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Ein kräf­ti­ger For­schungs­im­puls für das „Digital Mate­ri­al Valley Styria“

Ein neuer stei­ri­scher For­schungs­ver­bund – er wird von sechs starken Part­nern getra­gen – will für noch mehr Schwung bei der digi­ta­len Ent­wick­lung in der metall­ver­ar­bei­ten­den Indus­trie sorgen. Gleich zur Pre­mie­re gehen drei vom Wis­sen­schafts­res­sort des Landes geför­der­te Pro­jek­te in Sachen Künst­li­cher Intel­li­genz (KI) an den Start! Sechs hoch­ka­rä­ti­ge Partner aus Wirt­schaft und For­schung in der Stei­er­mark haben gemein­sam das „Digital Mate­ri­al Valley Styria“ gegrün­det, das nicht nur einen klin­gen­den Namen, sondern auch ganz klare Ziele hat. Man will große Her­aus­for­de­run­gen der metall­ver­ar­bei­ten­den Indus­trie anpa­cken – wis­sen­schaft­lich fun­diert und mit den Schwer­punk­ten Digi­ta­li­sie­rung und künst­li­che Intel­li­genz (KI). Initi­iert wurde das neue Netz­werk von ASMET, der Aus­tri­an Society for Metall­ur­gy and Mate­ri­als und dem Wirt­schafts- und Wis­sen­schafts­res­sort des Landes Stei­er­mark.

Barbara Eib­in­ger-Miedl betont als Lan­des­rä­tin für Wirt­schaft und Wis­sen­schaft den kräf­ti­gen und viel­ver­spre­chen­den Impuls: „Dieser neue For­schungs­ver­bund hat für mich dop­pel­te Bedeu­tung. Er hilft uns nicht nur die so wich­ti­ge Digi­ta­li­sie­rung in dieser Branche vor­an­zu­trei­ben, er setzt auch ein Zeichen der Gemein­sam­keit. Nur so kann es uns gelin­gen, dieses bedeut­sa­me Stär­ke­feld der Stei­er­mark noch schlag­kräf­ti­ger zu machen!“

Franz Rotter, Prä­si­dent der ASMET, fügt hinzu: „Eine digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on ohne funk­tio­nie­ren­des Eco-System, welches effi­zi­en­ten Zugang zu allen not­wen­di­gen digi­ta­len Tech­no­lo­gien & Künst­li­cher Intel­li­genz ermög­licht, wird nicht gelin­gen. Mit Hilfe der stei­ri­schen Lan­des­re­gie­rung wird mit dem neuen For­schungs­ver­bund die Mög­lich­keit geschaf­fen, anwen­dungs­spe­zi­fisch und pra­xis­ori­en­tiert digi­ta­le Pro­jek­te auf Unter­neh­mens­ebe­ne, ins­be­son­de­re für KMUs, effi­zi­ent umzu­set­zen.“

För­de­rung von drei Pro­jek­ten

Die Stei­er­mär­ki­sche Lan­des­re­gie­rung gibt dem Verbund nicht nur Opti­mis­mus mit auf den Weg. Das Wis­sen­schafts­res­sort macht es auch möglich, dass drei aus­ge­wähl­te Pro­jek­te im Rahmen eines För­der­pro­gram­mes im Bereich der ange­wand­ten Grund­la­gen­for­schung unter­stützt werden. Sie beschäf­ti­gen sich – siehe FACTS – mit Maß­nah­men für eine sichere Arbeits­um­ge­bung, inno­va­ti­ven Mess­tech­no­lo­gien und neuen Ana­ly­se­me­tho­den, die auf künst­li­che Intel­li­genz setzen.

Im „Digital Mate­ri­al Valley Styria“ For­schungs­ver­bund vereint sind die ASMET (The Aus­tri­an Society for Metall­ur­gy and Mate­ri­als), der Mobi­li­täts­clus­ter ACS­ty­ria, die Fach­hoch­schu­le (FH) der Wirt­schaft Campus 02, die FH Joan­ne­um, die For­schungs­ge­sell­schaft Joan­ne­um Rese­arch und die Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät (TU) Graz. Bereits jetzt koope­riert man aber eng mit zahl­rei­chen Unter­neh­men der Metall­ur­gie und Werk­stoff­tech­nik. Für die Zukunft sind weitere anwen­dungs­ori­en­tier­te For­schungs­pro­jek­te geplant.

Infor­ma­tio­nen zu den For­schungs­pro­jek­ten:

Sichere Arbeits­um­ge­bung

Im inter­dis­zi­pli­nä­ren Projekt “Safe and Intel­li­gent Workspaces” geht es um sichere und effi­zi­en­te indus­tri­el­le Arbeits­um­ge­bung. Mit der Nutzung empi­ri­scher Daten öster­rei­chi­scher Indus­trie­un­ter­neh­men will man es errei­chen, Arbeits­un­fäl­le zu ver­mei­den und auch die Ent­schei­dungs­fin­dung am Arbeits­platz effi­zi­en­ter zu gestal­ten. Mit mathe­ma­ti­schen Metho­den und künst­li­cher Intel­li­genz werden im ersten Pro­jekt­mo­dul gefähr­li­che Situa­tio­nen und Berei­che unter die Lupe genom­men. Modul Nummer zwei ana­ly­siert die Mensch-Maschine-Schnittstellen zu digi­ta­len Assis­tenz­sys­te­men, um so die Kom­pe­tenz in Sachen Ent­schei­dungs­fin­dung in Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen zu ver­bes­sern. Antrag­stel­ler: FH Joan­ne­um. Pro­jekt­part­ner: FH der Wirt­schaft Campus 02, und Joan­ne­um Rese­arch.

Inno­va­ti­ve Mess­tech­no­lo­gien

Die Qua­li­täts­kon­trol­le beim Umfor­men von Pro­duk­ten (etwa beim Walzen, Schmie­den oder Ziehen) erfolgt derzeit aus­schließ­lich über End­kon­trol­len. Erst­mals soll es nun durch die Kom­bi­na­ti­on aus Künst­li­cher Intel­li­genz (KI) und so genann­ter geo­me­tri­scher Com­pu­ter Vision ermög­licht werden, den gesam­ten Prozess an einem „Digi­ta­len Zwil­ling“ abzu­bil­den und zu beglei­ten. Das System – man nennt es 3D-Shape Con­ti­nu­um – soll auch unter schwie­ri­gen Umge­bungs­be­din­gun­gen ein­setz­bar und auf unter­schied­li­che Ober­flä­chen- und Objek­tei­gen­schaf­ten adap­tier­bar sein. Damit ent­ste­hen ganz neue Optio­nen zur Ver­mei­dung von Pro­duk­ti­ons­feh­lern.  Antrag­stel­ler: Joan­ne­um Rese­arch. Pro­jekt­part­ner: TU Graz, Insti­tut für Maschi­nel­les Sehen und Dar­stel­len.

Analyse mit künst­li­cher Intel­li­genz

Die mecha­ni­schen Eigen­schaf­ten von Metall­le­gie­run­gen werden in hohem Ausmaß durch ihre Mikro­struk­tur bestimmt. Und diese ist davon geprägt, dass ele­men­ta­re Bestand­tei­le des Mate­ri­als in unter­schied­li­cher Größe, Art und Form ver­tre­ten sein können. Ent­spre­chend wichtig und in mehr­fa­cher Hin­sicht aus­sa­ge­kräf­tig ist die metall­o­gra­fi­sche Analyse. Sie erfolgt derzeit weit­ge­hend manuell. Im Rahmen des For­schungs­pro­jek­tes „Mikro­Met-AI“ möchte man die dafür not­wen­di­gen Pro­zes­se nun weit­ge­hend auto­ma­ti­sie­ren. Dies mit Hilfe von Bewer­tungs­me­tho­den, die auf künst­li­cher Intel­li­genz (KI) basie­ren. Antrag­stel­ler: Joan­ne­um Rese­arch. Pro­jekt­part­ner: TU Graz, Insti­tut für Maschi­nel­les Sehen und Dar­stel­len.

 

Foto: Wirt­schafts- und For­schungs­lan­des­rä­tin Barbara Eib­in­ger-Miedl und ASMET-Prä­si­dent Franz Rotter prä­sen­tie­ren das Digital Mate­ri­al Valley Styria, Foto­credit: Land Stei­er­mark

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