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Groß­mo­to­ren-For­schungs­zen­trum von Welt­rang

Das LEC in Graz ent­wi­ckelt nach­hal­ti­ge Energie- und Trans­port­sys­te­me, die beim Errei­chen der glo­ba­len Kli­ma­zie­le eine Schlüs­sel­rol­le spielen werden.

Das Large Engines Com­pe­tence Center in Graz ist eine der welt­weit füh­ren­den For­schungs­ein­rich­tun­gen für Groß­mo­to­ren­tech­no­lo­gien und ent­wi­ckelt inno­va­ti­ve Lösun­gen für nach­hal­ti­ge Energie- und Trans­port­sys­te­me. Schwer­punk­te sind der Einsatz erneu­er­ba­rer Ener­gien, digi­ta­le Tech­no­lo­gien und die Opti­mie­rung des Gesamt­sys­tems. Mit dem COMET-Modul LEC HybTec wird der For­schungs­schwer­punkt noch inten­si­ver auf die Ein­bin­dung von Big-Data-Metho­den gelegt, um bislang nicht model­lier­ba­re Phä­no­me­ne abzu­bil­den. Seit 2015 ist es ein geför­der­tes COMET-K1-Zentrum (LEC EvoLET). Mit seiner For­schung, der ein­zig­ar­ti­gen Infra­struk­tur und dem inter­na­tio­na­len Part­ner­netz­werk trägt es wesent­lich zur mas­si­ven Emis­si­ons­re­duk­ti­on und Effi­zi­enz­stei­ge­rung bei.

Mit Hyme­th­ship in Rich­tung Null­emis­sio­nen

Ein weithin unter­schätz­ter Faktor beim Errei­chen der glo­ba­len Kli­ma­zie­le ist der Waren­trans­port zu Wasser: Die globale Con­tai­ner­flot­te ist aktuell für rund drei Prozent des vom Men­schen ver­ur­sach­ten CO2-Aus­sto­ßes ver­ant­wort­lich. Laut einer Studie der OECD wird sich das Fracht­vo­lu­men, das in Con­tai­ner­schif­fen über die Welt­mee­re schip­pert, bis zum Jahr 2050 in etwa ver­drei­fa­chen. Das bedeu­tet einen um rund 160 Prozent höheren Ausstoß an CO2 als heute. Eine Elek­tri­fi­zie­rung der mitsamt Bela­dung bis zu 200.000 Tonnen schwe­ren Trans­port­schif­fe scheint illu­so­risch, Bat­te­rien auf hoher See auf­zu­la­den ist kaum möglich.

Mit dem neun Mil­lio­nen Euro schwe­ren For­schungs­pro­jekt HyMe­th­Ship liegt das LEC bereits seit über zwei Jahren gut auf Kurs in Rich­tung dras­ti­sche Schad­stoff­re­duk­ti­on: Dabei wird, ver­ein­facht gesagt, auf einem Schiff Was­ser­stoff durch Metha­nol­re­for­mie­rung her­ge­stellt und in einem fast unver­än­der­ten kon­ven­tio­nel­len Schiffs­mo­tor ver­brannt, nahezu ohne CO2-Emis­sio­nen. Gemein­sam mit inter­na­tio­na­len Part­ner­un­ter­neh­men setzt das LEC als welt­weit füh­ren­des For­schungs­zen­trum für nach­hal­ti­ge Groß­mo­to­ren vor allem auf E‑Fuels.

Was­ser­stoff-Leucht­turm­pro­jekt für grüne Ener­gie­ge­win­nung gestar­tet

Das inno­va­ti­ve Konzept findet bereits andere Inter­es­sen­ten. Ener­gie­rie­se Verbund sieht im Was­ser­stoff einen mög­li­chen Ener­gie­spei­cher für den Aus­gleich von Fre­quenz­schwan­kun­gen, die Wind- und Son­nen­kraft­wer­ke ver­ur­sa­chen. Dazu wird in Mellach bei Graz ein Leucht­turm­vor­ha­ben in Angriff genom­men: Das vor­ma­li­ge Koh­le­kraft­werk soll zu einem Tech­no­lo­gie- und Inno­va­ti­ons­zen­trum in Sachen Was­ser­stoff mutie­ren. Im gemein­sa­men mit zwei Mil­lio­nen Euro dotier­ten COMET-Projekt Hy2Power ent­steht unter der Ägide des LEC, des Moto­ren­her­stel­lers INNIO und der TU Graz bis 2022 ein erster Pilot.

Ein­zig­ar­ti­ge For­schungs­infrastruktur beim LEC

Das Was­ser­stoff-Inno­va­tions- und ‑Tech- nolo­gie­zen­trum in Mellach wird auch von der For­schungs­in­fra­struk­tur des LEC pro­fi­tie­ren. Dieses hatte im Juli einen der inno­va­tivs­ten Moto­ren­prüf­stän­de Öster­reichs ange­wor­fen. Der mit einem INNIO-Motor und Mess­tech­nik der Grazer AVL aus­ge­stat­te­te Prüf­stand wird mit alter­na­ti­ven Kraft­stof­fen wie Was­ser­stoff und E‑Fuels betrie­ben. Als Erstes wird das HyMe­th­Ship-Konzept darauf getes­tet, das eine dras­ti­sche Treib­haus­gas­re­duk­ti­on im Mari­ne­be­reich zum Ziel hat. „Der Erfolg unserer For­schung ist stark von expe­ri­men­tel­len Unter­su­chun­gen an Prüf­stän­den abhän­gig“, erläu­tert LEC-Geschäfts­füh­rer Andreas Wimmer, „der neue Prüf­stand mit dem hoch­fle­xi­blem Voll­mo­tor in der Leis­tungs­klas­se von bis zu 3,5 Mega­watt, den neuen Anlagen zur Kraft­stoff­auf­be­rei­tung und umfang­rei­chen mess­tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen war ein wich­ti­ger Mei­len­stein in der kon­ti­nu­ier­li­chen Wei­ter­ent­wick­lung unserer hoch­kom­ple­xen For­schungs­in­fra­struk­tur.”

Mehr Infor­ma­tio­nen:

www.lec.at

Foto­credit: Geopho

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