JUST-Redaktion|

Design trifft Wirt­schaft: Achtung, Best Prac­ti­ce!

Vös­lau­er: Eine Kiste – mehrere Wege

Vös­lau­er hat sich mit Katrin Rad­a­nit­sch vom Indus­tri­al-Design-Büro Dot­tings zusam­men­ge­tan, um die Glas­mehr­weg­kis­ten des Mine­ral­was­ser­pro­du­zen­ten neu zu gestal­ten. Die Anfor­de­run­gen: mit mög­lichst wenig Mate­ri­al so viele Funk­tio­nen wie möglich abde­cken. Im Design­pro­zess sollte außer­dem die zuneh­men­de Knapp­heit des urbanen Wohn­raums und die Tendenz zum Mul­ti­funk­ti­ons­raum mit­ge­dacht werden. Das Ergeb­nis: sta­pel­ba­re, aus nach­hal­ti­gem und recy­cel­tem Mate­ri­al her­ge­stell­te, hand­li­che Kisten und ein Blick­fang im Wohn­be­reich. Dot­tings nutzt in Koope­ra­ti­on mit Magda Pichler von Vös­lau­er Mine­ral­was­ser die stabile Grund­struk­tur der Kisten und macht sie durch mini­ma­len Mate­ri­al­ein­satz in „The Split Cover“ zur mul­ti­funk­tio­na­len Abla­ge­flä­che mit einem Cover aus Banana­tex® und leich­tem Holz­de­ckel.

Quismo – Schluss mit alten Mustern

„Quit smoking by smoking“: Was auf den ersten Blick paradox klingt, hat seine Wurzel in ver­hal­tens­the­ra­peu­ti­schen Ansät­zen, die an schlech­ten Ange­wohn­hei­ten anknüp­fen und antrai­nier­te Muster durch­bre­chen. Zunutze macht sich diesen Mecha­nis­mus Quismo. Er ist das Ergeb­nis einer Zusam­men­ar­beit von David Eibel, CEO quismo, mit dem Desi­gner­duo Thomas Perz und Petrus Gartler. Quismo wurde zur Rau­cher­ent­wöh­nung ent­wi­ckelt und arbei­tet mit einem spe­zi­ell ent­wi­ckel­ten Bit­ter­stoff in unter­schied­li­chen Dosie­rungs­stu­fen. Ein ursprüng­lich posi­ti­ver Reiz wird mit einem nega­ti­ven Reiz gekop­pelt, löst fest­ge­fah­re­ne Ver­hal­tens­mus­ter und erleich­tert den Abschied von Abhän­gig­kei­ten.

Re-design einer Regio­bus­flot­te in Tirol

Über 600 Fahr­zeu­ge ver­keh­ren täglich auf mehr als 350 Linien, über 6000 Hal­te­stel­len schaf­fen ein öffent­li­ches Mobi­li­täts­an­ge­bot bis in die hin­ters­ten Täler des Landes Tirol. Busse in Schwe­fel­gelb prägen die Straßen seit 2002 – dem Jahr des Starts der ersten Regio­bus­se. Nun sat­tel­te man auf eine neue Gestal­tung um, die der Ver­kehrs­ver­bund Tirol in Zusam­men­ar­beit mit Weiss­raum Design­fo­rum Tirol 2021 initi­ier­te. Den Gestal­tungs­wett­be­werb zur Ent­wick­lung eines neuen Fahr­zeug­de­signs für die Ver­kehrs­flot­te gewann das Inns­bru­cker Gra­fik­de­sign­bü­ro „Circus. Büro für Kom­mu­ni­ka­ti­on und Gestal­tung“. Klaus Mayr baut in Koope­ra­ti­on mit Birgit Schmolt­ner vom Ver­kehrs­ver­bund Tirol auf inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit. Exper­ti­sen aus Dis­zi­pli­nen wie Musik, Theater und Lite­ra­tur formen viele der Pro­jek­te.

Lavazza – A Perfect Blend of Design and Engi­nee­ring

Die Zusam­men­ar­beit von Pro­dukt­ent­wick­ler Valerio Vac­ca­ro­no und Indus­trie­de­si­gner Florian Seidl für Lavazza folgt dem Ansatz einer Ver­schmel­zung von Design und Engi­nee­ring. Seidl ist seit 2015 für das Cor­po­ra­te Design des Unter­neh­mens ver­ant­wort­lich. Als Tra­di­ti­ons­un­ter­neh­men will Lavazza Kaf­fee­ge­nuss zu einem ein­zig­ar­ti­gen Erleb­nis machen. Gerade die Pro­duk­ti­on wird dabei zur bedeu­ten­den Schnitt­stel­le zwi­schen den Dis­zi­pli­nen. Einen Infor­ma­ti­ons­trans­fer zu eta­blie­ren, der für einen rei­bungs­lo­sen Pro­jekt­ver­lauf sorgt, ist für das Koope­ra­ti­ons­pro­jekt ebenso maß­geb­lich wie Über­le­gun­gen zu Themen wie Form, Funk­ti­on und Usa­bi­li­ty. Guter Kaffee braucht den perfect blend – genau wie Design und Engi­nee­ring.

cog­vi­sAI 3D: Smarter Sensor zur Sturz­prä­ven­ti­on

Den Alten- und Kran­ken­be­treu­ungs­be­reich zu revo­lu­tio­nie­ren ist der Anspruch von cog­vi­sAI. Der intel­li­gen­te 3D-Smart­sen­sor zur Sturz­prä­ven­ti­on ist das Ergeb­nis einer Zusam­men­ar­beit von cogvis und Indus­trie- und Pro­dukt­de­si­gner Chris­ti­an Stanek. Das Unter­neh­men wurde 2007 als Spin-off der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Wien von Martin Kampel und Michael Brand­stöt­ter gegrün­det. Als Kom­bi­na­ti­on aus 3D-Sensor, der im Raum instal­liert ist, und einem aus­ge­klü­gel­ten Algo­rith­mus, ana­ly­siert cog­vi­sAI laufend Bewe­gungs­mus­ter, wertet diese aus und reagiert bei kri­ti­schen Bewe­gun­gen. Das Pfle­ge­per­so­nal wird über ein bestehen­des Alarm- oder Not­ruf­sys­tem alar­miert. Das kon­takt­lo­se System kommt bereits in Samariterbund‑, Senio­ren­re­si­den­zen und Herz-Jesu-Ein­rich­tun­gen zum Einsatz.

(Kreativ-) Werk­stät­ten der Zukunft in Dorn­birn

Ehe­ma­li­ge Gewerbe- und Indus­trie­bau­ten werden zu Büros für Start-ups, zu Hubs für digi­ta­le Exper­ti­se und zu Head­quar­ters für Ent­wi­ckeln­de mit Stra­te­gie­den­ken: Gemein­sam mit Stefan Hagen, Gründer der Unter­neh­mens­be­ra­tung Hagen Manage­ment, zeigt Nora Heinzle von Vor­arl­bergs ein­zi­gem weib­li­chen Archi­tek­tur­bü­ro Nona Archi­tek­tin­nen, wie eine Vision zur Rea­li­tät wird. Mit der Umge­stal­tung ehe­ma­li­ger Indus­trie­ge­bäu­de am Areal Campus V in Dorn­birn wurde ein Stand­ort für krea­ti­ves und inno­va­ti­ves Arbei­ten geschaf­fen. Eine frühere 12.000 Qua­drat­me­ter große Spin­ne­rei wurde so unter dem Motto „Cam­pus­Vä­re, Werk­statt zur Ent­wick­lung der Zukunft“ zum Hotspot für Kreativ- und Inno­va­ti­ons­wirt­schaft.

Breathe Ilo — Inno­va­ti­ves Zyklus­tra­cken

Ein hand­li­ches Atem­luft­ana­ly­se­ge­rät, das von Georg Wanker Indus­tri­al Design ent­wor­fen wurde, bildet das Hard­ware-Herz­stück des Zyklus­tra­ckers Breathe ilo. Es misst den CO2-Gehalt, der je nach Zyklus­pha­se vari­iert. Durch eine Kom­bi­na­ti­on aus Hard­ware und Soft­ware wird so das Tracken des Mens­trua­ti­ons­zy­klus ermög­licht. Doku­men­ta­ti­on und Ergeb­nis werden soft­ware­tech­nisch in Form einer Smart­phone-App ange­zeigt, die zudem auf frucht­ba­re Tage hin­weist. Durch eine umfas­sen­de wis­sen­schaft­li­che Content-Biblio­thek leistet die breathe-ilo-App zudem einen Beitrag zur Auf­klä­rung rund um Zyklus, Mens­trua­ti­on und Schwan­ger­schaft. Das Gerät der jungen FemTech-Firma – einer der Co-Gründer ist Wern­hard Berger – wurde bereits mit dem Staats­preis für Design und jenem für Inno­va­ti­on aus­ge­zeich­net.

Ori­en­tie­rungs­sys­tem für einen Fried­hof in Linz

Nah am Zentrum der Stadt Linz liegt einer der ältes­ten Fried­hö­fe Ober­ös­ter­reichs: der St.-Barbara-Friedhof. Natur­na­he Gestal­tung, reicher Baum­be­stand und künst­le­risch gestal­te­te Objekte machen ihn zum Rück­zugs­ort inmit­ten der Stadt. Auf Anfrage der St.-Barbara-Gottesackerstiftung (Clemens Rauscher) wurden Infor­ma­ti­ons­de­si­gne­rin Vero­ni­ka Egger (is-design) und Archi­tek­tin und Desi­gne­rin Chris­tel Helene Schmidt (werk­rausch) gebeten, ein neues Ori­en­tie­rungs­sys­tem für Besu­che­rin­nen und Besu­cher zu gestal­ten, das sich nahtlos in die Ruhe des Ortes einfügt. Neben der erfor­der­li­chen Funk­tio­na­li­tät war die Ent­wick­lung vor allem eine inten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit Formen und Mate­ri­al, mit Posi­tio­nie­rung und Anknüp­fen an bestehen­de Ori­en­tie­rungs­ele­men­te.

Joka: Crafted Coll­ec­tion – Sitz­mö­bel mit Geschich­te

Die Sitz­mö­bel­kol­lek­ti­on Crafted Coll­ec­tion nach dem Design von March Gut spannt den Bogen von der Ver­gan­gen­heit in die Zukunft: Die Unter­neh­mens­ge­schich­te der Mas­siv­holz­tisch­le­rei Trewit als ehe­ma­li­ger Wagen­bau­er und die lang­jäh­ri­ge Erfah­rung von Pols­ter­mö­bel­her­stel­ler Joka wurden im Ent­wurfs­pro­zess inte­griert. Voll­holz diente als Aus­gangs­ma­te­ri­al, genau wie in den Anfän­gen des Karos­se­rie­baus. Crafted Coll­ec­tion vereint den Anspruch der Desi­gner Chris­toph March und Marek Gut an einen sinn­vol­len Umgang mit Res­sour­cen mit der For­de­rung nach Qua­li­tät und Komfort des Unter­neh­mens Joka unter der Leitung von Anna Kap­sa­mer-Fellner. Ein Spiel der Gegen­sätz­lich­kei­ten zeigt sich in der Kom­bi­na­ti­on der Mate­ri­al­ei­gen­schaf­ten Stei­fig­keit und Fle­xi­bi­li­tät.

Foto: Vös­lau­er — eine Kiste, mehrere Wege

Foto­credit: Vös­lau­er

Bezahl­te Anzeige

 

Weitere Beiträge

Arosa auf den Spuren des Lang­wie­ser Via­dukts

Anläss­lich des 111-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Lang­wie­ser Via­dukts – einst die größte und weitest gespann­te Stahl­be­ton-Eisen­bahn­brü­cke der Welt – hat das neue Viadukt Museum Lang­wies eröff­net. Direkt beim Bahnhof Lang­wies gelegen, lädt das Museum alle Inter­es­sier­ten an Eisen­bahn­ge­schich­te, Archi­tek­tur, Technik und alpiner Kultur ein, die fas­zi­nie­ren­de Geschich­te des Via­dukts und der Chur-Arosa-Bahn­li­nie zu ent­de­cken.

Story lesen