Steirische Gesundheitswirtschaft bringt Wachstum, Beschäftigung und Innovation

Gesundheit kostet, sie bringt aber auch etwas – nicht nur für jeden Einzelnen persönlich, sondern auch volkswirtschaftlich. Nachzulesen im neuen „Steirische Gesundheitssatellitenkonto“, erstellt vom Institut für Höhere Studien (IHS), das kürzlich in der WKO Steiermark präsentiert wurde. Am Podium diskutierten namhafte Experten, wie das Potenzial der Gesundheitswirtschaft nun noch besser genutzt werden kann. Aktuell beträgt die Bruttowertschöpfung hier bereits stolze fünf Milliarden Euro.

Die WKO Steiermark hat das Institut für Höhere Studien (IHS) beauftragt, die Bedeutung der steirischen Gesundheitswirtschaft im Detail zu durchleuchten. Das Ergebnis liegt nun als „Steirisches Gesundheitssatellitenkonto“ vor, das Thomas Czypionka, Gesundheitsökonom am IHS, auf einer Veranstaltung des Wirtschaftspolitischen Beirates und der Plattform Gesundheitswirtschaft in Graz kürzlich präsentierte. „Das Bedürfnis, gesund zu bleiben oder zu werden, löst wirtschaftliche Aktivität aus, die weit über den Kernbereich – also Spitäler, Ärzte, Krankenversicherungen – hinausgehen: Wir sprechen hier nach internationalem Vorbild vom erweiterten Bereich der Gesundheitswirtschaft. Dieser trägt direkt noch einmal über 40 Prozent an Wertschöpfung zusätzlich zum Kernbereich bei, so Czypionka. „Hinzu kommt, dass sowohl im Kernbereich als auch im erweiterten Bereich viele Vorleistungen benötigt werden, die ebenfalls relevante Beschäftigungs-, Wertschöpfungs-, Steuer- und Kaufkrafteffekte bewirken “, verdeutlicht Czypionk.

Für beide Sektoren summiert sich die Bruttowertschöpfung bereits auf insgesamt fünf Milliarden Euro, das sind rund 13,6 Prozent der steirischen Wertschöpfung. Diese beeindruckende Zahl ist auch dadurch zurückzuführen, dass die Gesundheitswirtschaft auch selbst Nachfrager nach zahlreichen Vorleistungen ist und somit Einkommen für ihre Beschäftigten generiert. In Summe finden dadurch rund 100.000 Personen hierzulande Beschäftigung. Die Stärken in der Steiermark liegen laut Studie vor allem im Bereich der gesundheitsrelevanten Forschung und Entwicklung, was durch die MedUni Graz, die Kompetenzzentren RCPE, CB Med oder ACIB bzw. auch das Zentrum für Wissens- und Technologietransfer (ZWT) untermauert wird.

Besonderes Wachstumspotential misst Studienautor Czypionka aufgrund der zunehmenden Digitalisierung im Gesundheitswesen dem Themenfeld E-Health zu: „Österreich bzw. die Steiermark sollte diesen Bereich fokussieren, um hier eine Vorreiterrolle einzunehmen.“ Weitere große Chancen sehen die Podiumsdiskutanten – Andreas Herz (WKO-Steiermark-Vizepräsident), Josef Sommer (Präsident des österr. Heilbäder- und Kurorte-Verbands), Johann Harer (GF HTS-Cluster), Martin Hoff (Obmann der Fachgruppe der steirischen Gesundheitsbetriebe) – auch in einer gezielten Weiterentwicklung der Thermen- und Kurregionen. Bei den medizinischen Dienstleistungen punkte die Steiermark hier vor allem im Bereich „Prävention und Reha“, spezielle Angebote bzw. Packages könnten hier gemeinsam mit den Thermen- und Kurregionen im Ausland vermarktet werden.

„Die vorliegende Analyse verdeutlicht, dass die steirische Gesundheitswirtschaft ein branchenübergreifender Motor für Wachstum und Beschäftigung ist, dessen Innovationspotential noch lange nicht ausgeschöpft ist“, verdeutlicht Andreas Herz, Vizepräsident der WKO Steiermark.

Foto: v.l.: Friedrich Hinterschweiger (Vorsitzender des Wirtschaftspolitischen Beirats), Daniela Gmeinbauer (Obfrau der steirischen Freizeit und Sportbetriebe), Thomas Czypionka (IHS) und Andreas Herz (WKO Steiermark Vizepräsident)

Fotocredit: Foto Fischer

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