Carmen am Berg

Opernstar Ramón Vargas wird Ende August mit Elīna Garanča und Erwin Schrott die Schloßbergbühne Kasematten verzaubern und dort sein Carmen-Debüt geben. Wir haben mit dem Tenor gesprochen.  
Fotocredit: amón Vargas/Adolfo Perez Butron

Sie werden erstmals auf der Kasemattenbühne singen. Wissen Sie, was Sie erwartet?   

Ramón Vargas / Ja, es ist meine Premiere auf dem Schloßberg, aber es scheint ein magischer Ort zu sein, und ich freue mich sehr, dass unserem Genre auch nicht so bekannte Bühnen zur Verfügung stehen. Sie machen das Erlebnis äußerst speziell.

Es ist tatsächlich auch Ihr Carmen-Debüt. Warum erst jetzt?  

RV / Es ist aus dem einen oder anderen Grund bisher nie dazu gekommen. Darum freut es mich wirklich enorm, dieses Werk an diesem Ort mit so großartigen Kollegen interpretieren zu dürfen.

Was macht Don Josés Part aus?  

RV / Seine Rolle ist sehr spannend und komplex. Don José ist ein Spanier baskischer Abstammung, der in Andalusien lebt – die Region und deren Menschen sind ihm fremd geworden. Carmen wiederum ist eine unabhängige Frau frei von Vorurteilen, was ihn fasziniert. Er leidet aber unter Eifersucht, wird unversehens zum Mörder und geht an seinen Schwächen und Leidenschaften zugrunde. Meine Aufgabe ist es, die Komplexität seiner Gefühle zu vermitteln.

Sie singen unter anderem mit Elīna Garanča und Erwin Schrott, die Sie gut kennen. Eine Annehmlichkeit?    

RV / Die Musik lehrt uns auch, dass Teamarbeit unerlässlich ist und man selbst auch vom Erfolg der Kolleginnen und Kollegen profitiert.  Daher ist es immer von Vorteil, mit Menschen aufzutreten, zu denen man eine engere Beziehung hat.

Hat es für Sie als Opernsänger Vor- oder Nachteile, wenn ein Werk so bekannt ist?    

RV / Prinzipiell interpretieren wir Opernsängerinnen und -sänger. Was uns auszeichnet, ist die Fähigkeit, etwas anderes zu schaffen als das, was bereits geschaffen wurde, und ihm den eigenen Stempel aufzudrücken. Bei sehr bekannten Opern ist das eine noch größere Herausforderung.

Gibt es eine Carmen-Arie, die Sie ganz besonders mögen?   

RV / Mein Favorit ist Don Josés Arie „La fleur que tu m’avais jetée“. Sie ist voller Emotionen und Leidenschaft. Die Arie mit solch einer Leidenschaft hilft uns, die Entscheidungen zu verstehen, die er trifft und die ihn ins Verderben stürzen.

spielstaetten.buehnen-graz.com
ramonvargas.com

Weitere Beiträge
Cookie Consent mit Real Cookie Banner