Wert­an­la­ge in der Garage

Alt, aber gut – und vor allem wertvoll: Oldtimer sind eine lukrative Anla­ge­va­ri­an­te.

Auch wenn in Zeiten stei­gen­der Treib­stoff­prei­se ein Auto im Alltag als Kos­ten­fak­tor wahr­ge­nom­men wird, kann ein Fahrzeug mittel- bis lang­fris­tig zur lukra­ti­ven Kapi­tal­an­la­ge werden. „Alles, was selten ist und eine Geschich­te hat, hat Potenzial für eine Wert­stei­ge­rung“, bestätigt Dieter Kinzer, Präsident der stei­ri­schen Nota­ri­ats­kam­mer und selbst Old­ti­mer­be­sit­zer und ‑experte. Er verweist auf Kult­fahr­zeu­ge wie den Porsche 550 Spyder („James Dean-Auto“), einen Mercedes-300-Flü­gel­tü­rer oder vier­räd­ri­ge Renn­sport­ve­te­ra­nen, die bei Old­ti­mer­ral­lyes wie der Mille Miglia heute noch reüs­sie­ren. Bei Ver­stei­ge­run­gen oder Verkäufen erzielen diese Legenden das x‑Fache des einstigen Kauf­prei­ses.

Geld­an­la­ge in der Garage? Tat­säch­lich funk­tio­niert das Geschäft mit den Asphalt­klas­si­kern. Der Old­ti­mer­index lässt jeden kon­ven­tio­nel­len Bör­sen­in­dex hinter sich. Und anders als Akti­en­pa­ke­te oder „Tre­sor­ju­we­len“ lassen sich Autos auch im Alltag nutzen. „Es ist eine Ver­an­la­gung, die viel Emotionen liefert und Spaß macht“, unter­streicht Johannes Tratz, Finan­zie­rungs­exper­te am Grazer Standort des Bera­tungs­un­ter­neh­mens FiNUM.

Da die Kategorie „Oldies, but Goldies“ aber in Bezug auf Angebot und Preis ein sehr enges Ziel­pu­bli­kum hat, rät Tratz Anlegern auch, soge­nann­te „Young­timer“ im Auge zu haben. Die Alters­gren­ze dabei ist unscharf, aber pendelt sich zwischen 20 und 30 Jahre ein – alte Fahrzeuge also, die noch nicht den Status eines Oldtimers erreicht haben, aber Per­spek­ti­ve besitzen. Beliebt sind dies­be­züg­lich Sport- und Luxus­wa­gen der 1990er-Jahrgänge, die technisch bereits aus­ge­reift und bes­ten­falls als limi­tier­te Son­der­aus­füh­rung oder spezielle Sport­va­ri­an­te sehr gut aus­ge­stat­tet sind und damit – ähnlich wie Wein – „lager- und rei­fe­taug­li­ches“ Potenzial als Ver­an­la­gungs­ob­jekt haben.

Ent­schei­dend für eine Wert­stei­ge­rung sind Bran­chen­wis­sen, der richtige Ein­kaufs­preis und eine fundierte, ganz­heit­li­che Kos­ten­kal­ku­la­ti­on. Selbst­läu­fer gibt es zwar nicht, aber meist erweisen sich Fahrzeuge, die zu ihrer „aktiven“ Zeit bereits Kult­cha­rak­ter besaßen, später als High-Performer. Bestes Beispiel: Der Citroen 2CV. Die „Ente“ gehört seit Jahren zu den Oldies mit der höchsten Wert­stei­ge­rung. Das Plus liegt hier bei über 500 Prozent!

Mehr Infor­ma­tio­nen:
www.tratz.at

Foto­credit: Ado­be­Stock (Sven)

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