JUST / Herr Ritter, aus welchem Impuls heraus wurde AT Styria gegründet – und wie hat sich die Idee eines interdisziplinären Netzwerks seitdem konkretisiert?
Herbert Ritter / AT Styria ist als loses Netzwerk entstanden, da wir in der Automatisierungstechnik ein breites Portfolio an Know-how etwa aus den Bereichen Mechanik, Elektrotechnik und IT benötigen. Wir versuchen Fachgruppen, Sparten und einzelne Betriebe zu vernetzen, um größere Projekte abbilden und Innovationen vorantreiben zu können. Wichtig ist auch, kleinere Betriebe, die nicht so stark in Erscheinung treten, mit mittleren und großen Firmen zu verknüpfen, damit sie in der Lage sind, Technologien zu realisieren, die sie allein nicht umsetzen könnten.
JUST / Welche Meilensteine haben die Entwicklung des Netzwerks seit der Gründung geprägt – und welche Rolle spielt dabei die Ausbildung?
HR / Wir haben versucht, sehr ausgewählt vorzugehen und all die Kerngesellschaften mit an Bord zu bekommen. In der Zwischenzeit haben wir 153 Mitglieder – darunter Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen und Netzwerkpartner – in unserem Netzwerk vereint und sind sehr stolz, immer stärkeren Zulauf zu bekommen. Wir legen auch sehr großen Wert auf Ausbildung – von der Berufsschule über HTLs und Fachhochschulen, die Technische Universität bis hin zur Montanuniversität sind alle berufsspezifischen Ausbildungsstätten integriert.
JUST / Wie erleben Sie die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Automatisierungstechnik – und mit welchen Initiativen begegnet AT Styria dieser Dynamik?
HR / Die Digitalisierung ist natürlich ein wesentlicher Punkt in der Automatisierung. Früher hat man von Vorrichtungen, Handvorrichtungen, halbautomatischen Anlagen und Maschinen gesprochen. Heute sind viele digitale Technologien in allen Anlagen bereits implementiert – von schnellen Steuerungselementen hin bis zu KI. Auch AT Styria hat die Digitalisierung im Netzwerk stark vorangetrieben, etwa mit unserem Kompetenzatlas oder unserem Jobfinder.
JUST / Das Internationale Forum Mechatronik findet 2025 zum ersten Mal in Graz statt, Gastgeber ist AT Styria. Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer?
HR / Mechatronik-Begeisterte können sich auf ein spannendes Programm rund um das Thema „Innovating Tomorrow – Erfolgsfaktor Mechatronik“ mit insgesamt 45 Vorträgen aus Forschung und Industrie freuen. Daneben gibt es eine Micro-Fair mit knapp 30 Ausstellern und die Möglichkeit, schon vorab B2B-Meetings zu buchen, um Geschäftschancen auszuloten. Weitere Highlights sind Betriebstouren zu AVL, Knapp, Magna oder PIA sowie ein Abendempfang im Heimatsaal des Volkskundemuseums am ersten Kongresstag.
Parallel zum Kongress läuft der Bundeslehrlingswettbewerb Mechatronik, den die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im neu eröffneten Center of Excellence am WKO- Areal besuchen können.
Internationales Forum Mechatronik 2025
Innovating Tomorrow – Erfolgsfaktor Mechatronik
24. und 25. September 2025
Wirtschaftskammer Steiermark
www.mechatronikforum.net