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Mikro­elek­tro­nik aus Öster­reich im glo­ba­len Wett­be­werb

Infi­ne­on setzt auf den Stand­ort Öster­reich und inves­tiert 1,6 Mil­li­ar­den Euro in den Ausbau der Fer­ti­gung in Villach. Zudem erfol­gen wesent­li­che Erwei­te­run­gen an den Ent­wick­lungs­stand­or­ten in Graz und Linz. Für die erkrank­te Sabine Her­lit­sch­ka sprang Stefan Rohr­in­ger (Deputy CTO und Leiter des Deve­lo­p­ment Centers in Graz) ein und beleuch­te­te im TOP-Gespräch die Gründe für die Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen des Kon­zerns.

Derzeit betreibt Infi­ne­on in Öster­reich neben Villach Nie­der­las­sun­gen in Graz, Kla­gen­furt, Linz und Wien. Rund 4.600 Beschäf­tig­te erwirt­schaf­te­ten im Geschäfts­jahr 2019 einen Umsatz von 3,1 Mil­li­ar­den Euro. Mit einem For­schungs­auf­wand von 525 Mil­lio­nen Euro bzw. einer F&E‑Quote von 17% ist Infi­ne­on Austria das for­schungs­in­ten­sivs­te Unter­neh­men in Öster­reich.

Stefan Rohr­in­ger machte deut­lich, dass Mikro­elek­tro­nik schon heute wesent­li­che Berei­che des täg­li­chen Lebens prägt und in Zukunft weiter an Bedeu­tung gewin­nen wird, vor allem bei der Lösung glo­ba­ler Her­aus­for­de­run­gen wie nach­hal­ti­ger Mobi­li­tät, Urba­ni­sie­rung oder der Kli­ma­kri­se. So spart alleine die Jah­res­pro­duk­ti­on von Chips aus Villach und ihr Einsatz über die gesamte Lebens­dau­er — etwa als Ener­gie­spar­chip, der die Strom­wand­lung regelt — CO2-Emis­sio­nen in einem Ausmaß, das rund dem vier­fa­chen aller jähr­li­chen PKW-Emis­sio­nen in Öster­reich ent­spricht. Zudem ist Mikro­elek­tro­nik als zen­tra­le Schlüs­sel­tech­no­lo­gie wesent­li­cher Treiber des euro­päi­schen Wirt­schafts­wachs­tums sowie für Inno­va­tio­nen in unter­schied­lichs­ten Berei­chen.

Nur drei der 20 größten Halb­lei­ter­un­ter­neh­men werden noch aus Europa gesteu­ert. China und die USA domi­nie­ren diese Branche und inves­tie­ren massiv in den Ausbau ihrer eigenen Halb­lei­ter­indus­trie, um diese Schlüs­sel­tech­no­lo­gie weiter zu stärken. Unter diesen glo­ba­len Rah­men­be­din­gun­gen errich­tet Infi­ne­on in Villach neben der bestehen­den Fer­ti­gung eine neue Fabrik für Leis­tungs­halb­lei­ter auf 300 Mil­li­me­ter-Dünn­wa­fern und inves­tiert rund 1,6 Mil­li­ar­den Euro. Es ent­ste­hen 400 neue hoch­qua­li­fi­zier­te Arbeits­plät­ze. Für den Stand­ort spra­chen Fak­to­ren wie bei­spiels­wei­se die Infra­struk­tur und Ener­gie­ver­sor­gung, die Mög­lich­keit zur Erwei­te­rung und die sta­bi­len Ver­hält­nis­se in Öster­reich.

Villach ist das Kom­pe­tenz­zen­trum für Leis­tungs­halb­lei­ter im Konzern und seit langem ein wich­ti­ger Inno­va­ti­ons­stand­ort im Fer­ti­gungs­ver­bund von Infi­ne­on. Einer der wesent­lichs­ten Gründe war daher auf­grund der Kom­ple­xi­tät der Auf­ga­ben­stel­lun­gen vor allem das aus­ge­zeich­ne­te Mit­ar­bei­ter-Knowhow, die Tech­no­lo­gie­füh­rer­schaft sowie die Ver­füg­bar­keit moti­vier­ter und hoch­qua­li­fi­zier­ter Arbeits­kräf­te, die je nach Job­pro­fil nicht nur regio­nal, sondern auch global gesucht werden. „In Summe hat das Gesamt­pa­ket am Stand­ort die Ent­schei­dung für Villach ermög­licht. Um jedoch auch wei­ter­hin Inves­ti­tio­nen in dieser Grö­ßen­ord­nung in Öster­reich zu ermög­li­chen, müssen die Rah­men­be­din­gun­gen für den Wirt­schafts- und Tech­no­lo­gie­stand­ort im Lichte der glo­ba­len Dynamik wei­ter­ent­wi­ckelt werden“, erläu­ter­te Rohr­in­ger abschlie­ßend.

Foto­credit: WdF

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