Parship für Kreative

Part­ner­bör­se für höhere Wert­schöp­fung: Wie aus Flirts zwischen Kreativen und Unter­neh­men dau­er­haf­te Part­ner­schaf­ten mit inno­va­ti­vem Output werden. Und welche Rolle die Creative Indus­tries Styria (CIS) dabei als kom­pe­ten­ter Ver­kupp­ler spielt.

Eine Begegnung auf Augenhöhe. Die Bereit­schaft, sich zu öffnen, und der gemein­sa­me Wille, Grenzen zu über­schrei­ten. Ja, wenn Kreative und Unter­neh­mer es mit­ein­an­der tun, ist die Lust – am Gestalten – groß. Was als schneller Flirt beginnt, kann rasch in eine Part­ner­schaft münden. Am Ende erblicken neue Produkte das Licht der Welt. Ein Zaun zum Beispiel. Oder ein Sofa. Nur zwei Beispiele aus jüngster Ver­gan­gen­heit, die aus der frucht­ba­ren Zusam­men­ar­beit hei­mi­scher Kreativer und inno­va­ti­ons­ori­en­tier­ter Unter­neh­men her­vor­gin­gen. Ihnen gemeinsam ist der Ken­nen­lern­pro­zess. Denn so wie Singles heut­zu­ta­ge Part­ner­bör­sen wie Tinder oder Parship nutzen, bedienen sich auch Kreative und Unter­neh­mer moderner Tools zur Part­ner­su­che.

Die effek­tivs­te Plattform hier­zu­lan­de nennt sich „Design Transfer“, ein Format der Creative Indus­tries Styria (CIS), das an der Schnitt­stel­le zwischen Wirt­schaft und Krea­tiv­wirt­schaft heimische Unter­neh­men bei der richtigen Wahl des Krea­tiv­part­ners unter­stützt. Gemeinsam mit den Firmen ana­ly­siert die Creative Indus­tries Styria den aktuellen Bedarf und hilft bei der Ver­mitt­lung genau jener Dienst­leis­tun­gen, die das Unter­neh­men braucht. Dabei kann die Creative Indus­tries Styria auf ein weit­rei­chen­des Netzwerk stei­ri­scher Kreativer zurück­grei­fen. Das Ziel: ein perfektes „Match“ zwischen Unter­neh­men und Kreativen. Und damit die Chance auf Synergien und eine höhere Wert­schöp­fung!

Immer mehr stei­ri­schen Firmen erkennen die Chancen von „Created in Styria“ und wenden sich an die Creative Indus­tries Styria. So lud der stei­ri­sche Her­stel­ler „H+S Zaun­tech­nik“ aus Raaba-Grambach auf Ver­mitt­lung der CIS drei heimische Designer zum Ideen­wett­be­werb. Die Ergeb­nis­se des Projekts „Cos­tu­mi­zed Fences“ waren rich­tungs­wei­sen­de Zaun­kon­zep­te mit hohem Design­an­spruch, die im Rahmen des Design­mo­nats Graz 2018 aus­ge­stellt wurden. „Am Ende konnten wir uns zum einen über erst­klas­si­ge Entwürfe freuen“, so die beiden Geschäfts­füh­rer Martin Ritter und Günther Baumhackl, „und zum Zweiten haben wir durch die Zusam­men­ar­beit mit den Kreativen gelernt, wie ein design­ori­en­tier­ter Blick­win­kel die Mög­lich­kei­ten stra­te­gi­scher Unter­neh­mens­füh­rung erweitert.“ Ein Beweis für die Not­wen­dig­keit, buch­stäb­lich alte Zäune ein­zu­rei­ßen, um neues Terrain zu betreten. Und eine Part­ner­schaft, die fort­ge­führt wird. Denn als unmit­tel­ba­res Fol­ge­pro­jekt schuf Designer Thomas Feichtner eine Bank aus feinen Edel­stahl­dräh­ten, die zu einer komplexen Struktur ver­schweißt sind. Das Meis­ter­stück „Sphere“ konnte nur dank digitaler Pro­duk­ti­ons­me­tho­den und moderns­ter Schweiß­tech­nik von „H+S Zaun­tech­nik“ rea­li­siert werden.

Ebenfalls aus einem „Design Transfer“-Projekt heraus ent­stan­den ist die Sitz­grup­pe „HELSINKI“ des stei­ri­schen Designers Georg Mähring. Ein Projekt, das soeben mit dem „Austrian Interior Design Award“ aus­ge­zeich­net wurde. Das preis­ge­krön­te Sofa ist die Frucht eines „Design to Business“-Projekts, zu dem Möbel­her­stel­ler ADA gemeinsam mit der CIS vor vier Jahren auf­ge­ru­fen hat. Ein gelun­ge­nes Beispiel für die nach­hal­ti­ge Qualität von Kreativ-Bezie­hun­gen in diesem Segment.

Das gilt auch für das Grazer Label zwei­t­ha­ler und seinen Unter­neh­mens­part­ner „mtdesign“, eine Desi­gner­tisch­le­rei aus Zeltweg. Gefunkt hatte es zwischen den beiden bei der Umsetzung des skulp­tu­ra­len Möbel­ob­jekts „Mikado“ im Zuge des Projekts „Smart Urban Privacy“ für den Design­mo­nat Graz 2017. Eine Ver­bin­dung, die nun in die Ver­län­ge­rung geht. Ein span­nen­des Fol­ge­pro­jekt steht knapp vor der Rea­li­sie­rung. To be continued.

Foto: GF Martin Ritter (H+S Zaun­tech­nik) und Designer Thomas Feichtner, Foto­credit: Miriam Rane­bur­ger

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