Philipp Boruta über nachhaltige Geldanlagen

Der Übergang zu einer klimaschonenden Wirtschaft ist unumgänglich und braucht finanzielle Mittel meint Philipp Boruta, Experte für nachhaltiges Investieren.
Philipp Boruta von der Schoellerbank ist Experte für nachhaltiges Investieren.
Philipp Boruta von der Schoellerbank ist Experte für nachhaltiges Investieren. Fotocredit: Foto Fischer.

Nachhaltiges Investieren ist der Trend der Stunde! Der Übergang zu einer klimaschonenden Wirtschaft ist unumgänglich und braucht finanzielle Mittel. Bei vielen Anlegerinnen und Anlegern sei das angekommen, sagt Philipp Boruta von der Schoellerbank. Von 2016 bis Ende 2021 ist dort das Volumen nachhaltiger Veranlagungen um mehr als das 10-Fache angewachsen. Allein während der Pandemie wuchs der Gesamtmarkt laut Forum für nachhaltige Geldanlagen um 30 Prozent. Aus diesem Grund habe man seit vergangenem Jahr zusätzlich einen reinen nachhaltigen Aktien- und einen Anleihenfonds in das Angebot aufgenommen. Nach den ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance) kommen nur Titel jener Emittenten zur Anwendung, die hinsichtlich ihrer Sozial- und Umweltstandards die höchsten Ansprüche erfüllen und bei denen ein Engagement in kritischen Geschäftsfeldern ausgeschlossen ist, in der Schoellerbank-Vermögensverwaltung erfüllen mehr als die Hälfte der Aktien und Anleihen Nachhaltigkeitskriterien.

Nachhaltiges Investieren braucht Regeln

Das Klassifizierungssystem der EU-Taxonomie ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu weniger Greenwashing. Weitere Standardisierungen seien nötig, sagt Philipp Boruta, um der beliebten Variante, Anlageprodukte als nachhaltig zu deklarieren, die lediglich über eine teilweise Beimischung nachhaltiger Titel verfügen, endgültig einen Riegel vorzuschieben.

Investieren statt spekulieren

Wichtig sei, dass man „richtig“ investiert, betont Philipp Boruta, und keinen Hypes oder Modetrends folgt. Das Rückschlagpotenzial sei dort höher als bei wertorientierten und breit gestreuten Investments, nicht selten kehrten enttäuschte Börsenneulinge dem Aktienmarkt nachhaltig den Rücken und würden dadurch Chancen zum langfristigen Werterhalt ihres Geldes verpassen. Nachhaltige Veranlagungen gedeihen genauso wie konventionelle nicht in jeder Marktphase. „Investieren statt spekulieren“ lautet hier das Stichwort, es gilt, einen längerfristig ausgelegten Anlagehorizont zu wählen und nur in tatsächlich lupenreine nachhaltige Anlageformen zu investieren. In Sachen Performance können es Green-Finance-Produkte längst mit herkömmlichen Anlagen aufnehmen: So sei der Mischfonds „Schoellerbank Ethik Vorsorge“ in den vergangenen zehn Jahren um +72 % gestiegen und konnte eine durchschnittliche Performance von rund +5,5 % p. a. erzielen.

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