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Chris­ti­an Ludwig Atter­see: Eine Retro­spek­ti­ve der Farben, des Lebens und der Kunst

In einer Eröffnung, die so farbenfroh und lebendig war wie die Werke selbst, präsentierte die Galerie Gmurzynska in Zürich eine umfassende Retrospektive des legendären österreichischen Künstlers Christian Ludwig Attersee.
Fotocredit: Galerie Gmurzynska
Kunst
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Unter der Leitung von Ingried Brugger, Direk­to­rin des Kunst­fo­rums Wien, und im Beisein von Atter­see selbst, sowie den Gale­ris­ten Mathias Rastor­fer und Kry­sty­na Gmur­zyns­ka, wurde die Aus­stel­lung fei­er­lich eröff­net. Atter­see, dessen Werke seit den 1960er Jahren die euro­päi­sche Kunst­sze­ne auf­wir­beln, zeigt in Zürich eine beein­dru­cken­de Samm­lung, die die Ent­wick­lung seines Schaf­fens von seinen frühen Arbei­ten bis zu seinen neu­es­ten gen­re­über­grei­fen­den Gemäl­den zusam­men­führt.

Diese Aus­stel­lung ist nicht einfach nur eine Retro­spek­ti­ve, sie ist ein Erleb­nis für die Sinne. Chris­ti­an Ludwig Atter­see, ein Pionier der gegen­ständ­li­chen Malerei, schafft Werke, die ebenso berau­schend wie sub­ver­siv sind. Seine Kunst erzählt Geschich­ten von Konsum, Liebe und Schön­heit – immer mit einem Augen­zwin­kern und einem unver­schäm­ten Hang zur Opulenz. Atter­sees Gemälde und Skulp­tu­ren schei­nen sich gera­de­zu zu bewegen, sie pul­sie­ren mit Energie, Humor und Erotik.

Atter­see: Kunst, die alle Sinne anspricht

Atter­sees Werke sind keine sta­ti­schen Objekte. Sie laden den Betrach­ter ein, sie nicht nur zu sehen, sondern gera­de­zu zu „schme­cken“. Mit kräf­ti­gen Farben, mutigen Kom­po­si­tio­nen und Sym­bo­len des Alltags bringt der Künst­ler die Natur und das Leben in eine Form, die gleich­zei­tig ver­traut und doch ver­füh­re­risch fremd ist. Max Hollein, Direk­tor des Metro­po­li­tan Museum of Art, New York, beschreibt es tref­fend: „Ein Atter­see-Gemälde ist immer ein Fest, ein Über­ko­chen mit einer neuen Bild­spra­che, einer erfin­de­ri­schen Sym­bo­lik des Lebens, der Liebe und der Natur.“

Seine Kunst­wer­ke strot­zen vor Sym­bo­lik und ver­ar­bei­ten die Ein­flüs­se des Wiener Aktio­nis­mus, Fluxus, der inter­na­tio­na­len Pop Art und des Dada­is­mus. Doch Atter­see ist mehr als nur ein Beob­ach­ter der künst­le­ri­schen Strö­mun­gen. Er ist ein Ein­zel­kämp­fer, ein Künst­ler, der jede Bewe­gung mit seiner unver­wech­sel­ba­ren Technik durch­bricht und neu inter­pre­tiert.

Eine Reise durch fünf Jahr­zehn­te Atter­see

Die Galerie Gmur­zyns­ka zeigt in ihren Zürcher Aus­stel­lungs­räu­men Atter­sees krea­ti­ve Band­brei­te – von den Anfän­gen seiner Kar­rie­re in den 1960er Jahren bis zu den aktu­el­len Werken, die noch immer vor Vita­li­tät und Inno­va­ti­on strot­zen. Die Aus­stel­lung ver­sam­melt Gemälde, Skulp­tu­ren und gen­re­über­grei­fen­de Arbei­ten, die nicht nur die Ent­wick­lung von Atter­sees künst­le­ri­scher Hand­schrift nach­zeich­nen, sondern auch seine Rolle als eine der prä­gen­den Per­sön­lich­kei­ten der euro­päi­schen Gegen­warts­kunst her­vor­he­ben.

Atter­sees Schaf­fen war und ist viel­sei­tig: Segler, Musiker, Schrift­stel­ler, Desi­gner und Fil­me­ma­cher – und immer Künst­ler. Er hat sich nie in eine Schub­la­de stecken lassen, sondern bewegt sich frei zwi­schen den Dis­zi­pli­nen. Seine Werke, die oft ero­ti­sche und all­täg­li­che Themen ver­ar­bei­ten, haben ihn zu einem der bedeu­tends­ten Ver­tre­ter der euro­päi­schen Pop Art gemacht.

Ein Fest für Kunst­lieb­ha­ber in der Galerie Gmur­zyns­ka

Wer die Aus­stel­lung besucht, sollte sich auf ein Erleb­nis ein­las­sen, das nicht nur den Geist, sondern auch die Sinne anspricht. Atter­sees Gemälde und Skulp­tu­ren sind auf­re­gend, oft pro­vo­ka­tiv und immer mit einem sub­ver­si­ven Humorver­se­hen, der die Betrach­ter her­aus­for­dert und zugleich unter­hält. Die Werke erzäh­len von der Schön­heit des Alltags und der Inten­si­tät des Lebens, wie sie nur jemand mit Atter­sees Auge und Erfah­rung ein­fan­gen kann.

Diese Retro­spek­ti­ve in der Galerie Gmur­zyns­ka ist eine ein­ma­li­ge Gele­gen­heit, Chris­ti­an Ludwig Atter­see in all seiner krea­ti­ven Tiefe und Viel­falt zu erleben. Es ist nicht nur ein Rück­blick auf seine Kar­rie­re, sondern ein Fenster in die Zukunft eines Künst­lers, der nach über fünf Jahr­zehn­ten noch immer die Grenzen der Kunst aus­lo­tet.

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