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Klima/Energie: 109 kon­kre­te Maß­nah­men für die Stei­er­mark

Die stei­ri­schen Klima- und Ener­gie­zah­len haben im Jahr 2017 nur leicht zuge­nom­men und liegen im öster­reich­wei­ten Trend. Der Ener­gie­be­darf steigt stetig weiter, eben­falls die Anzahl der Autos auf den Straßen und das Wirt­schafts­wachs­tum, das natür­lich positiv ist, den Kli­ma­schutz aber fordert.

Das Land Stei­er­mark setzt sich schon lange inten­siv mit den Themen Kli­ma­schutz und Umwelt­schutz aus­ein­an­der. So wurden bereits zahl­rei­che Stra­te­gien in Sachen Kli­ma­schutz und Kli­ma­wan­del­an­pas­sung ent­wi­ckelt und viele Maß­nah­men bereits umge­setzt, die auch bereits ihre Wirkung zeigen.

Trotz all dem ist uns allen bewusst, dass dies noch lange nicht aus­reicht und wir wei­ter­hin für eine lebens­wer­te Umwelt kämpfen müssen und jeder dazu seinen eigenen Beitrag wird leisten müssen.

Bei Fort­schrei­ten der aktu­el­len Emis­si­ons­zah­len in der Stei­er­mark bzw. auf glo­ba­ler Ebene ist mög­li­cher­wei­se mit einer mitt­le­ren Tem­pe­ra­tur­zu­nah­me um 4 Grad plus bis 2100 zu rechnen, was mög­li­che nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen für das Klima zur Folge haben könnte.

Die Stei­er­mär­ki­sche Lan­des­re­gie­rung hat daher im Novem­ber 2017 die Klima- und Ener­gie­stra­te­gie Stei­er­mark 2030 (KESS2030) beschlos­sen. Darin wird der stra­te­gi­sche Rahmen skiz­ziert, wie die Stei­er­mark den inter­na­tio­na­len und natio­na­len Ver­pflich­tun­gen in der Energie- und Kli­ma­po­li­tik nach­kom­men wird. Mit der stei­ri­schen Formel werden die anspruchs­vol­len Ziele bis 2030 kon­kre­ti­siert:

  • 36% Reduk­ti­on der Treib­haus­ga­se
  • 30% Effi­zi­enz­stei­ge­rung
  • 40% Erhö­hung des Anteils Erneu­er­ba­rer Ener­gie­trä­ger
  • Leist­ba­re Energie und Ver­sor­gungs­si­cher­heit

Außer­dem wurde fest­ge­legt, dass für die Umset­zung dieser Ziele alle drei Jahre ein Akti­ons­plan erstellt werden wird.

Der aktu­el­le Akti­ons­plan 2019–2021 wurde am 08.08.2019 von der Stei­er­mär­ki­schen Lan­des­re­gie­rung beschlos­sen. Ins­ge­samt sollen die 109 konkret auf­ge­lis­te­ten Klima- und Ener­gie­maß­nah­men in einer drei­jäh­ri­gen Akti­ons­pe­ri­ode in Umset­zung gebracht werden. Dabei ist beson­ders her­vor­zu­he­ben, dass die Maß­nah­men ein­deu­tig zu den Wir­kungs­bün­deln der Klima- und Ener­gie­stra­te­gie Stei­er­mark 2030 zuge­ord­net werden können und dass

  • eine qua­li­ta­ti­ve Zuord­nung der Maß­nah­men zu den vier Meta­zie­len der Stra­te­gie
  • eine Beschrei­bung der wich­tigs­ten Umset­zungs­schrit­te und Akti­vi­tä­ten
  • die Kon­kre­ti­sie­rung des ange­streb­ten Zieles
  • die Fest­le­gung der Haupt­ver­ant­wor­tung und Mit­wir­kung seitens der Lan­des­ab­tei­lun­gen
  • eine qua­li­ta­ti­ve Dar­stel­lung der Bud­get­wir­kung in einer drei­stu­fi­gen Skala: gering (30.000€), mittel, hoch (>100.000€) gegeben ist.

Ein Schlüs­sel­ele­ment für die Sicher­stel­lung der Umset­zung des KESS 2030-Akti­ons­plans und damit für die Ziel­er­rei­chung der Klima- und Ener­gie­stra­te­gie 2030 ist die jähr­li­che Bericht­erstat­tung an die Regie­rung und den Landtag. Damit wird eine gute fach­li­che Basis der Politik zur Ver­fü­gung gestellt, um bei ver­än­dern­den Rah­men­be­din­gun­gen – tech­no­lo­gisch wie poli­tisch – die Maß­nah­men punkt­ge­nau anpas­sen zu können.

Kern­maß­nah­men des Akti­ons­plans

In der drei­jäh­ri­gen Pro­gramm­pe­ri­ode des nun vor­lie­gen­den Akti­ons­pla­nes werden kon­kre­te Schrit­te gesetzt, um das Land Stei­er­mark als Vor­zei­ge­re­gi­on für Energie zu eta­blie­ren, den Ausbau der Erneu­er­ba­ren Energie vor­an­zu­trei­ben und durch enge Koope­ra­tio­nen mit Gemein­den die Bevöl­ke­rung noch stärker bei der Umset­zung von Klima- und Ener­gie­maß­nah­men zu unter­stüt­zen. Dies soll ins­be­son­de­re durch nach­fol­gen­de Kern­maß­nah­men gelin­gen:

  • Pro­jek­te und Bil­dungs­pro­gram­me im ele­men­ta­ren, schu­li­schen und außer­schu­li­schen Bereich stärken und aus­bau­en (B‑02)
  • „Ich tu´s“-Initiative des Landes Stei­er­mark aus­bau­en und weiter pro­fes­sio­na­li­sie­ren (B‑11)
  • Sai­so­na­le Wär­me­spei­cher in Fern­wär­me­net­ze inte­grie­ren (E‑05)
  • Die Stei­er­mark als Vor­zei­ge­re­gi­on für Erneu­er­ba­re Energie eta­blie­ren (E‑11)
  • Sach­pro­gramm Ener­gie­infra­struk­tur aus­ar­bei­ten (E‑26)
  • Aus­stieg aus Feue­rungs­an­la­gen für feste und flüs­si­ge fossile Brenn­stof­fe für die Wär­me­ver­sor­gung in Gebäu­den umset­zen (G‑12)
  • Aus­stieg des Ener­gie­trä­gers Erdgas aus der Wär­me­ver­sor­gung von Gebäu­den vor­be­rei­ten (G‑13)
  • Kli­ma­freund­li­che Düngung zur Siche­rung der Boden­qua­li­tät for­cie­ren (L‑01)
  • Den Einsatz von Holz in land- und forst­wirt­schaft­li­chen Gebäu­den für Ener­gie­er­zeu­gung und Bio­öko­no­mie unter­stüt­zen (L‑08)
  • Öffent­li­ches Ver­kehrs­an­ge­bot in der Stei­er­mark weiter aus­bau­en und attrak­ti­vie­ren (M‑07)
  • Mikro-ÖV und bedarfs­ge­steu­er­te Ver­kehrs­sys­te­me fördern (M‑08)
  • Ver­bin­dung von Indi­vi­du­al- und öffent­li­chem Regio­nal- und Stadt­ver­kehr durch den Ausbau von Park & Ride und Bike & Ride ver­bes­sern (M‑09)
  • Vor­be­rei­tung eines Stei­er­mär­ki­schen Klima- und Ener­gie­ge­set­zes (V‑01)
  • För­de­run­gen an Klima- und Ener­gie­kri­te­ri­en knüpfen (V‑03)
  • Ein­rich­tung von Klima- und Ener­gie­be­auf­trag­ten auf Gemein­de­ebe­ne (V0‑4)

Foto­credit: Frei­sin­ger

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