Der Industriestandort Kapfenberg hat es in sich. Insgesamt zwölf Weltmarktführer sitzen in der obersteirischen Stadt. Derzeit wird von der voestalpine das modernste Edelstahlwerk der Welt errichtet. Bei Betriebsansiedelungen oder -erweiterungen hilft das Standortmanagement der Stadt schnell und verlässlich.
Kapfenberg hat eine lange Tradition als Industriestandort. Dass man sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruht, sondern am Puls der Zeit bleibt und sich laufend um die Ansiedelung neuer Industriebetriebe bemüht, stellt das Standortmanagement der obersteirischen Stadt täglich unter Beweis.
Der Stabsstellenleiter Standortmanagement der Stadt Kapfenberg, Wolfgang Wiesenhofer, sieht die Aufgabe seiner Stabsstelle in erster Linie im Service für die Unternehmen, die in die Stadt kommen wollen oder dort bereits angesiedelt sind. „Eine Wiese mit passender Infrastruktur hat fast jeder. Unser Asset ist, dass wir Verfahren schnell abwickeln und dabei größtmögliche Hilfe bieten.“
Das Standortmanagement Kapfenberg unterstützt jährlich die Schaffung von 150 bis 200 neuen Arbeitsplätzen in der Stadt. Rund 70 Ansiedelungs- oder Erweiterungsideen im Jahr werden bearbeitet, rund ein Drittel davon verlaufen erfolgreich.
Schon jetzt sind die Daten des Industriestandortes Kapfenberg eindrucksvoll. Zwölf Weltmarktführer haben ihren Standort in der Stadt.
„Ein Teil unseres Services ist, dass wir versuchen, Synergiepartner für neue Firmen zu finden. Wenn jemand zu uns kommt, bringen wir ihn in so rasch als möglich mit dem bestehenden Kapfenberger Netzwerk in Kontakt“, schildert Wiesenhofer. Dieses Netzwerk sei dicht: „Man kennt sich in der doch überschaubaren Region und das schafft entsprechendes Vertrauen zueinander“, ist der Stabsstellenleiter überzeugt.
Die voestalpine ist es auch, die in Kapfenberg derzeit um 350 Millionen € das modernste Edelstahlwerk der Welt errichtet. 2021 soll es in Betrieb gehen. Dass in Europa überhaupt ein neues Stahlwerk gebaut wird, kann angesichts des hohen Lohnniveaus in der EU und Österreich als besonderer Erfolg gewertet
werden.
„Kapfenberg ist eine moderne und innovative Industriestadt und der Motor der Obersteiermark“, versichert Wiesenhofer. Dazu tragen auch die hochwertige Infrastruktur und die erstklassigen Ausbildungsmöglichkeiten bei. An der Fachhochschule Kapfenberg studieren rund 1.000 junge Menschen in vier Fachrichtungen. Advanced Electronic Engineering, Industrial Management, Internettechnologie und -management sowie Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement stehen zur Auswahl. „Die nahe Montanuniversität in Leoben ist ebenfalls ein wichtiger Standortvorteil und ein Rückgrat für unsere Technologiebetriebe.“
Überhaupt setze man, so Wiesenhofer, in der Region auf Zusammenarbeit und nicht so sehr auf Wettbewerb der einzelnen Städte. Als Region östliche Obersteiermark mit 165.000 Einwohnern und einer Wertschöpfung von über sechs Milliarden € – die Hälfte davon kommt aus der Industrie – habe man ein ganz anderes Gewicht. Vom regionalen Fokus profitiert auch die Wahrnehmbarkeit der Stadt Kapfenberg. Die Stadtregion von Kapfenberg bis Leoben bietet viele urbane Qualitäten.
Vorteile sieht Wiesenhofer in der zentralen Lage seiner Stadt: „Man ist in einer Stunde in Graz und in eineinhalb Stunden in Wien und hat damit zwei Flughäfen in guter Reichweite.“ Der Semmeringbasistunnel werde die Bahnanbindung weiter verbessern, dazu sei die technische Infrastruktur der Stadt sehr gut ausgebaut. Beim Breitbandausbau, so Wiesenhofer, sei man Vorreiter. „Wir verfügen seit 20 Jahren über ein Hochleistungsdatennetz der Stadtwerke Kapfenberg und Kapsch Businesscom betreibt ein eigenes Sicherheitsrechenzentrum in einem Berg.“
Gleichzeitig besitze Kapfenberg eine „unglaubliche Qualität des Naturraumes“. „Der Kapfenberger ist in fünf Minuten im nächsten Wald und in 20 Minuten auf der Schipiste. Wenn man abends ins Theater, in die Oper oder auf ein Konzert gehen möchte, dann ist das Angebot der nahen Metropolen in kurzer Distanz erreichbar.“
Foto: Fritz Kratzer, Bürgermeister von Kapfenberg