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Offene Bau­stel­len beim Thema Infra­struk­tur

Bereits seit meh­re­ren Jahr­zehn­ten sorgt die ange­spann­te Ver­kehrs­si­tua­ti­on im Ennstal rund um die B 320 für Unmut. Durch das Fehlen von trag­fä­hi­gen Ver­kehrs­ver­bin­dun­gen läuft das Ennstal Gefahr, seine Attrak­ti­vi­tät als Wirt­schafts- und Lebens­raum zu ver­lie­ren. Die Wirt­schafts­kam­mer Stei­er­mark setzt sich für nach­hal­ti­ge Ver­kehrs­lö­sun­gen in der Region ein — der erste Erfolg: Der Umbau der Kreu­zung Trau­ten­fels ab April 2019.

Staustress, Ver­kehrs­chaos und Pro­ble­me mit der Ver­kehrs­si­cher­heit: Entlang der B 320, die durch das Ennstal führt, gibt es gleich an meh­re­ren Stellen unmit­tel­ba­ren Hand­lungs­be­darf. Beson­ders drin­gend werden von der Wirt­schafts­kam­mer Stei­er­mark seit Jahren eine Umfah­rung für die Bezirks­haupt­stadt Liezen sowie der Ausbau der Kreu­zung Trau­ten­fels gefor­dert. Die Kreu­zung gilt als Nadel­öhr mit erhöh­tem Stau­auf­kom­men, das sich durch die pro­gnos­ti­zier­te Ver­kehrs­zu­nah­me nach der Fer­tig­stel­lung des Zen­tral­spi­tals Stai­n­ach-Pürgg noch weiter ver­schär­fen dürfte. Die WKO-For­de­rung zum Umbau der Kreu­zung Trau­ten­fels wurde zuletzt im Wirt­schafts­par­la­ment bekräf­tigt und im Wirt­schafts­po­li­ti­schen Beirat behan­delt. Ab April 2019 wird das 11,6‑Millionen-Euro-Projekt nun umge­setzt.

WKO-Prä­si­dent Josef Herk begrüßt, dass die offenen Infra­struk­tur­bau­stel­len im Ennstal nach län­ge­rer Ver­zö­ge­rung nun ange­gan­gen werden. „Endlich kommt Bewe­gung in die Sache! Jetzt ist es wichtig, dran zu bleiben, die wei­te­ren not­wen­di­gen Infra­struk­tur­pro­jek­te umzu­set­zen und die jewei­li­gen Bau­pro­jek­te mög­lichst effi­zi­ent abzu­wi­ckeln. Wir müssen im Ennstal zu raschen Ent­schei­dun­gen kommen und nach­hal­ti­ge Ver­kehrs­lö­sun­gen für die Men­schen in der Region schaf­fen“, so Wirt­schafts­kam­mer­prä­si­dent Josef Herk.  Die maxi­ma­le Bauzeit für den Kreu­zungs­um­bau wird mit 32 Monaten bezif­fert, eine kürzere Bauzeit — ca. 2 Jahre — sollte aus Sicht der Wirt­schafts­kam­mer unbe­dingt ange­strebt werden.

Umfah­rung Liezen und zusätz­li­che Über­hol­spu­ren

Ein wei­te­res Infra­struk­tur­pro­jekt im Ennstal, für das sich die WKO Stei­er­mark vehe­ment ein­setzt, ist die Umfah­rung der Bezirks­haupt­stadt Liezen. Die Pro­jekt­pla­nun­gen dazu sind bereits im Gange und sollten in einem Jahr abge­schlos­sen sein. Not­wen­dig wird auch hier eine mög­lichst effi­zi­en­te Abwick­lung — Aus­schrei­bun­gen, Ver­fah­rens­dau­ern, Bau­pha­se — sein. Um den Ver­kehrs­fluss zu ver­bes­sern und ebenso die Ver­kehrs­si­cher­heit in diesem Bereich zu erhöhen, fordert die WKO Stei­er­mark außer­dem abschnitt­wei­se Über­hol­spu­ren auf der B 320 in Rich­tung Graz und Salz­burg, wodurch beson­ders gefähr­li­che Ver­kehrs­stel­len ent­schärft werden könnten.  „Eine nach­hal­ti­ge Ver­kehrs­lö­sung trägt nicht nur zu einem bes­se­ren Ver­kehrs­fluss und erhöh­ter Ver­kehrs­si­cher­heit im Ennstal bei, sondern auch zur Attrak­ti­vie­rung der Region als Wirt­schafts- und Lebens­raum“, so Harald Haidler, WKO Regio­nal­stel­len­ob­mann Ennstal/Salzkammergut.

Bele­bung der Orts­ker­ne im Fokus

Ein wei­te­res zen­tra­les Anlie­gen der WKO Stei­er­mark im Ennstal ist die Stär­kung der Orts­ker­ne. Im Mit­tel­punkt steht eine über­leg­te Raum­pla­nung, in der keine neuen, zusätz­li­chen Kern­ge­bie­te und Flächen für Ein­kaufs­zen­tren aus­ge­wie­sen werden. Durch die Ein­bin­dung aller Inter­es­sens­grup­pie­run­gen in die Innen­stadt­ent­wick­lung, könnte ein Ent­wick­lungs­pro­zess gestar­tet werden, der von allen Gruppen gemein­schaft­lich mit­ge­tra­gen wird. Orts­ker­ne als attrak­ti­ver Wohn­raum sollen ebenso for­ciert sowie die Zentren durch nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­lö­sun­gen best­mög­lich zugäng­lich gemacht werden.

Fach­kräf­te­man­gel erfor­dert rasche Maß­nah­men

Stei­er­mark­weit sind es 25.000 Fach­kräf­te, die der Wirt­schaft fehlen — so auch im Ennstal, wo im Jahr 2018 auf eine offene Stelle nicht einmal ein Bewer­ber kam (Stel­len­an­drangszif­fer: 0,99). Bei der so genann­ten Rot-Weiß-Rot-Karte, die qua­li­fi­zier­te Arbeits­kräf­te aus Dritt­staa­ten bean­tra­gen können, gibt es hin­sicht­lich der Aner­ken­nung aus­län­di­scher Qua­li­fi­ka­tio­nen in der Praxis noch drin­gen­den Anpas­sungs­be­darf. Um dieser Ent­wick­lung rasch ent­ge­gen zu wirken, müssen unmit­tel­bar Maß­nah­men gesetzt werden. Die Wirt­schafts­kam­mer Stei­er­mark spricht sich ebenso für die Erhö­hung der Dritt­staa­ten­kon­tin­gen­te aus, denn aktuell sind die Sai­son­kon­tin­gen­te im Tou­ris­mus und in der Forst­wirt­schaft aus Sicht der Wirt­schaft deut­lich zu niedrig ange­setzt.

„Selbst­ver­ständ­lich Selb­stän­dig“

Mit der WKO Regio­Tour 2019, unter dem Leit­mot­to „Selbst­ver­ständ­lich Selb­stän­dig“, stellt die WKO Stei­er­mark die Wünsche, Themen und Anlie­gen der hei­mi­schen Betrie­be in den Mit­tel­punkt. WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Ing. Josef Herk tourt durch die stei­ri­schen Regio­nen mit dem Ziel, die Pro­ble­me und Anlie­gen der hei­mi­schen Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer auf­zu­spü­ren und als starke Inter­es­sen­ver­tre­tung Hil­fe­stel­lung zu bieten.

Foto: Josef Herk, Prä­si­dent der WKO Stei­er­mark, Foto­credit: WKO Steiermark/Klaus Mor­gen­stern

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