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Was der Körper jetzt braucht

Der Herbst fordert uns heraus: Angrif­fe auf kör­per­ei­ge­ne Abwehr­kräf­te, weniger Ener­gie­re-serven, der Teint ist nicht mehr som­mer­lich strah­lend. Es gibt aber effi­zi­en­te Mög­lich­kei­ten, dem ent­ge­gen­zu­wir­ken – für mehr Energie, mehr Frische und mehr Spann­kraft der Haut.

Wenn der Körper Schlaf signa­li­siert, dann meint er auch Schlaf. Rainer Popovic, Prä­si­dent der Öster­rei­chi­schen Gesell­schaft für Schlaf­me­di­zin und Schlaf­for­schung, betont: „Der Schlaf ist nicht nur wichtig, weil er etwa ein Drittel unseres Lebens aus­macht, son-dern viel­mehr, weil er für unsere Ent­wick­lung und unser Wohl­be­fin­den aus­schlag­ge­bend ist.“ Schlaf­ge­sund­heit fußt auf drei Säulen: Schlaf­dau­er, Kon­ti­nui­tät und Tiefe des Schlafs. Exper­ten emp­feh­len eine Schlaf­dau­er von etwa sieben bis neun Stunden, um die Lebens­qua­li­tät zu erhöhen, das Unfall­ri­si­ko zu senken und das Errei­chen der REM-Schlaf­pha­sen zu ermög­li­chen.

Gesun­der Schlaf

Für viele ist das aber nicht so einfach. Denn 20 bis 25 Prozent der Men­schen hier­zu­lan­de leiden an Schlaf­stö­run­gen. Aller­dings nehmen nur rund sieben Prozent deshalb pro­fes­sio­nel­le Hilfe in Anspruch. „Nur in den wenigs­ten Fällen wird ein Arzt kon­sul­tiert, da das chro­ni­sche Leiden mit Fort­be­stand mehr und mehr akzep­tiert bezie­hungs­wei­se als normal betrach­tet wird“, sagt Popovic. „Gesun­der Schlaf erhöht die Erin­ne­rungs- und Lern­leis­tung, während Schlaf­stö­run­gen zu früh­zei­ti­ger Zell­al­te­rung führen“, betont Bri­git­te Holz­in­ger vom Insti­tut für Traum- und Bewusst­seins­for­schung in Wien. Unbe­han­del­te Schlaf­stö­run­gen ver­ur­sa­chen nicht nur Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten und Tages­mü­dig­keit, auch das Immun­sys­tem wird geschwächt und das Risiko für Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen steigt. „Während des Schla­fens baut der Körper bestimm­te Abfall­pro­duk­te des Gehirns ab, die ansons­ten die Gehirn­funk­ti­on beein­träch­ti­gen würden“, so Holz­in­ger, „gesun­der Schlaf ver­bes­sert daher auch unsere Ent­schei­dungs­fä­hig­keit und das Ver­ständ­nis für kom­ple­xe Zusam­men­hän­ge.“ Gemein­sam mit Schlaf­for­scher Gerhard Klösch hat Holz­in­ger das Konzept des indi­vi­du­el­len Schlaf­coa­chings ent­wi­ckelt.

Mangel an Mikro­nähr­stof­fen

Wer nachts gut schläft, der kann eine wesent­li­che Säule der Gesund­heit auf der Haben­sei­te ver­zeich­nen. Min­des­tens ebenso bedeut­sam ist bekann­ter­ma­ßen eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung. Sandra Holasek und Sonja Lackner vom Otto Loewi For­schungs­zen­trum der Med Uni Graz orten aller­dings drin­gen­den Auf­hol­be­darf, wenn es um den Ernäh­rungs­sta­tus geht. Die „Immu­no­nu­tri­ti­on“ – also die Stär­kung des Immun­sys­tems über die Zufuhr bestimm­ter Nähr­stof­fe – ist vor allem aus der Inten­siv­me­di­zin bekannt, gewinne aber auch in der Krank­heits­prä­ven­ti­on stark an Bedeu­tung, so die Exper­tin­nen. „Ver-ände­run­gen im Ernäh­rungs­sta­tus haben bei­spiels­wei­se Effekte auf Hormone und die Funk­ti­on der Immun­zel­len“, erläu­tern sie, „in der zivi­li­sier­ten Gesell­schaft finden wir trotz eines Über­an­ge­bo­tes an Nah­rungs­mit­teln häufig einen Mangel an Mikro­nähr­stof­fen – den soge­nann­ten ‚ver­bor­ge­nen Hunger‘. Dabei hat ins­be­son­de­re die Kör­per­fett­mas­se immu­no­lo­gi­sche Bedeu­tung“, kon­sta­tie­ren Holasek und Lackner.

Wie so oft kommt es auch bei der Ernäh­rung auf die Balance an, da die Funk­ti­on der Immun­zel­len und der Stoff­wech­sel eng mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Gerade an Schlüs­sel­mi­kro­nähr­stof­fen für unser Immun­sys­tem fehlt es. Dazu gehören β‑Carotin, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin B2 und Vitamin B6, B12, Vitamin C, Eisen und Fol­säu­re. Wesent­lich zur Immun­steue­rung tragen auch Poly­phe­no­le und Caro­ti­no­ide bei, die beiden Nähr­stoff­grup­pen haben zudem starken Ein­fluss auf die Ver­tei­lung und Aus­prä­gung der Kör­per­fett­mas­se. Ideale Lie­fe­ran­ten in der Ernäh­rung sind bei­spiels­wei­se Äpfel, dunkle Beeren, Gewürze wie Zimt, Kümmel, Ros­ma­rin oder Thymian, Karot­ten, Zwiebel, Hül­sen­früch­te, Nüsse, Kas­ta­ni­en – und dunkle Scho­ko­la­de.

Nähr­stoff­cock­tail für die Haut

All­ge­mein­me­di­zi­ne­rin Heike Pansi setzt in ihrer Grazer Praxis nicht nur auf Infu­sio­nen mit hoch dosier­tem Vitamin C und B sowie Spu­ren­ele­men­ten, sie legt auch ein großes Augen­merk auf das größte mensch­li­che Organ, die Haut. Der Zusam­men­hang zwi­schen Ernäh­rung und Haut­ge­sund­heit wird bereits lange erforscht. Eine aus­rei­chen­de Vitamin-C-Ver­sor­gung etwa ist Vor­aus­set­zung für Tau­sen­de Stoff­wech­sel­pro­zes­se im Körper. Der was­ser­lös­li­che Mikro­nähr­stoff ist unter anderem an der Regu­la­ti­on des Hormon- und Ner-ven­sys­tems sowie des Fett­stoff­wech­sels betei­ligt, dient der Bildung und dem Funk­ti­ons­er­halt von Knochen und Bin­de­ge­we­be und ist für ein intak­tes Immun­sys­tem uner­läss­lich. Darüber hinaus wirkt Vitamin C als Radi­kal­fän­ger – es fängt zell­schä­di­gen­de oder krank­heits­för­dern­de freie Radi­ka­le und schützt so den Orga­nis­mus.

Gerade der Sommer mit viel Sonne, Wind, Salz­was­ser und Chlor hat der Haut zuge­setzt und sie aus­ge­trock­net, das Haut­bild hat sich ver­än­dert: Mehr Fält­chen und Flecken sind sicht­bar, der strah­len­de Teint fehlt, die Spann­kraft hat nach­ge­las­sen. Es sind Schäden an der Zell­struk­tur, die auf der Hautebe­ne sicht­bar werden. Ein Übermaß an UV-Strah­lung fördert nämlich die Bildung von freien Radi­ka­len im Körper – hoch­gra­dig reak­ti­ven Sau­er­stoff­ver­bin­dun­gen, die im mensch­li­chen Orga­nis­mus zu oxi­da­tiv­en Stress führen.

Eine gesunde Ernäh­rung sowie Maß­nah­men wie Pee­lings und eine feuch­tig­keits­spen­den­de Pflege sind positiv für das Haut­bild zu bewer­ten. Sie reichen jedoch kaum aus, um rasch wieder ein nach­hal­tig fri­sche­res, strah­len­des Aus­se­hen zu erlan­gen, gibt die Medi­zi­ne­rin zu beden­ken. Hier setzt die Meso­the­ra­pie an, um Pig­ment­fle­cken oder durch UV-Licht­be­ding­te Schäden wir­kungs­voll zu behan­deln. Die All­ge­mein­me­di­zi­ne­rin hat sich auf diese inno­va­ti­ve Methode spe­zia­li­siert. Mittels Meso­the­ra­pie werden Vit­ami­ne, Spu-ren­ele­men­te und Ami­no­säu­ren in die mitt­le­re Haut­schicht ein­ge­bracht. Sie sorgen für einen strah­len­de­ren, fri­sche­ren Teint. Zudem hilft die Methode der Haut, sich gegen freie Radi­ka­le besser zu schüt­zen.

Effek­ti­ve Zell­re­ge­ne­ra­ti­on

„Die Meso­the­ra­pie ist modern, minimal-invasiv und viel­sei­tig anwend­bar. Sie wird stets indi­vi­du­ell ange­passt. Dabei werden die Arz­nei­mit­tel in sehr nied­ri­ger Dosie­rung mittels win­zi­ger Nadeln so gut wie schmerz­frei in die mitt­le­re Haut­schicht ein­ge­bracht“, erklärt die Ärztin. Es sind ganz spe­zi­el­le Wirk­stoff­cock­tails, die dabei ganz ohne Ope­ra­tio­nen und belas­ten­de Neben­wir­kun­gen ihre Wirkung tun. Die Wirk­stof­fe fun­gie­ren als Nähr­stoff­de­pot. Fall­wei­se kommt auch Blut­plas­ma zum Einsatz, das wie­der­um die Zell­re­ge­ne­ra­ti­on anregt und damit das Haut­bild ver­jüngt. Mit dem „Meso­lift“ erzielt man eine inten­si­ve Revi­ta­li­sie­rung, Glät­tung und Befeuch­tung der Haut. „Es ist quasi die bio­lo­gi­sche Anti-Aging-Alter­na­ti­ve zu Botox und Hyalu­ron­säu­re“, sagt die Medi­zi­ne­rin.

Anti-Aging mit Micro­need­ling

Mittels der Metho­dik Micro­need­ling wird durch eine Ver­let­zung der Haut mit win­zi­gen Nadeln die Kol­la­gen­fa­ser­bil­dung ange­regt. „Die natür­li­chen Repa­ra­turme­cha­nis­men der Haut werden sti­mu­liert, die Poren ziehen sich durch die Mikro­ver­let­zun­gen zusam­men und werden kleiner“, erklärt die Exper­tin. Dem alte­rungs- als auch UV-beding­ten Kol­la­gen-Abbau im Bin­de­ge­we­be kann man auf diese Weise ent­ge­gen­wir­ken und das Haut­bild sicht­bar opti­mie­ren. Die Haut bleibt länger straff und die Struk­tur des Bin­de­ge­we­bes elas­tisch. So hilft man der Natur effek­tiv auf die Sprünge und macht müde Haut wieder munter.

Foto: Ado­be­Stock kite_rin

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