Maßarbeit mit persönlicher Note

In kaum einem anderen Kleidungsstück ist so viel Detailarbeit so gut versteckt: Christina Poharec sorgt mit „Piekfein“ für den perfekten Sitz von Maßanzügen. Full Canvas, fancy Futter und versteckte Monogramme personalisieren das Outfit.

James Bond? Durchaus, sein Anzugstil wird öfter nachgefragt, bestätigt Christina Poharec. Sie hat vor zweieinhalb Jahren in Graz ein Geschäft für Maßkonfektion eröffnet. Maturantenoutfit mit Stil, Hochzeitsanzug im Boho-Style, klassisches Tweed-Sakko – die Bandbreite ist groß. „Ich verkaufe Dinge, die noch nicht existieren“, lässt die Fachfrau keinen Zweifel daran, dass es ein wenig Vorstellungskraft braucht. Dafür bietet sich eine breite Spielwiese: von der Qualität und Farbnuance des Oberstoffs über das Futter und die Knöpfe bis zur Verarbeitung können viele Entscheidungen individuell getroffen werden.

Sinn fürs Detail

Poharec hat ihr Know-how in München perfektioniert. Die Absolventin des Grazer Kollegs für Modedesign heuerte nach einem Praktikum als Kostümbildnerin bei Pro 7 und Sat 1 in der Herrenmaßabteilung bei Lodenfrey an. Dort ging sie als rechte Hand des erfahrenen Schneidermeisters durch eine harte, aber lehrreiche Schule – und betreute Kunden aus der Ministerriege, Vorstandsmitglieder von BMW und bayerische Fußballstars.
Die Liebe zum Detail ist bei Maßanzügen Programm: Die Schulterpartie muss exakt passen, der Schließknopf an der perfekten Stelle sitzen, die Taillierung stimmig sein, „das wirkt quer durch alle Größen Wunder“. Bis zur Schnitterstellung wird die Arbeit in Graz erledigt. Die Nähereien sind in Italien und in China, „damit wir möglichst breit aufgestellt sind, wir wollen vielen den Weg zur Maßkleidung ermöglichen“, so die Grazerin. Die Kosten bewegen sich zwischen rund 700 Euro und 3000 Euro, die Lieferzeit beträgt vier bis sechs Wochen. Aspekte der Nachhaltigkeit sind Poharec ein Anliegen: „Im klassischen Einzelhandel wechseln die Kollektionen häufig. Wir produzieren auf Auftrag, da gibt es keine Überschussware, die nach der Saison weichen muss.“

Spaß bei der Sache

Sommer und Winter sind dennoch ein Thema – werden für die warmen Monate Wolle-Seide-Leinen-Gemische bevorzugt, so bieten sich für die kältere Jahreszeit leichtere Flanellvarianten an. Für die Abendgarderobe empfiehlt sich ein Wolle-Mohair-Mix. Die Stoffe stammen aus Webereien in Italien und Großbritannien, darunter Loro Piana, Vitale Barberis Canonico und Holland & Sherry. Besondere Freude macht der Expertin ihr brandneuer 160s – die Superzahl beschreibt die Feinheit der verwendeten Wollfaser. Je höher sie ist, desto exklusiver und knitterunempfindlicher ist der Stoff. Neben Klassikern in Schwarz, Blau und Grau liegen derzeit Beeren- und Grüntöne hoch im Kurs. Austoben können sich Kunden beim Futter: „Erlaubt ist, was gefällt – ob Kupferseide oder fancy Variante. Das Innenfutter darf Spaß machen.“ Von Leoparden über Eis am Stiel bis zur Blumenpracht sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt, ein verstecktes Monogramm personalisiert. Die beste Innenverarbeitung für Formstabilität und Tragekomfort ist die „Full Canvas“-Methode, bei der die Inneneinlage aus Rosshaar vernäht wird. Bei günstigeren Varianten wird sie verklebt.

Neben Anzügen werden Hemden, Mäntel und Jeans maßgefertigt, auch bei Schuhen können Leder, Farbe, Modell und Machart individuell gewählt werden. Damen werden ebenso fündig – vom Blazer über das Manschettenhemd bis zum Smoking. Geschäftsnachbarin und Designerin Barbara Edlinger hat mit dem Schmuckstück „Revers“ zudem eine weibliche Variante des Einstecktuchs kreiert.

Kontakt

Bürgergasse 11, 8010 Graz
T. +43 316 81 20 46
office@piekfein.at
www.piekfein.at

 

Fotocredit: Michael Kainz, kainz-pictures.at

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