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ams-Sen­so­ren revo­lu­tio­nie­ren Dia­gno­se

Die welt­weit tätige ams AG mit Sitz in Prem­stät­ten bei Graz ist Vor­rei­te­rin bei der Ent­wick­lung minia­tu­ri­sier­ter Sen­so­ren und steht damit im Zentrum zahl­rei­cher inter­na­tio­na­ler For­schungs- und Ent­wick­lungs­netz­wer­ke – mit weit­rei­chen­den Folgen auch für die medi­zi­ni­sche Dia­gnos­tik.

OCT (Optical Cohe­rence Tomo­gra­phy) ist ein Unter­su­chungs­ver­fah­ren, bei dem Licht gerin­ger Kohä­renz­län­ge mit­hil­fe eines Inter­fe­ro­me­ters zur Ent­fer­nungs­mes­sung in streu­en­den Mate­ria­li­en ein­ge­setzt wird. Haupt­ein­satz­ge­biet ist die Medizin, vor allem in der Augen­heil­kun­de, der Kar­dio­lo­gie, zur früh­zei­ti­gen Krebs­dia­gno­se und zur Unter­su­chung der Haut kommt das Ver­fah­ren zur Anwen­dung. Die Stärken der Tech­no­lo­gie liegen in der hohen Ein­dring­tie­fe in das streu­en­de Gewebe bei gleich­zei­tig hoher Auf­lö­sung und Mess­ge­schwin­dig­keit.

Das OCT-Ver­fah­ren hat sich in den ver­gan­ge­nen 20 Jahren stark wei­ter­ent­wi­ckelt und steht kom­mer­zi­ell zur Ver­fü­gung. Doch die Geräte sind derzeit noch viel zu groß und sehr teuer. In Augen­arzt­pra­xen z. B. konnten sie sich bis dato daher noch nicht in grö­ße­rem Stil durch­set­zen. Einen ent­schei­den­den Schritt zur Eta­blie­rung des Mess­ver­fah­rens in Praxen und Kli­ni­ken ermög­li­chen pho­to­ni­sche Ele­men­te auf Mikro­chips. Bei fort­schrei­ten­der Minia­tu­ri­sie­rung erwei­tern sie auch die Funk­tio­na­li­tät der inte­grier­ten Schal­tun­gen.

Die ams AG, seit Jahr­zehn­ten in der For­schung und Ent­wick­lung von Spit­zen­tech­no­lo­gien im Bereich Medizin und Dia­gnos­tik aktiv und mit hoch­gra­dig dif­fe­ren­zier­ten ASIC- und Sen­sor­lö­sun­gen im Markt ver­tre­ten, erforscht als Partner in einem euro­päi­schen For­schungs­pro­jekt Minia­tu­ri­sie­rungs und Opti­mie­rungs­kon­zep­te auf dem Gebiet der opti­schen Kohä­renz­to­mo­gra­fie. Das Ent­wick­lungs­team der ams AG baut dabei auf einer breiten Wis­sen­sund Erfah­rungs­ba­sis im Bereich bild­ge­ben­der Sen­so­rik, Her­stel­lung von mono­li­thisch inte­grier­ten MEMS und pho­to­ni­schen Struk­tu­ren auf Sili­zi­um sowie jahr­zehn­te­lan­ger Erfah­rung auf dem Gebiet des Chip-Designs auf. In Zusam­men­ar­beit mit den Pro­jekt­part­nern, deren Know-how die gesamte Pro­duk­ti­ons­ket­te abbil­det, soll ein OCT-Konzept ent­ste­hen, das kleiner und preis­güns­ti­ger ist, dabei aber den heute ver­füg­ba­ren Geräten tech­no­lo­gisch in nichts nach­steht.

Die Carl-Zeiss AG (Jena), die OCT-Geräte ver­treibt, baut die dis­kre­ten opti­schen Ele­men­te, die zwi­schen dem pho­to­nisch inte­grier­ten Chip (PIC) und dem zu unter­su­chen­den Auge liegen. Die Licht­quel­le, die von der Firma Exalos aus Zürich her­ge­stellt wird, ist ein durch­stimm­ba­rer Laser. Auch hier kommen derzeit dis­kre­te opti­sche Ele­men­te zum Einsatz, die aber in Zukunft durch eine inte­grier­te pho­to­ni­sche Schal­tung ersetzt werden können. Das Herz­stück des neu­ar­ti­gen OCT-Systems besteht aus dem PIC, der sowohl elek­tro­ni­sche Schalt­krei­se als auch pho­to­ni­sche Ele­men­te auf dem­sel­ben Sili­zi­um­sub­strat vereint. Entwurf und Test der elek­tro­ni­schen Schal­tung sind Aufgabe des Fraun­ho­fer Insti­tuts für inte­grier­te Schal­tun­gen in Erlan­gen. Das Aus­tri­an Insti­tu­te of Tech­no­lo­gy (AIT) in Wien ist für die pho­to­ni­sche Schal­tung ver­ant­wort­lich. Der Einbau in ein Gehäuse – durch die pass­ge­naue Anbin­dung von Glas­fa­ser­ka­beln und PIC beson­ders heikel – wird vom Tyndall Natio­nal Insti­tu­te im iri­schen Cork über­nom­men. Der Pra­xis­text des neu­ar­ti­gen OCT-Systems wird im Rahmen einer Dis­ser­ta­ti­on an der Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tät Wien erfol­gen.

www.ams.com

Foto: ams AG Campus in Prem­stät­ten bei Graz

Foto­credit: Gerhard Lan­gusch

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