JUST-Redaktion|

Über Design spre­chen

Von der Reha-Ein­rich­tung für Kinder über Soft­ware­lö­sun­gen für Anwälte bis zur mobilen Was­ser­auf­be­rei­tungs­an­la­ge: Die Öster­rei­chi­schen Design­ge­sprä­che auf Schloss Hol­len­egg, die von der Crea­ti­ve Indus­tries Styria orga­ni­siert und ver­an­stal­tet werden, zeigen anhand von Best-Prac­ti­ce-Bei­spie­len, welchen Beitrag Design zum Erfolg von Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen leistet.

Gute Gesprä­che in einem mehr als inspi­rie­ren­den Ambi­en­te: Bei den Öster­rei­chi­schen Design­ge­sprä­che auf Schloss Hol­len­egg for Design spre­chen Unter­neh­men und Desi­gne­rin­nen und Desi­gner über ihre Erfah­run­gen und Erkennt­nis­se, die sie im Laufe ihrer geschäft­li­chen Part­ner­schaft gemacht haben. Die zehn Pro­jek­te sind höchst unter­schied­lich, aber die Aus­gangs­la­ge und die Moti­va­ti­on sind bei allen Unter­neh­men sehr ähnlich: Es geht darum, neue Pro­duk­te, Märkte und Käu­fer­grup­pen zu erschlie­ßen. Design – darin sind sich alle einig – kommt dabei eine Schlüs­sel­funk­ti­on zu, und zwar von der ersten Idee bis zur fer­ti­gen Umset­zung. Das bezieht sich aber nicht nur auf die Planung und Gestal­tung von Pro­duk­ten, sondern auch auf Dienst- und Ser­vice­leis­tun­gen. Die Gesprächs­paa­re der heu­ri­gen Auflage der Öster­rei­chi­schen Design­ge­sprä­che – eine Initia­ti­ve der Crea­ti­ve Indus­tries Styria in Koope­ra­ti­on mit design­aus­tria, Holz­clus­ter Stei­er­mark, Weiss­raum Design­fo­rum Tirol und Schloß Hol­len­egg for Design – zeigen das sehr gut. Drei davon seien an dieser Stelle kurz vor­ge­stellt.

Kokon ist ein Reha­bi­li­ta­ti­ons­cen­ter für Kinder mit jeweils einem Stand­ort in Nie­der­ös­ter­reich und Ober­ös­ter­reich. Das hat es zuvor in Öster­reich nicht gegeben, denn Kinder waren in den Ein­rich­tun­gen für Erwach­se­ne unter­ge­bracht. Für die Ent­wick­lung der Marke Kokon zeich­net die Grazer Agentur moodley brand iden­ti­ty ver­ant­wort­lich, wobei alle Betei­lig­ten – von den betrof­fe­nen Kindern und deren Eltern und Ange­hö­ri­ge bis zu den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern der Ein­rich­tung – inten­siv in die Mar­ken­ent­wick­lung ein­ge­bun­den waren. In einem co-krea­ti­ven Prozess wurde gemein­sam mit der wirt­schaft­li­chen und ärzt­li­chen Leitung, den Pro­jekt­ent­wick­lern sowie später auch den Archi­tek­tur-Teams der beiden Häuser an einem ganz­heit­li­chen Mar­ken­kon­zept gear­bei­tet. So wurde ein Ort kreiert, an dem Fami­li­en in dieser schwie­ri­gen Situa­ti­on auf­ge­fan­gen werden; ein Ort, der nicht nur ein Kran­ken­haus ist, sondern auch ein Raum zum Wohl­füh­len.

Im vir­tu­el­len Raum ange­sie­delt ist ein wei­te­res Projekt, das dis­ku­tiert wird. Der Grazer Soft­ware­spe­zia­list Parks­ide hat gemein­sam mit dem Grazer Rechts­an­walt Alex­an­der Skribe die Online-Platt­form UNOY ent­wi­ckelt, die mensch­li­ches Wissen und Exper­ti­se digital repro­du­zier­bar und ver­markt­bar macht. Der Hin­ter­grund: Viele Anwäl­tin­nen und Anwälte können Kli­en­ten oft nicht beraten, weil der Aufwand zu hoch ist und die Kosten sich nicht ren­tie­ren. Das bedeu­tet nicht nur feh­len­de recht­li­che Absi­che­rung für die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten, sondern brach­lie­gen­de Geschäfts­fel­der für die Kanz­lei­en. Mit der Soft­ware von Parks­ide lässt sich dieses Problem lösen. Ein Bei­spiel: Ein Anwalt ist spe­zia­li­siert auf das Ein­kla­gen von Flug­ver­spä­tungs-Ent­schä­di­gun­gen. Mit UNOY kann er diesen immer ähnlich ablau­fen­den Prozess digi­ta­li­sie­ren und auto­ma­ti­sie­ren und somit ein Viel­fa­ches von Fällen in der­sel­ben Zeit abwi­ckeln. Beson­de­res Augen­merk wurde auf die User Expe­ri­ence gelegt, weil die Platt­form Arbeits­pro­zes­se erleich­tern und Kom­ple­xi­tät redu­zie­ren möchte.

Eines der drän­gends­ten Pro­ble­me der Gegen­wart ist der Kli­ma­wan­del. Er führt nicht nur zur Erd­er­wär­mung, sondern auch zu Was­ser­knapp­heit. Um dieses Problem lang­fris­tig in den Griff zu bekom­men, wurde „PHANTOR – der mobile Was­ser­gi­gant“ – ent­wi­ckelt. Was wie eine Science-Fiction-Figur klingt, ist eine aus­ge­klü­gel­te High­te­ch­an­la­ge mit selbst­op­ti­mie­ren­der Soft­ware. Bis zu 10.000 Liter Trink­was­ser kann PHANTOR erzeu­gen – und zwar indem es aus der Luft extra­hiert wird. Die Idee und die Ent­wick­lung sowie die Soft­ware von PHANTOR – für den Namen stand übri­gens der Elefant Pate, der Wasser über mehrere Kilo­me­ter riechen kann – stammen von der ober­ös­ter­rei­chi­schen neoom group, das Design des statt­li­chen Gigan­ten aus Stahl (12 m lang, 2,28 m breit, 2,65 m hoch, 14.300 kg schwer) kommt vom ober­ös­ter­rei­chi­schen Desi­gner Florian Nim­mer­voll.

Mehr Infor­ma­tio­nen:
Öster­rei­chi­schen Design­ge­sprä­chen auf Schloss Hol­len­egg, 7. und 8. Juli 2021

Details auf www.cis.at

 

Foto­r­edit: Miriam Rane­bur­ger

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