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Flam­men­de Lei­den­schaft

Seit der Mensch das Feuer ent­deckt hat, übt es eine magi­sche Anzie­hungs­kraft aus: Es wärmt, es erhellt und es gibt Nahrung. Diese Fas­zi­na­ti­on hat auch den Schwei­zer Bild­hau­er und Desi­gner Andreas Reich­lin erfasst, der dem archai­schen Knis­tern, Lodern und Sprühen einen beson­de­ren Rahmen gibt: den Feu­er­ring.

Die Feu­er­stel­le war schon immer das Epi­zen­trum eines Ortes. Nicht von unge­fähr ist die Küche auch heute noch der belieb­tes­te Platz des Hauses, sei sie auch noch so klein. Dieses Gefühl ist eng mit der mensch­li­chen Evo­lu­ti­on ver­knüpft: Das Feuer war Koch­stel­le, Wär­me­quel­le, sozia­ler Treff­punkt, aber auch ein Ort, an dem Dinge her­ge­stellt werden konnten. All diese leben­di­gen Aspekte fließen in den Feu­er­ring von Andreas Reich­lin ein, der das offene Feuer wieder zu seinen Wurzeln zurück­ge­bracht hat. Mit dem suk­zes­si­ven Weg­sper­ren des Feuers im Laufe der Jahr­hun­der­te in Wand­ka­mi­ne und später dem Erset­zen durch andere Heiz- und Koch­for­men blieb den Men­schen das Zusam­men­sein rund um das Feuer ver­wehrt. Doch die urei­ge­ne Sehn­sucht danach, sich am kom­mu­ni­ka­tivs­ten Ort zu ver­sam­meln, zu essen und zu genie­ßen, hat sich erhal­ten – bis heute, wo dieser Traum wieder auf­fla­ckert.

In seinem Element

Selbst stets den Natur­ge­wal­ten zugetan, konnte der aus­ge­bil­de­te Stahl­plas­ti­ker Andreas Reich­lin immer schon ein­fa­chen und kom­pro­miss­lo­sen Dingen etwas abge­win­nen. Mit Wasser und Wind auf­ge­wach­sen am Zuger­see, das Lager­feu­er vor einer herr­li­chen Berg­ku­lis­se stets mit dabei, sog er die inspi­rie­ren­de Atmo­sphä­re der tan­zen­den Flammen in sich auf. Diese Sze­ne­rie vor Augen, vor allem mit seiner bren­nen­den Lei­den­schaft, seine Kunst mit dem Feuer zu ver­ei­nen, brachte ihn auf die Idee, eine neue, moderne Feu­er­stel­le zu kre­ieren, mit der nicht nur gewärmt, sondern auch wieder gekocht werden kann. Mit der runden Form repli­ziert Andreas Reich­lin auf die Urform der Feu­er­stel­le, um die sich die Men­schen in Gesell­schaft ver­sam­mel­ten. Wie ein Magnet zieht das Feuer die Blicke und
die Körper an, das Gemein­sa­me ergibt sich fast von selbst. Ob man nun steht oder sitzt, ist gleich: Am Mit­tel­punkt des Gesche­hens pas­siert etwas ganz Außer­ge­wöhn­li­ches.

Kunst zum Anfas­sen

Hinter dem Feu­er­ring steckt aber noch eine zweite per­sön­li­che Geschich­te. Der Desi­gner vertrug her­kömm­lich Gegrill­tes aus gesund­heit­li­chen Gründen nicht, wollte aber nicht kom­plett darauf ver­zich­ten. So kre­ierte er einen Stahl­ring, auf dem Grill­gut zube­rei­tet werden kann, ohne dass dieses die Dämpfe der Brenn­ma­te­ria­li­en auf­nimmt. Der breite Ring der Schale erfor­dert keinen beson­de­ren Grad der Glut und ist so breit, dass reich­lich Köst­li­ches gleich­zei­tig und denkbar einfach gegrillt werden kann. Die bewusst gewähl­te Form des Ringes unter­streicht einmal mehr die Sym­bol­kraft – er wird zum Mit­tel­punkt des Gesche­hens und ist Gebrauchs­ge­gen­stand und Kunst­ob­jekt in einem.

Von dem, was bleibt

Andreas Reich­lin sieht jedoch weit mehr in diesem Ring aus Stahl, der bereits in vielen Restau­rants und Pri­vat­gär­ten zur Anwen­dung kommt. „Als Künst­ler und Ästhet war mir neben der Funk­tio­na­li­tät die Form­schön­heit, die Ein­fach­heit, Qua­li­tät und Ver­ar­bei­tung der Mate­ria­li­en wichtig“, verrät der Künst­ler. „Für mich ist der Feu­er­ring Skulp­tur, gesunde Ernäh­rung, schönes Zusam­men­sein mit meinen Freun­den und lang­le­bi­ges Objekt in meinem Garten. Einen Grill mag man nach Gebrauch nicht mehr sehen und stellt ihn weg. Nicht so einen Feu­er­ring, der wird mit den Jahren sogar immer schöner.“ Einen großen Anteil daran hat wohl auch der Prozess, in dem der Feu­er­ring ent­steht. Es ist das kaum bekann­te und wenig ver­brei­te­te Hand­werk des Blech­drü­ckens, mit dem ein Objekt geschaf­fen wird, das Funk­tio­na­li­tät und Ästhe­tik in sich vereint. Als pro­fes­sio­nel­le Partner für die Fer­ti­gung stehen Andreas Reich­lin der fach­kun­di­ge Heiri Gisler und das Team der Isen­schmid AG zur Seite, die schließ­lich den Ring mit der Schale zu einer ein­zig­ar­ti­gen Form zusam­men­schweißt.

Hand und Herz

Das ganze Tun von Andreas Reich­lin ist geprägt von per­sön­li­cher Authen­ti­zi­tät, einem respekt­vol­len Men­schen­bild und nach­hal­ti­gem Denken. Wie im Ring, der mit seiner Schale zusam­men­passt, ist jeder Teil nichts ohne den anderen. Von Moden und Trends lässt er sich nicht beein­dru­cken, denn das Schnell­le­bi­ge ist bald ver­ges­sen, ein Ori­gi­nal jedoch bleibt. Wenn man ein Objekt wie den Feu­er­ring schafft, kann man mit dem Flüch­ti­gen nichts anfan­gen: Der Moment, der erlebt wird, zählt. „Wir haben ent­schie­den, uns auf das zu kon­zen­trie­ren, was uns wichtig ist: die eigene Freude am Schönen und an Qua­li­tät leben und wei­ter­ge­ben und dadurch ein­Pro­dukt beglei­ten, das zum Erb­stück wird. Der Feu­er­ring hat eine gelebte schöne Geschich­te und die möchten wir erzäh­len.“

Info
Mit der Chill­out Area in Graz hat die Feu­er­ring GmbH einen pro­fes­sio­nel­len Partner gefun­den, diese Geschich­te wei­ter­zu­er­zäh­len. Hier, wo sich alles um das Leben und Genie­ßen an der fri­schen Luft dreht, umgeben von aus­ge­such­ten Pro­duk­ten und sprie­ßen­den Ideen, ist der Feu­er­ring das per­fek­te Objekt, das jeden flam­men­den Moment – von der Grill­par­ty bis zum ganz pri­va­ten Augen­blick – zu einem unver­gess­li­chen Höhe­punkt macht.

www.feuerring.ch
www.chillout-area.com

Foto­credit: Dennis Savini

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