In Rekordzeit digital

Wie wird ein Familienunternehmen in kürzester Zeit zum Player in der digitalisierten Welt? Ein Entwicklungsprojekt der FH CAMPUS 02 unterstützt Betriebe im Umgang mit dem Megatrend Digitalisierung. Um bei diesem komplexen Transformationsprozess zielorientiert voranzukommen, hilft das Modell des „FU-Wandlers“, ein Werkzeug- und Methodenkoffer, die Begleitung mit bewährten betriebswirtschaftlichen Instrumenten, Leitfäden sowie individuelle Workshops.

Familienunternehmen (FU) sind das Rückgrat der Steiermark. So beschäftigen rund 27.000 Familienbetriebe, mehr als 400.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaften ca. 63 Milliarden EURO. Die aktuellen Ergebnisse der Family Business Survey 2018 zeigen, dass mehr als 80% der österreichischen FU in den vergangenen 12 Monaten stärker wachsen konnten als noch 2016 und dass zwei Drittel davon in den kommenden 2 Jahren deutliche Fortschritte bei den digitalen Fähigkeiten machen wollen. Da nur 2 Prozent von Österreichs FU Änderungen ihrer Geschäftsmodelle trotz des starken Einflusses der Digitalisierung erwarten, befürchtet man, dass sich die heimischen FU der Herausforderungen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, noch gar nicht richtig bewusst sind.

Was familiengeführte Unternehmen ausmacht und wie es gelingen kann, ein erfolgreiches FU in der digitalen Welt zu werden, untersucht ein Forschungsprojekt am Kompetenzzentrum für Familienunternehmen „FU Forschung Austria“ der Fachhochschule CAMPUS 02. Das zweijährige Projekt startete im Dezember 2017 und wird von FH-Professor Martin Duque von der Studienrichtung International Marketing & Sales Management der FH geleitet. Das Wissenschaftsressort des Landes sowie das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG unterstützen dieses vielversprechende Projekt.

Wirtschaftlicher Erfolg kann aktiv gestaltet und über Jahrzehnte sowie Generationen hinweg durch beständigen Wandel und Mut zur Veränderung ermöglicht werden. Die Digitalisierung durchdringt alle Bereiche eines FU. Welche Herausforderungen dadurch entstehen und wie diese strukturiert und zielorientiert genutzt werden können, ist Ziel des vorliegenden Projektes. Die Entwicklung eines umfassenden Modells soll steirischen FU dabei helfen, die richtigen Stellhebel eines notwendigen Wandels zu identifizieren und Familienbetriebe nachhaltig bei diesem Veränderungsprozess zu unterstützen. Das Modell erfasst technische, soziale und kulturelle Einflussfaktoren und macht diese für eine gelungene Transformation nutzbar.

Dazu FH-Prof. Martin Duque: „Bei der Digitalisierung geht es um mehr als neue Anwendungen. Es geht auch um veränderte unternehmensinterne und -externe Prozesse, um neue Geschäftsmodelle, um persönliche Entscheidungen in der Unternehmerfamilie, um eine ganz andere Arbeitswelt für alle Beteiligten, um Kreativität und auch um gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche. FU brauchen keine Vorlagen, keine Anweisungen, keine neuen Scheingewissheiten, sie brauchen mehr Selbstbewusstsein und Werkzeuge um, mit oder ohne Begleitung, das Richtige zu tun“.

Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl dazu: „Familienunternehmen haben eine große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Steiermark. Sie sind wichtige Arbeitgeber, bilden Fachkräfte aus und sorgen für Wertschöpfung und damit für Lebensqualität in den steirischen Regionen. Wie für alle Betriebe bringt die Digitalisierung für unsere Familienunternehmen große Chancen mit sich, stellt diese aber auch vor neue Herausforderungen. Daher unterstützen wir seitens des Landes Steiermark das Forschungsprojekt der FH CAMPUS 02, um für Familienbetriebe wissenschaftlich fundierte Instrumente für den Eintritt in das digitale Zeitalter zu entwickeln.“

Foto: v.l.n.r: Gernot Winter (KPMG), Barbara Eibinger-Miedl (Landesrätin), Martin Duque (FH CAMPUS 02), Fotocredit: Melbinger

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