, müsse die Wirt­schaft auch immer schnel­ler agieren. Die Rah­men­be­din­gun­gen wie die Über­eva­lu­ie­rung würden die Geschwin­dig­keit der öffent­li­chen Hand und ihrer Unter­stüt­zer, der För­der­agen­tu­ren, jedoch lähmen.

Hen­ri­et­ta Egerth-Stadl­hu­ber ent­wi­ckel­te die För­de­rungs­ge­sell­schaft von der klas­si­schen F&E‑Förderung zu einer umfas­sen­den Inno­va­ti­ons­dreh­schei­be für Wirt­schaft und Wis­sen­schaft weiter und hat damit die öster­rei­chi­sche For­schungs­land­schaft maß­geb­lich mit­ge­prägt. Sie ist mehr­jäh­ri­ge Uni­ver­si­täts­rä­tin und berät als Mit­glied von Wis­sen­schafts- und For­schungs­rä­ten ein­zel­ner Bun­des­län­der die Lan­des­re­gie­run­gen zu Fragen der For­schungs- und Tech­no­lo­gie­po­li­tik. Ihre neu in die Geschäfts­füh­rung bestell­te Kol­le­gin Karin Tausz ist eine geschick­te Stra­te­gin, Mana­ge­rin und Inno­va­to­rin mit starker Bran­chen­kennt­nis im Mobi­li­täts­sek­tor. Sie bringt Erfah­run­gen in For­schungs­ein­rich­tun­gen mit und besitzt die Fähig­keit, unter­schied­li­che Stake­hol­der für ein gemein­sa­mes Ziel zu begeis­tern. Aktuell leitet Tausz noch den Bereich Unter­neh­mens­ent­wick­lung in der ÖBB-Infra­struk­tur AG, seit 2020 ist sie Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de der Austro Control und Auf­sichts­rä­tin der Brenner-Basis­tun­nel BBT SE.

Dass die beiden Top-Exper­tin­nen für fri­schen Wind sorgen werden, wird mehr als deut­lich. „Wir sind sehr gut in der pro­jekt­ori­en­tier­ten För­de­rung auf­ge­stellt, wollen aber noch stärker in Rich­tung sys­te­ma­ti­sche, stra­te­gi­sche För­de­rung und zu erzie­len­de Wirkung gehen“, erklärt Karin Tausz. Eine Pro­fi­tan­an­ly­se sei ange­dacht, die ein­ge­setz­ten F&E‑Strategien bzw. die mit diesen ver­bun­de­nen För­der­pro­gram­me wären in ihrer Wirkung mittel- bis lang­fris­tig zu über­prü­fen und nach­zu­jus­tie­ren. Dabei gehe es nicht um die Wirkung auf Ein­zel­pro­jekt­ebe­ne, sondern neben dem Gesamt­port­fo­lio auch um die Frage, welche Pro­jek­te man mit dem jewei­li­gen Angebot anzieht und ob diese in Summe zur Errei­chung der Ziele bei­tra­gen könnten.

Auch der Bereich der Ver­wer­tung, Stich­wort Kli­ma­wen­de, wird nun in den Fokus gerückt. „Wenn wir ver­lan­gen, dass sich die Gesell­schaft ver­än­dert, müssen wir als Role Model auch vor­an­ge­hen, agil agieren, und wir könnten durch­aus noch stärker in die Rolle der Inno­va­ti­ons­coa­ches hin­ein­ge­hen“, bekräf­tigt Tausz. Es gäbe Über­le­gun­gen, die Dienst­leis­tun­gen der FFG aus­zu­bau­en, um Antrag­stel­ler bis zum Pro­jekt­er­folg beglei­ten zu können. Auch bei Aus­schrei­bun­gen bestün­de trotz Krise nach wie vor „auf hohem Niveau eine Stei­ge­rung der Nach­fra­ge“, „vor allem auch von kleinen und mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men und Start-ups“, so Egerth. Gerade in Kri­sen­zei­ten könne anhand der För­de­run­gen eine sta­bi­li­sie­ren­de Wirkung erzielt werden und ein Beitrag zur Resi­li­enz, erklärt Tausz.

Geschäfts­füh­re­rin Hen­ri­et­ta Egerth-Stadl­hu­ber sieht es auch als ihre Aufgabe darauf hin­zu­wei­sen, dass der Bud­get­topf voller sein sollte. Die wach­sen­de The­men­viel­falt bei För­de­run­gen, die über die FFG abge­deckt werden, und dazu noch die Infla­ti­ons­ent­wick­lung könne man nicht alleine tragen. „Wir haben mit unseren Eigen­tü­mer-Res­sorts durch­aus Unter­stüt­zung in dieser Ange­le­gen­heit. Inwie­fern sich das in einem Gesamt­bud­get der Repu­blik ausgeht, ist immer noch Ver­hand­lungs­sa­che“, sagt die Exper­tin. Son­der­mit­tel, wie sie etwa aus der neuen „Klima- und Trans­for­ma­ti­ons­of­fen­si­ve“ des Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums anfal­len – bis 2026 stehen auf diesem Weg 300 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung, 48,7 Mil­lio­nen Euro wurden bereits über die FFG für F&E‑Förderungen ver­ge­ben – „ent­span­nen nur bedingt das, was man an Basis­auf­ga­ben hat“.

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