Gesundheitszentrum Mariazell wurde ein voller Erfolg

Hervorragende erste Erfahrungen hat man in Mariazell mit dem Pilotprojekt Gesundheitszentrum gemacht, das seit Anfang Oktober des Vorjahres läuft. Bürgermeister und ärztlicher Leiter des Zentrums sind beide der Meinung, dass solche Zentren den immer stärker werdenden Mangel an klassischen Landärzten auffangen könnten.

Seit einem halben Jahr läuft das Pilotprojekt Gesundheitszentrum Mariazell und schon jetzt ist eines klar: das Zentrum übertrifft alle Erwartungen. Fünf Ärzte sind an sechs Tagen in der Woche abwechselnd im Gesundheitszentrum tätig, das mit Ausnahme des Montags zwischen 9 und 19 Uhr geöffnet hat. „Täglich kommen im Schnitt 30 bis 40 Patienten zu uns, für ein Einzugsgebiet mit rund 4.500 Einwohnern ist das ein sehr, sehr guter Wert“, zeigt sich der ärztliche Leiter des Zentrums, der Allgemeinchirurg und Notfallmediziner Patrick Killmaier zufrieden.

Die Patientenzahlen haben sich laut Killmaier seit Beginn des Pilotprojekts, das auf drei Jahre anberaumt ist, vervierfacht. Das Gesundheitszentrum soll eine Art Nachfolge für die Ambulanz des geschlossenen LKH Mariazell werden: „Grundsätzlich ist es so, dass wir in dem Fall eine Ergänzung zum bestehenden, sehr guten Hausarztangebot sein wollen. Zum Beispiel die kleinere Unfallchirurgie, kleinere Wundversorgungen, was man halt von der Ambulanz auch gewöhnt ist“, schildert Killmaier. Man sei vorgelagert für die Krankenhäuser tätig: „Wenn wir jemanden in eine Klinik weiterschicken, dann geschieht das mit einer Basisabklärung. Das erleichtert den Ärzten in den Krankenhäusern Lilienfeld, Bruck oder Mürzzuschlag dann die Arbeit.“

Telemedizinisch vernetzt

Das Zentrum in Mariazell ist telemedizinisch bestens vernetzt. Killmaier: „Wir sind teleradiologisch mit der Radiologie in Bruck verbunden, können also hier Röntgen anbieten.“ Die guten Rückfragemöglichkeiten hätten sich schon im ersten halben Jahr bewährt. Zugreifen kann das Gesundheitszentrum auch auf Systeme der KAGes. Diese unterstützt ja gemeinsam mit der Gebietskrankenkasse, der Ärztekammer und dem Steirischen Gesundheitsfonds das Pilotprojekt. Für die ganze Steiermark schätzt Killmaier den mittelfristigen Bedarf an Gesundheitszentren auf rund 60. „Zumindest ist davon in entsprechenden Untersuchungen immer die Rede. Man wird ja zweifellos einen Ersatz für Krankenhäuser benötigen, wenn diese wie geplant reduziert werden.“ Gesundheitszentren seien aber auch ein Modell, mit dem man die Pensionierungswelle und dem daraus resultierenden Mangel an klassischen Landärzten entgegenwirken könne.

Kürzere Anfahrtswege

Wichtig ist für den Arzt auch, dass durch Gesundheitszentren lange Transport- und Anfahrtswege minimiert werden können. Gerade in Mariazell sei die Entfernung zu den nächsten medizinischen Zentren da ein grundlegendes Problem. „Jetzt können wir die in der Medizin vielbeschworenen 45 Minuten bis zur Erstversorgung auch sicher einhalten.“

Faktor für Tourismus

Für Mariazell, so Killmaier, sei das Gesundheitszentrum auch in touristischer Hinsicht ein wichtiger Faktor: „Wir haben im Winter Schulskikurse hier, vor allem aus Wien und Niederösterreich. Die fragen schon vorher an, ob es eine adäquate medizinische Versorgung gibt. Wenn nicht, buchen sie eben woanders.“ Aber auch im Sommer, wenn ein reger Wallfahrts- und Ausflugsbetrieb in Mariazell herrscht, sei das Zentrum ein wichtiger Standortfaktor.

Einhellig positiv

Für den Bürgermeister von Mariazell, Manfred Seebacher, ist das Gesundheitszentrum „eine Sache, die eindeutig positiv besetzt ist“. Er habe in seiner langjährigen Tätigkeit in der Kommunalpolitik noch nie erlebt, dass etwas einhellig gut aufgenommen wurde. „Normalerweise jammert immer irgendjemand. Aber beim Gesundheitszentrum sagen alle, dass es eine deutliche Verbesserung darstellt.“ Rosen streut der Bürgermeister dem Team des Gesundheitszentrums: „Da haben wir ein unglaubliches Glück. Doktor Killmaier und seine Kollegen sind ungeheuer engagiert. Aber für solche Posten braucht man ohnehin Menschen, die mit vollem Herzen dabei sind“, ist Seebacher überzeugt.

Ersatz für Landarzt

Seebacher sieht die Zukunft der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum eindeutig in Gesundheitszentren und Gemeinschaftspraxen. „Den Typus des klassischen Landarztes gibt es kaum mehr. Ich sehe auch irgendwie ein, dass junge Mediziner nicht auf die Angebote des urbanen Raumes verzichten wollen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass mittlerweile 53 Prozent der Studienabgänger in der Medizin Frauen sind. Die haben natürlich Familie und Kinder in ihrer Lebensplanung vorgesehen, da ist es unheimlich schwer, eine Ordination auf dem Land mit andauernder Bereitschaft daneben zu führen. Gesundheitszentren sind da ein charmantes Modell, das diesen Interessenskonflikt auflösen kann.“ Einig sind sich Bürgermeister und Zentrumsleiter darin, dass das Gesundheitszentrum zumindest im Fall Mariazell finanzielle Unterstützung braucht.

Man sei bereits dabei, mit GKK, Ärztekammer und Land Steiermark Konzepte auszuarbeiten, wie es nach dem Pilotbetrieb weitergehen kann. Seebacher lässt keinen Zweifel daran, dass die öffentliche Hand hier Verpflichtungen hat: „Eine ordentliche medizinische Versorgung muss der Politik etwas wert sein:“

Foto: flickr/Tamás Péter

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