Seit der Aufklärung wird der Paradiesgarten mit einer Urlandschaft gleichgesetzt, einer Welt noch vor der Zivilisation. Heute versteht man unter Paradies immer öfter eine Wildnis, einen Urwald, ein Biotop, in dem die durch Kultur und Technik hervorgerufene Entfremdung überwunden wäre. Wenn die Erde nun das Paradies ist, unser realer Garten Eden, warum hegen und pflegen wir ihn dann nicht?
Antworten auf diese Fragestellung sind vielschichtiger, als so manche Herangehensweise ahnen lässt. Wesentlich lustvoller, kreativer und Hoffnung machender sind da die Zugänge von heimischen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern bei La Strada Graz. Oft heruntergebrochen auf das Kleine, auf das Zwischenmenschliche. Als beispielhafter Teil für das große Ganze. Die großartigen Artistinnen und Artisten von Gravity & Other Myths erzählen nach dem Auftakt in der Oper Graz auch auf den Straßen und Plätzen davon, wie wir uns gemeinsam durch das Leben bewegen.
In der bizarr-gefühlvollen Inszenierung der Compagnie Focus & Chaliwaté steht eine Familie im Zentrum, die am Sonntagstisch sitzend in Ritualen erstarrt, während draußen die Welt untergeht. Das Kollektiv Navaridas ° Deutinger ° Wolf nimmt uns ganz konkret mit in ein naheliegendes Paradies – ein Waldstück in Kalkleiten – und öffnet uns die Augen für das, was wir so leicht übersehen, weil es ja immer schon da war. Die Compagnie Ex Nihilo lenkt den Blick auf alltägliche Herausforderungen in unseren urbanen Paradiesen. Die Compagnie Krak bietet uns zu all dem mit „Bench Invasion“ einen Sitzplatz in der ersten Reihe fußfrei an.
La Strada Graz
Internationales Festival für
Straßenkunst, Figurentheater,
Neuen Zirkus und Community Art
28. Juli – 5. August 2023
Das gesamte Programm:
lastrada.at
Entgeltliche Einschaltung