Jubiläum: 10 Jahre City of Design

Graz begeht das 10-Jahre-Jubiläum der Mitgliedschaft im Creative City Network der UNESCO als City of Design. Ein JUST-Talk mit dem Koordinator hinter dem Projekt.
Das Team der City-of-Design-Koordination: Rosemarie Crepnik, Thomas Grosz-Rauchenberger, Wolfgang Skerget, Eva Summer und Angelika Meister.
Das Team der City-of-Design-Koordination: Rosemarie Crepnik, Thomas Grosz-Rauchenberger, Wolfgang Skerget, Eva Summer und Angelika Meister. Fotocredit: Lex Karelly.

Graz feiert als City of Design feiert 2021 das 10-jährige Jubiläum. Im Interview mit Wolfgang Skerget, dem Leiter der Koordinationsstelle, erklärt er, dass keine großen Feierlichkeiten geplant sind, sondern eher kleinere Aktionen über das Jahr verteilt stattfinden werden. Die Koordinationsstelle versteht sich als Netzwerkeinrichtung und bemüht sich, möglichst alle Player der unterschiedlichsten Kreativszenen zu unterstützen und zu vernetzen, um den Wert des Themas an sich zu heben. Als Synonym für die Nähe von Design und Kunst gilt die Grazer Murinsel, die von der Koordinationsstelle als Kulturort neu positioniert wurde und seit nunmehr drei Jahren mit einem möglichst stringenten und breit gefächerten Programm von Music-Nights bis zum Sommerkino belebt wird.

Was ist seitens der Koordinationsstelle City of Design zum Jubiläum geplant?

Skerget: Wir werden keine pompösen Jubiläumsfeierlichkeiten veranstalten. Ich hielte das auch nicht für angebracht in einer Gesundheits- und Wirtschaftskrise, wie wir sie derzeit erleben. Wir werden rund um das Jubiläumsdatum Mitte März mit einer Plakataktion an den Öffi-Haltestellen auf 10 Jahre City of Design aufmerksam machen. Dafür konnten wir knapp 30 Persönlichkeiten, die im weiteren Sinn mit Kreativität zu tun haben, für Statements gewinnen. Wir haben diese Aktion gemeinsam mit der städtischen Agentur 8010 und dem Ankünder konzipiert, fotografiert hat die Porträts Lex Karelly. Ich finde, da ist uns allen gemeinsam ein sympathisches, nicht aufdringliches, aber ästhetisch ansprechendes Projekt gelungen. Ich hoffe, dass es die Grazerinnen und Grazer auch so sehen.

Welche weiteren Projekte sind für 2021 geplant, anlässlich des Jubiläums?

Skerget: Wie bereits gesagt, sind von uns keine großen Events geplant. Wir sind ja als Koordinationsstelle in unserem Selbstverständnis eine Netzwerkstelle, das heißt, wir arbeiten bewusst eher im Hintergrund. Wir wollen uns nicht selbst in die Auslage stellen, sondern eine langfristig wirkende Verankerung der Themen Kreativität und Design unterstützen. In diesem Sinne werden wir übers Jahr verteilt immer wieder kleinere Aktionen setzen, um das Thema ins Bewusstsein zu rücken. Wir haben dafür schon eine ganze Palette an Aktivitäten geplant von Auslagenausstellungen über Filmabende bis zu Führungen und Gesprächsrunden. Was wir dann im Detail wie umsetzen, wird auch von den zulässigen Veranstaltungsformaten abhängen, die uns in der Corona-Krise möglich sind.

Wie kam es eigentlich dazu, dass Graz eine eigene Koordinationsstelle für die „City of Design“ ins Leben gerufen hat?

Skerget: Bürgermeister Siegfried Nagl wollte mit unserer Stelle dem Thema UNESCO-Creative-City-Network zu mehr Schwung und Akzeptanz verhelfen. Dementsprechend liegt unsere Hauptaufgabe darin, für die Bereiche Design und Kreativität auf allen städtischen Ebenen zu sensibilisieren. Dabei geht es vor allem um die gelebte Haltung, Problemen und Herausforderungen mit kreativen Lösungsansätzen zu begegnen. Da versuchen wir in der täglichen Arbeit – quasi hinter den Kulissen – unseren Beitrag zu leisten.

Wie präsent ist das Thema Design heute im öffentlichen Leben der Stadt?

Skerget: Das hängt natürlich auch vom Blickwinkel ab. Obwohl es natürlich mehr sein könnte, sind wir insgesamt aber auf einem ganz guten Weg. Ich glaube, dass das entsprechende Bewusstsein kontinuierlich zunimmt. Da bemühen sich auch viele Beteiligte darum, von den Stadtplanern, der Grünraumplanung, privaten Bauherren bis zur Creative Industries Styria, um nur einige zu nennen. Ich bin aber nicht so vermessen zu glauben, dass unser Thema das einzig wichtige der Stadt ist, man sollte immer auch das Ganze im Auge behalten.

Es scheint, die City of Design sucht bewusst das Nahverhältnis zu Kunst und Kultur. Wie nahe sind sich Design und Kunst?

Skerget: Der Schein trügt: Wir werfen uns keiner Szene an die Brust. Wie bereits gesagt, verstehen wir uns als Netzwerkeinrichtung und als solche bemühen wir uns, möglichst alle Player der unterschiedlichsten Kreativszenen zu unterstützen und zu vernetzen, um den Wert des Themas an sich zu heben.

Als Synonym für die Nähe von Design und Kunst gilt die Grazer Murinsel. Sie ist ein absolutes Design-Icon und wurde als Kulturort unter Ihnen neu positioniert. Wie gut wird die Insel von der Kulturszene angenommen?

Skerget: Ich sehe die Murinsel neben dem Kunsthaus als DAS Design-Icon von Graz. Um dem Anspruch ihres Erfinders, Vito Acconci, der die Insel als eine Art Plaza des 21. Jahrhunderts konzipierte, näherzukommen, versuchen wir sie seit nunmehr drei Jahren mit einem möglichst stringenten und breit gefächerten Programm von Music-Nights bis zum Sommerkino zu beleben und ein positives Image der Insel jenseits des reinen Fotomotivs für TouristInnen aufzubauen.

Was werden die Highlights im Programm der Murinsel 2021?

Skerget: Da ist vieles durch die noch unklaren Bedingungen, die uns von Corona diktiert werden, in der Schwebe. Wir haben aber wieder viele spannende Projekte in der Pipeline; so wird es sicher wieder ein Sommerkino und auch (wie erstmals im vorigen Sommer) ein Outdoor-Sommertheater geben. Übrigens hatten wir im Vorjahr – trotz der zwei Lockdowns und der coronabedingten Zugangsbeschränkungen – gut 100 Veranstaltungen, darauf sind wir (das gesamte Inselteam; wir betreiben ja auch das Café seit 2018 selber) schon ziemlich stolz. Wir hoffen, dass wir das heuer toppen können.

Info:
T. +43 316872 2170
wolfgang.skerget@stadt.graz.at
www.cityofdesign.graz.at

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