Erfolgreiche Übung am Zentrum am Berg

Am Samstag, den 16. September 2023, erlebte das Zentrum am Berg (ZAB) in Eisenerz eine wegweisende Übung mit mehr als 100 Beteiligten. Das Hauptziel dieser Übung war die Optimierung der notfallmedizinischen Versorgung bei Unfällen.
Am Zentrum am Berg wurde unter Tage für den Notfall geprobt. Fotocredit: Montanuni Leoben

Im Rahmen dieses spannenden Ereignisses wurden fortschrittliche Technologien und innovative Lösungen getestet, die die Effizienz und Sicherheit von Rettungseinsätzen unter Tage verbessern sollen.

Komplexe Herausforderungen unter Tage

Untertage-Unfälle können in verschiedenen Szenarien auftreten, sei es auf Tunnelbaustellen, Untertage-Kraftwerken, in Straßen- oder Eisenbahntunnels oder sogar bei terroristischen Anschlägen in U-Bahnen und anderen unterirdischen Bauwerken. In solchen Situationen können innerhalb kürzester Zeit viele Verletzte auftreten, was die Erstversorgung und die Zuweisung der Verletzten zu medizinischen Einrichtungen zu einer enormen Herausforderung macht.

Das KIRAS-Forschungsprojekt NIKE MED

Im Rahmen des KIRAS-Forschungsprojekts NIKE MED, das vom Lehrstuhl für Subsurface Engineering geleitet wird, wurde in enger Zusammenarbeit mit der Med Uni Graz, der Mindconsole GmbH, der Universität Innsbruck – Institut für Psychologie, dem Bundesministerium für Landesverteidigung, der IL – Ingenieurbüro Laabmayr & Partner ZT GmbH und dem DCNA (Disaster Competence Network Austria) eine innovative Web-Applikation entwickelt und getestet. Bei diesem Test waren etwa 40 Probanden beteiligt, die von den Johannitern Österreich, der freiwilligen Feuerwehr Inzersdorf und der Autobahnpolizei Gleinalmtunnel gestellt wurden.

Neue Web-Applikation für Rettungseinsätze

Die neu entwickelte Web-Applikation, ausgestattet mit einem QR-Code für jede untertage befindliche Person, ermöglicht es den Einsatzkräften, darunter Feuerwehr, Rettung, Polizei und Sozialpsychologischer Dienst, von Anfang an auf wichtige Informationen zuzugreifen. Diese Informationen umfassen Details wie die Identität der untertage befindlichen Personen, den Unfallort, die Art der Verletzungen, die Kapazitäten der Krankenhäuser, Transportziele und vieles mehr. Im Verlauf der Patienten-Journey werden die Informationen kontinuierlich aktualisiert, um sicherzustellen, dass Angehörige und Behörden unmittelbare Auskünfte über den Verbleib und den Gesundheitszustand der Verletzten erhalten.

Mixed Reality-Training für Notfallsanitäter*innen

Während dieser Realübung wurden auch Entwicklungen aus dem EU-Forschungsprojekt MED1stMR getestet. Dieses Projekt, das im Rahmen des EU Horizon 2020-Programms gefördert wird und vom AIT Center for Technology Experience geleitet wird, konzentriert sich auf die Nutzung von Mixed Reality-Lösungen für Notfallsanitäter*innen. Hierbei wird in virtueller Umgebung das Teamtraining für komplexe Notfallsituationen erprobt. Insgesamt waren 18 Partner aus neun Ländern an MED1stMR beteiligt, darunter sieben internationale medizinische Einsatzorganisationen und Trainingszentren aus ganz Europa.

Innovative Lösungen für die Sicherheit der Bevölkerung

Die Ergebnisse dieser Großübung sind äußerst vielversprechend. Die entwickelte Web-Applikation erwies sich als äußerst effektiv, ohne die Sperrung von Infrastrukturen im Bahn- oder Straßennetz zu erfordern. Zusätzlich wurden auf freiwilliger Basis Biosignal- und Stressmessdaten von den Einsatzkräften erhoben, die für zukünftiges realistisches virtuelles Training von unschätzbarem Wert sein werden.

Insgesamt sind das Forschungskonsortium NIKE-MED und MED1stMR überzeugt, dass diese Entwicklungen einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit der Bevölkerung leisten werden. Die gewonnenen Erkenntnisse aus dieser Übung werden in beide Forschungsprojekte einfließen und die Bewältigung herausfordernder Situationen für Einsatzkräfte erheblich verbessern. Die enge Zusammenarbeit der beteiligten Forscher zeigt, dass gemeinsame Anstrengungen dazu beitragen können, die Sicherheit nicht nur auf regionaler, sondern auch auf nationaler und internationaler Ebene zu erhöhen.

www.unileoben.ac.at

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