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WKO-Spitze fordert Politik mit Weit­blick: Ver­ant­wor­tung für Öster­reich

Im Rahmen einer gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz haben die Prä­si­den­ten der der Wirt­schafts­kam­mern sich heute gegen „teure Wahl­zu­ckerl“ und für eine Fort­set­zung des Reform- und Ent­las­tungs­kur­ses stark gemacht.

In den ver­gan­ge­nen Monaten wurden viele Reform- und Ent­las­tungs­maß­nah­men auf den Weg gebracht, die derzeit auf Eis liegen. Wachs­tum, Wohl­stand und Beschäf­ti­gung in unserem Land können aber lang­fris­tig nur gesi­chert werden, wenn Öster­reich auf diesem Pfad bleibt. Die nach­fol­gen­de Bun­des­re­gie­rung muss also so rasch wie möglich bei Refor­men aufs Tempo drücken, for­der­ten heute, Mitt­woch, alle zehn Wirt­schafts­kam­mer-Prä­si­den­ten in einer gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz im Haus der Wirt­schaft in Wien. WKÖ-Prä­si­dent Harald Mahrer: „Unsere mehr als 500.000 Betrie­be und die ins­ge­samt 3,8 Mil­lio­nen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter brau­chen Sta­bi­li­tät und Bere­chen­bar­keit. Deshalb ist es wichtig, dass die begon­ne­nen Reform- und Ent­las­tungs­schrit­te fort­ge­setzt werden. Dieses Ziel darf auch in Wahl­kampf­zei­ten nicht durch Still­stand und teure Wahl­ge­schen­ke gefähr­det werden. Regie­run­gen kommen und gehen, aber der Wirt­schafts­mo­tor läuft 365 Tage im Jahr und steht niemals still.“

Teure Schnell­schüs­se ver­mei­den

In der par­la­men­ta­ri­schen Beschluss­fas­sung darf es zu keinen wahl­kampf­be­ding­ten Schnell­schüs­sen kommen, warnt die Wirt­schafts­kam­mer­spit­ze. „Wahl­zu­ckerln können das ganze Land teuer zu stehen kommen und belas­ten zukünf­ti­ge Budgets und den Wirt­schafts­stand­ort“, betonen die WK-Prä­si­den­ten mit Verweis auf die Natio­nal­rats­sit­zung im Sep­tem­ber 2008, als Maß­nah­men im Umfang von 2,7 Mrd. Euro beschlos­sen wurden. Rich­tungs­ent­schei­dun­gen der alten Bun­des­re­gie­rung dürfen durch das „freie Spiel der Kräfte“ nicht aus­ge­he­belt werden. „Die Vor­wahl­zeit ist nicht die rich­ti­ge Zeit, um Lang­frist-Pro­jek­te abzu­bla­sen oder umzu­dre­hen“, betont der WKÖ-Prä­si­dent. Der WKÖ-Prä­si­dent und die neun Prä­si­den­ten der Wirt­schafts­kam­mern in den Bun­des­län­dern fordern gemein­sam die Politik – das Par­la­ment und die künf­ti­ge Bun­des­re­gie­rung – auf, Betrie­be zu ent­las­ten, den Stand­ort wett­be­werbs­fä­hig zu halten und auf ein aus­ge­gli­che­nes Budget zu achten.

For­de­rungs­pa­ket der Wirt­schaft für den Stand­ort

Öster­reich braucht wirt­schaft­li­che Rah­men­be­din­gun­gen, die den Stand­ort stärken. Deshalb fordert die Wirt­schafts­kam­mer-Spitze, die ver­spro­che­ne Steuer- und Ent­las­tungs­re­form auch umzu­set­zen. Von der Wirt­schaft drin­gend benö­tig­te Ent­las­tungs­schrit­te wie etwa eine Pau­scha­lie­rung für Klein­un­ter­neh­men oder die Anhe­bung der Grenze für die Absetz­bar­keit von gering­wer­ti­gen Wirt­schafts­gü­tern sind ebenso drin­gend zu rea­li­sie­ren wie die Senkung der Kör­per­schafts­steu­er oder der Lohn- und Ein­kom­mens­steu­er.

Doris Hummer, Prä­si­den­tin der Wirt­schafts­kam­mer Ober­ös­ter­reich, unter­streicht die Not­wen­dig­keit von Ent­las­tung und Büro­kra­tie­ab­bau und betont: „Es braucht Maß­nah­men, die das Ver­trau­en der Unter­neh­men in die Zukunft stärken und damit Inves­ti­tio­nen sichern. So können wir den stand­ort­po­li­ti­schen Erfolgs­weg weiter beschrei­ten.“ In Hin­blick auf den gras­sie­ren­den Fach­kräf­te­man­gel, fordert Josef Herk, Prä­si­dent der Wirt­schafts­kam­mer Stei­er­mark, ein „klares Signal“ der Politik ein und eine Stra­te­gie für qua­li­fi­zier­te Zuwan­de­rung. „Drei von vier Betrie­ben bekla­gen feh­len­de Fach­kräf­te und um diese in Zukunft garan­tie­ren zu können, müssen wir natür­lich zuerst das inlän­di­sche Poten­zi­al nutzen, aber in einem zweiten Schritt in Europa aber auch welt­weit nach qua­li­fi­zier­ten Mit­ar­bei­tern suchen. Öster­reichs Betrie­be inves­tie­ren viel in die duale Aus­bil­dung und bilden jähr­lich mehr Lehr­lin­ge aus. Aber wir müssen rasch etwas gegen den Mangel an Fach­kräf­ten tun.“

Daher fordern die Wirt­schafts­kam­mern:

• Umset­zung der ver­spro­che­nen Ent­las­tung von Steuern, Abgaben, Gebüh­ren
• Büro­kra­tie­ab­bau: Rück­nah­me von Gold-Plating, Moder­ni­sie­rung des Ver­wal­tungs­straf­rechts, Reduk­ti­on von Informations‑, Melde- und Ver­öf­fent­li­chungs­pflich­ten
• Nach­hal­ti­ge Bekämp­fung des Fach­kräf­te­man­gels: Moder­ni­sie­rung der Aus­bil­dungs­we­ge, Ver­ein­bar­keit von Beruf & Familie sicher­stel­len, Zuwan­de­rungs­po­ten­zia­le nutzen, Gesund­heit & Arbeits­fä­hig­keit fördern
• Weitere Senkung der Lohn­ne­ben­kos­ten
• Kli­ma­schutz als Chance für die Wirt­schaft nutzen: Ver­fah­ren beschleu­ni­gen, För­de­rung von Zukunfts­tech­no­lo­gien & Kli­ma­schutz­maß­nah­men, Ausbau der kli­ma­freund­li­chen Ver­kehrs­in­fra­struk­tur, Umset­zung von KESt-befrei­ten Green Bonds zur Nutzung von pri­va­tem Kapitel

Foto v.l.: Die Prä­si­den­ten der Wirt­schafts­kam­mern fordern Politik mit Weit­blick: Hans-Peter Metzler (Vor­arl­berg), Doris Hummer (Ober­ös­ter­reich), Walter Ruck (Wien), Sonja Zwazl (Nie­der­ös­ter­reich), Manfred Rosen­stat­ter (Salz­burg), Harald Mahrer (Öster­reich), Chris­toph Walser (Tirol), Jürgen Mandl (Kärnten), Josef Herk (Stei­er­mark) und Peter Nemeth (Bur­gen­land).  Foto­credit: WKÖ

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