JUST-Redaktion|

Kom­mu­na­le Kon­junk­tur­lok in Gang bringen

Eine Mil­li­ar­de Euro macht die Bun­des­re­gie­rung für ein Kon­junk­tur­pa­ket auf Gemein­de­ebe­ne locker. Geld, dass aber nur jene Kom­mu­nen bekom­men, die nun auch inves­tie­ren, was ange­sichts der mas­si­ven Corona-Ein­bu­ßen vie­ler­orts eine Her­aus­for­de­rung ist. „Umso wich­ti­ger ist es, dass wir Gemein­den hier jetzt bei der Rea­li­sie­rung von Inves­ti­ti­ons­pro­jek­ten mit einer mög­lichst unbü­ro­kra­ti­schen Abwick­lung unter­stüt­zen“, betont WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk. Schließ­lich seien diese Mittel für ein erfolg­rei­ches Come­back der Wirt­schaft in den Regio­nen essen­ti­ell. Aus  diesem Grund fordert Herk nun eine befris­te­te Ver­drei­fa­chung der Direkt­ver­ga­be-Grenzen und eine Wie­der­ein­füh­rung des Hand­wer­ker­bo­nus.

Das von der Bun­des­re­gie­rung jüngst vor­ge­stell­te Kon­junk­tur­pa­ket für Gemein­den fußt auf dem Kom­mu­na­l­in­ves­ti­ti­ons­ge­setz 2020 (KIG), das mit einem Budget von ins­ge­samt einer Mil­li­ar­de Euro aus­ge­stat­tet wurde. Diese Summe soll nun an all jene Städte und Gemein­den aus­ge­schüt­tet werden, die jetzt Inves­ti­tio­nen tätigen – wobei 50 Prozent der inves­tier­ten Gelder von den Kom­mu­nen selbst auf­ge­bracht werden müssen, um die För­de­rung aus­zu­lö­sen. „Durch Corona wurden in den Regio­nen viele Pro­jek­te auf Eis gelegt. Diese Bremse muss jetzt schleu­nigst gelöst werden, um die Wirt­schaft vor Ort wieder in Gang zu bringen“, appel­liert WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk. Für viele Betrie­be seien die Gemein­den hier nämlich ein wesent­li­cher Impuls­ge­ber. „Darum ist es auch essen­ti­ell, dass diese Gelder in den Unter­neh­men vor Ort ankom­men, so Herk. Konkret fordert er eine bis Jah­res­en­de befris­te­te Erhö­hung der Schwel­len­wert­ver­ord­nung – unter dieser Grenze dürfen Direkt­ver­ga­ben an regio­na­le Firmen durch­ge­führt werden – von derzeit 100.000 Euro auf 300.000 Euro sowie beim nicht offenen Ver­fah­ren ohne vor­he­ri­ge Bekannt­ma­chung von aktuell einer auf drei Mil­lio­nen Euro. „Das wäre ein wich­ti­ger Impuls für die regio­na­le Wirt­schaft und würde die von der Regie­rung zur Ver­fü­gung gestell­ten Hilfs­gel­der für die Gemein­den auch schnell und ziel­füh­rend zur Umset­zung bringen“, so Herk.

Kom­mu­nen fordern rasche und unbü­ro­kra­ti­sche Ver­ga­ben

Dem pflich­ten auch die Bür­ger­meis­ter von Fürs­ten­feld und Tro­faiach zu. „Wir brau­chen jetzt maxi­ma­le Fle­xi­bi­li­tät für eine mög­lichst rasche und unbü­ro­kra­ti­sche Vergabe“, betont der Bür­ger­meis­ter der Stadt­ge­mein­de Fürs­ten­feld, Franz Jost. Vom neuen Cityp­ark­platz bis hin zur Ent­wick­lung des ehe­ma­li­gen Wie­ner­ber­ger-Gelän­des sowie Stra­ßen­bau­pro­jek­ten und einer Stär­kung der Pho­to­vol­ta­ik reichen hier die aktu­el­len Pro­jek­te. „Auf­grund der Corona beding­ten Ein­nah­men­aus­fäl­le gilt es aber auch für uns Prio­ri­tä­ten zu setzen, hier braucht es Krea­ti­vi­tät in der poli­ti­schen Umset­zung“, so Jost.

Davon weiß auch sein Tro­fai­a­cher Amts­kol­le­ge Mario Abl zu berich­ten: „Wir haben für heuer Inves­ti­tio­nen in einem Umfang von rund 2,5 Mil­lio­nen Euro geplant. Das beginnt beim Umbau unseres Kul­tur­saals und reicht hin bis zu Stra­ßen­er­neue­run­gen sowie Inves­ti­tio­nen in Bil­dungs­ein­rich­tun­gen. Hier wollen wir natür­lich unsere Betrie­be in der Region unter­stüt­zen. Eine Erhö­hung der Schwel­len­wer­te für die Vergabe wäre dabei äußerst hilf­reich“, betont Abl. Nütz­lich wäre aus seiner Sicht auch eine zusätz­li­che Abgel­tung des Scha­dens, der Kom­mu­nen durch Corona ent­stan­den ist. „Das aktu­el­le Inves­ti­ti­ons­pa­ket ist gut und richtig, wird von vielen Gemein­den aber nicht in Anspruch genom­men werden können. Denn es fehlen schlicht und ergrei­fend die finan­zi­el­len Mittel, um die vor­ge­schrie­be­nen 50 Prozent der Inves­ti­ti­ons­kos­ten decken zu können“, mahnt der Tro­fai­a­cher Bür­ger­meis­ter.

Wie­der­ein­füh­rung des Hand­wer­ker­bo­nus gefor­dert

Seitens der WKO Stei­er­mark macht man sich darüber hinaus für die Wie­der­ein­füh­rung des Hand­wer­ker­bo­nus stark. „Gerade für viele Klein- und Mit­tel­be­trie­be wäre das ein zusätz­li­cher effek­ti­ver Kon­junk­tur­im­puls und könnte den dro­hen­den Auf­trags­lö­chern im Herbst ent­ge­gen­wir­ken“, bekräf­tigt Herk. Konkret vor­ge­schla­gen wird ein Modell, bei dem 25 Prozent der Arbeits­kos­ten in der Höhe von bis zu 5.000 Euro als Bonus wirksam werden. „Damit würden wir den Faktor Arbeit ent­schei­dend ent­las­ten und auch einen ent­spre­chen­den Impuls am Arbeits­markt setzen“, ist Herk über­zeugt.

Foto v.l: Mario Abl (Bür­ger­meis­ter Tro­faiach), Josef Herk (Prä­si­dent WKO Stei­er­mark) und Franz Jost (Bür­ger­meis­ter Fürs­ten­feld) machen sich für eine Erhö­hung der Schwel­len­wer­te bei kom­mu­na­len Direkt­ver­ga­ben zur Ankur­be­lung der regio­na­len Wirt­schaft stark

Foto­credit: Foto Fischer

 

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