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Volks­hoch­schu­le stellt den Mensch in den Mit­tel­punkt

Der Mensch steht im Mit­tel­punkt der Volks­hoch­schu­le Stei­er­mark. Leist­ba­re Kurse, ein Bil­dungs­an­ge­bot, das den Men­schen guttut und eine ange­neh­me, stress­freie Lernat­mo­sphä­re sind das erklär­te Ziel der größten stei­ri­schen Ein­rich­tung für Erwach­se­nen­bil­dung.

Den Men­schen ein Bil­dungs­an­ge­bot machen, das ihnen guttut und mit dem sie etwas für sich tun können – das ist das erklär­te Ziel der Volks­hoch­schu­le Stei­er­mark. Das Angebot reicht dabei vom Koch­kurs über Pilates für Anfän­ger oder Yoga bis hin zu Eng­lisch­kur­sen, Ein­füh­rung in die EDV und Poli­ti­scher Bildung. Rund 8.000 ver­schie­de­ne Kurse werden pro Jahr von rund 70.000 Men­schen besucht – an ins­ge­samt 220 Kurs­orten, die fl ächen­de­ckend über die ganze Stei­er­mark ver­teilt sind.

„Die Leute kommen lächelnd zu uns und gehen so auch wieder“, stellt VHS­Ge­schäfts­füh­rer Martin Bauer stolz fest.

„Das kommt von unseren inter­es­san­ten Inhal­ten, aber vor allem durch die Frei­wil­lig­keit.“ Im Gegen­satz zu vielen anderen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen sei die VHS ja nicht berufs­ori­en­tiert, was die Kurse von Stress befreie. Es gebe auch nur wenige Zer­ti­fi­ka­te und Prü­fun­gen zum Abschluss, dadurch sei kein Druck auf die Teil­neh­mer vor­han­den.

Kochen und Oper

Das Kurs­pro­gramm wird auch durch­aus nach regio­na­len Bedürf­nis­sen oder den Wün­schen von Teil­neh­mern gestal­tet. „Die ein­zel­nen Volks­hoch­schu­len können da sehr eigen­stän­dig agieren, auch wenn die Gene­ral­li­nie vor­ge­ge­ben wird“, schil­dert Bauer. Dadurch seien zum Bei­spiel Ange­bo­te wie „Kochen für Opern­lieb­ha­ber“ oder „Wie repa­rie­re ich eine Vespa oder ein Moun­tain­bike“ möglich. Eso­te­rik hat aller­dings keine Chance, in das Kurs­pro­gramm der stei­ri­schen Volks­hoch­schu­len auf­ge­nom­men zu werden. „Wir bilden keine Scha­ma­nen und Astro­lo­gen aus“, zieht Bauer eine klare Grenze.

In eher ent­le­ge­ne­ren Gebie­ten dienen die VHS Kurse durch­aus auch als sozia­ler Treff­punkt. Bauer: „Es gibt Men­schen, die besu­chen den­sel­ben Kurs mehr­mals, einfach weil sie gerne mit Gleich­ge­sinn­ten zusam­men­kom­men und in der Gemein­de das einzige Dorf­gast­haus schon längst auf­ge­ge­ben wurde.“ Dieses Zusam­men­brin­gen von Men­schen sei auch ein Fokus der VHS Arbeit.

Leist­ba­re Kurse

Bewäl­tigt wird das umfang­rei­che Angebot von rund 1.600 Leh­ren­den und 54 fixen Mit­ar­bei­tern. Dennoch sind die VHS Kurse absolut leist­bar. „Es gibt bei uns in den Pausen eben keinen Kaffee und keine Bröt­chen, dafür kosten unsere Kurse auch oft nur 60 oder 70 € und keine vier bis
fünf­stel­li­gen Summen, die fast niemand bezah­len kann. Über die Hälfte der VHS Besu­cher nutzen übri­gens den Bil­dungs­scheck der Arbei­ter­kam­mer. So können von jedem AK Mit­glied oder dessen Partner und Kindern jedes Semes­ter 60 € von den Kurs­bei­trä­gen abge­zo­gen werden. Möglich sei diese Preis­po­li­tik, weil der Eigen­tü­mer, die Arbei­ter­kam­mer Stei­er­mark, aus den Volks­hoch­schu­len keine Gewinne erwarte, erklärt Bauer. „Wir sehen uns als Dienst­leis­ter für alle bil­dungs­in­ter­es­sier­ten Men­schen – wir machen das für unsere Teil­neh­mer und nicht, um Gewinne zu erwirt­schaf­ten. So sind alle zufrie­den.“ Beson­ders AK Prä­si­dent Josef Pesserl stehe voll hinter diesem Konzept.:

„Unser Prä­si­dent ist ein absolut bil­dungs­af­fi­ner Mensch, der die Bedürf­nis­se der Men­schen sofort erkennt und ent­spre­chen­de Bil­dungs­an­ge­bo­te mit­ent­wi­ckelt. Orga­ni­sa­to­risch haben wir als VHS Team freie Hand und fühlen uns aus­schließ­lich unseren Kurs­teil­neh­mern ver­pflich­tet.“

Pesserl selbst hat eine klare Meinung zur Aufgabe der VHS:

„Wir ver­ste­hen uns als Erwach­se­nen­bil­dungs­ein­rich­tung, die, von poli­ti­schen Par­tei­en unab­hän­gig, welt­an­schau­lich der Demo­kra­tie und den Men­schen­rech­ten ver­pflich­tet ist.“

Frauen domi­nie­ren

Vier Fünftel der Kurs­teil­neh­mer sind übri­gens Frauen. „Frauen sind grund­sätz­lich inter­es­sier­ter an per­sön­li­cher Wei­ter­bil­dung“, stellt der VHS Geschäfts­füh­rer fest. Das liege wahr­schein­lich aber auch daran, dass Männer stärker in ihrem Beruf ver­an­kert seien und gerade in wirt­schaft­lich unsi­che­ren Zeiten ver­stärkt Zeit in ihren Job inves­tie­ren, um diesen mög­lichst abzu­si­chern. Die all­ge­gen­wär­ti­ge Digi­ta­li­sie­rung ist bei der Volks­hoch­schu­le zwar durch­aus ein Thema, soll aber kei­nes­falls die per­sön­li­che Teil­nah­me an Kursen erset­zen.

Bauer: „Wir setzen Online Infor­ma­tio­nen beglei­tend ein, aber für uns kommt immer der Mensch zuerst. Wir wollen neues Wissen per­sön­lich und regio­nal ver­mit­teln. Deshalb wird es bei uns auch nur sehr redu­ziert und die Prä­senz­kur­se unter­stüt­zend Fern­lehr­kur­se geben.“ Auch lang­fris­tig will die Volks­hoch­schu­le Stei­er­mark eine beson­ders wich­ti­ge Funk­ti­on wahr­neh­men: Eine Platt­form bieten, auf der sich Men­schen unter­ein­an­der aus­tau­schen können. Dazu trägt auch, so Bauer, der „gute Mix aller Aus­bil­dungs- und Gesell­schafts­schich­ten“ bei. Und schließ­lich lade man alle Men­schen in der Stei­er­mark zu einer Art Bil­dungs­rei­se ein.

„Das Ziel und auch die Rei­se­ge­schwin­dig­keit bestimmt jeder selbst. Auf jeden Fall gilt, was schon Goethe sagte – die beste Bildung erhält der Mensch auf Reisen.“

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Fotos: VHS

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