JUST-Redaktion|

Bidi­rek­tio­na­les Wär­me­netz ging in Leib­nitz in Betrieb

Im Rahmen des Pro­jekts Ther­ma­FLEX beschäf­tigt sich das AEE – Insti­tut für nach­hal­ti­ge Tech­no­lo­gien gemein­sam mit der BEST – Bio­en­er­gy and Sus­tainable Tech­no­lo­gies GmbH und wei­te­ren 27 Pro­jekt­part­nern damit, wie Fern­wär­me­net­ze fle­xi­bler und effi­zi­en­ter gestal­tet werden und ohne fossile Ener­gie­trä­ger aus­kom­men können. Es wurden viel­sei­ti­ge Demons­tra­ti­ons­pro­jek­te umge­setzt und wis­sen­schaft­lich beglei­tet. Eines davon ist die bidi­rek­tio­na­le Über­ga­be­sta­ti­on in Leib­nitz.

Zahl­rei­che For­scher beschäf­ti­gen sich im For­schungs­pro­jekt Ther­ma­FLEX mit der Frage, wie man Fern­wär­me­net­ze fle­xi­bler und effi­zi­en­ter gestal­ten kann, um ohne fossile Ener­gie­trä­ger aus­zu­kom­men. Das Fern­wär­me­netz von Leib­nitz mit der bidi­rek­tio­na­len Über­ga­be­sta­ti­on ist eines der Demons­tra­ti­ons­pro­jek­te.

In dieser Über­ga­be­sta­ti­on fließen die beiden Wär­me­net­ze der Ener­gie­ver­sor­ger Nah­wär­me Till­mit­sch und Bio­en­er­gie Leib­nit­zer­feld zusam­men. Durch die Mög­lich­keit, Wärme wech­sel­sei­tig zwi­schen den Netzen aus­zu­tau­schen, wird eine effi­zi­en­te und res­sour­cen­scho­nen­de Ver­sor­gung gewähr­leis­tet.

Die Über­ga­be­sta­ti­on bietet eine Über­tra­gungs­leis­tung von 4 Mega­watt. Durch den wech­sel­sei­ti­gen Aus­tausch der Wärme sollen CO2-Emis­sio­nen redu­ziert und Betriebs­kos­ten ein­ge­spart werden. Eine Vor­si­mu­la­ti­on des Wär­me­net­zes zeigte bereits, dass 9 % der Betriebs­kos­ten und 45 % der CO2-Emis­sio­nen ein­ge­spart werden können, da der Einsatz des Gas­kes­sels durch den gegen­sei­ti­gen Wär­me­aus­tausch redu­ziert und die Abwärme der Tier­kör­per­ver­wer­tung besser genutzt werden kann. Unter­stützt wird der Prozess durch ein intel­li­gen­tes Rege­lungs­sys­tem, welches den Wär­me­aus­tausch opti­miert.

Die BEST – Bio­en­er­gy and Sus­tainable Tech­no­lo­gies GmbH und die Schneid GmbH sind als Pro­jekt­part­ner für die Rege­lung zustän­dig und beob­ach­ten in einer ein­jäh­ri­gen Test­pha­se den Verlauf und die Effekte des Ener­gie­ma­nage­ment­sys­tems und eva­lu­ie­ren laufend.

Seit einem halben Jahr ist die Über­ga­be­sta­ti­on nun in Betrieb und die Pro­jekt­ver­ant­wort­li­chen blicken auf eine erfolg­rei­che Test­pha­se zurück. Laut Daniel Muschick von der BEST – Bio­en­er­gy and Sus­tainable Tech­no­lo­gies GmbH ermög­lich­ten die Ver­brauchs- und Ertrags­pro­gno­sen eine geziel­te Über­tra­gung von Wärme, sodass der Gas­kes­sel­ein­satz redu­ziert werden konnte, ohne den Ertrag aus Abwärme durch zu hohe Puf­fer­tem­pe­ra­tu­ren zu redu­zie­ren. Auch im Sommer konnten War­tungs­ar­bei­ten an den Bio­mas­se­kes­seln in Ruhe durch­ge­führt werden, da die Kunden ver­läss­lich durch Lie­fe­run­gen aus dem Süden ver­sorgt wurden.

Mehr Infor­ma­tio­nen:
www.best-research.eu

Foto­credit: Bio­en­er­gie-Leib­nit­zer­feld-GmbH

„Science“ wird mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung in völ­li­ger Unab­hän­gig­keit gestal­tet.

Weitere Beiträge

Arosa auf den Spuren des Lang­wie­ser Via­dukts

Anläss­lich des 111-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Lang­wie­ser Via­dukts – einst die größte und weitest gespann­te Stahl­be­ton-Eisen­bahn­brü­cke der Welt – hat das neue Viadukt Museum Lang­wies eröff­net. Direkt beim Bahnhof Lang­wies gelegen, lädt das Museum alle Inter­es­sier­ten an Eisen­bahn­ge­schich­te, Archi­tek­tur, Technik und alpiner Kultur ein, die fas­zi­nie­ren­de Geschich­te des Via­dukts und der Chur-Arosa-Bahn­li­nie zu ent­de­cken.

Story lesen