Mit Sitz in Graz und einem Netzwerk regionaler Partnerbetriebe bietet Casarista individuell konfigurierbare Möbel in hoher handwerklicher Qualität – direkt, transparent und persönlich begleitet. Im Interview spricht Walchshofer über die Idee hinter Casarista, die Vorteile regionaler Produktion und seine Vision, zur führenden Einrichtungsmarke Europas zu werden.
JUST/ Herr Walchshofer, was war 2020 der ausschlaggebende Impuls, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und Casarista zu gründen?
GW / Ich habe in zehn Jahren in einem Großunternehmen gesehen, wie die Möbelbranche mit ihren positiven, aber auch negativen Aspekten funktioniert und den Eindruck gewonnen, dass die Branche sich grundsätzlich verändern muss. Üblich ist, dass klassisch große Hersteller mit vielen Zwischenschritten an noch größere Händler verkaufen und am Ende nur Lagerware beim Endkunden landet. Ich war davon überzeugt, dass man Möbel heute anders und besser verkaufen kann, weshalb ich Casarista gegründet habe.
JUST / Der Möbel- und Einrichtungsmarkt ist hart umkämpft. Was unterscheidet Casarista von großen Möbelhäusern oder Online-Anbietern?
GW / Was uns unterscheidet, ist die Nähe zum Kunden. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in unserem Kundenservice kennen auch die Produktion und den Herstellungsprozess sehr genau, weshalb wir unsere Kundinnen und Kunden optimal beraten können. Zudem zeichnet sich Casarista durch eine hohe Individualisierungsmöglichkeit aus — unsere Möbel können selbst zu Hause in 3 D spielerisch konfiguriert und erstellt werden. Im Vergleich zu den Online-Händlern haben wir den Vorteil, dass wir auch Showrooms bieten, in denen man jedes Möbelstück sehen und fühlen und sich somit von dessen Qualität überzeugen lassen kann.
JUST / Was waren bisher die großen Meilensteine in der Entwicklung Ihres Unternehmens?
GW / Das waren im September 2020 der Go-live unserer Webseite, der Verkauf des ersten Sofas über den Konfigurator und unser Wachstum — der erste Showroom außerhalb von Graz, letztes Jahr der Umzug in die neue Zentrale in der Kaiserfeldgasse, wo wir jetzt über 1000 m2 zur Verfügung haben. Anfang des Jahres haben wir mit der Eröffnung unseres zehnten Standortes einen weiteren Meilenstein gelegt.
JUST / Sie setzen auf regionale Produktion und handgefertigte Möbel. Warum waren diese Aspekte von Anfang an für Sie von großer Bedeutung?
GW / Mir ist wichtig, ein Produkt zu verkaufen, hinter dem ich zu 100 Prozent stehe. Ich komme nicht wie viele Mitbewerber aus dem Marketing oder dem E‑Commerce-Bereich, wo man zwar weiß, wie man Möbel vermarktet, doch vom Produkt selbst wenig Ahnung hat, sondern aus der Produktion. Da ich selbst regelmäßig Einblick in die Herstellung nehmen möchte und das auch tue, muss die Produktion auch in meiner Nähe liegen.
JUST / Wie sehen Sie den Trend zu Individualisierung und Nachhaltigkeit im Einrichtungsbereich?
GW / Ich glaube, dass Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend Wert darauf legen, dass sie ein individualisiertes Produkt für sich haben, das auch nachhaltig ist, etwa indem auf weite Transportwege oder Lagerware verzichtet wird, die am Ende vernichtet werden muss. Wir bei Casarista haben daher kein einziges Zwischenlager und fertigen kein einziges Produkt auf Lager. Jedes Möbelstück wird für die Kundin und den Kunden individuell nach Wunsch hergestellt, wobei wir mittlerweile eine riesige Menge an theoretischen Kombinationsmöglichkeiten bieten.
JUST / Was wünschen Sie sich für die Zukunft Ihres Unternehmens?
GW / Wir haben vor, noch stark weiter zu wachsen und sind gerade dabei, zu internationalisieren. Das heißt, wir werden die Marke Casarista innerhalb Europas auch aus dem deutschsprachigen Raum hinaustragen. Zudem werden wir unser Produktsortiment so weit erweitern, dass es die volle Einrichtungspalette umfasst. Ziel ist, die größte und beliebteste Möbelmarke in Europa zu werden.