JUST-Redaktion|

Ich will Soft­ware­ent­wick­ler werden!

Immer öfter wird auf den Mangel an Fach­kräf­ten hin­ge­wie­sen. Selten wird jedoch dabei im Detail darüber nach­ge­dacht, welche Fächer und welche Kräfte hier konkret betrof­fen sind und wie wir die künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen für das, was auf uns zukommt, begeis­tern können.

Traum­be­ruf Gestal­ter

Meine Nichte möchte Archi­tek­tin werden. „Inter­es­sant“, sage ich, „du willst also Keller aus­he­ben, Zement zusam­men­rüh­ren und Ziegel auf­ein­an­der­schich­ten.“ Ein ver­wirr­ter Blick zeigt: Das ist nicht das, was sie will. Sie will Häuser ent­wer­fen, gestal­ten. Das sollte klar sein. Aber warum denken dann viel zu viele, auch junge Men­schen, dass ein Beruf in der Soft­ware­ent­wick­lung bedeu­tet, dass man pro­gram­miert?

Wer plant denn eine Soft­ware?

Wie auch im Bau werden nämlich auch bei Soft­ware Anfor­de­run­gen erhoben, meist in Form von bestehen­den Pro­zes­sen, die digi­ta­li­siert werden sollen. Und genau hier zeigt sich auch die Qua­li­tät: Kann ich her­aus­fin­den, was gewünscht ist? Kann ich das beschrei­ben, so, dass es nachher gut umge­setzt werden kann? Kann ich mir einen guten Ablauf, eine Ober­flä­che über­le­gen, die das Arbei­ten erleich­tert? Kann ich auf Ände­run­gen agil reagie­ren?

Buz­zword Inno­va­ti­on

Will man aber den nächs­ten Level errei­chen, ist es unum­gäng­lich, tiefer zu gehen: nicht die Anfor­de­run­gen zu finden, die vom Kunden gestellt werden, sondern neue Mög­lich­kei­ten ent­de­cken, neue Ideen haben. Einen bestehen­den Prozess zu digi­ta­li­sie­ren, führt zu Effi­zi­enz – ihn neu zu denken, viel­leicht zu unge­ahn­ten Anwen­dungs­fäl­len. Digi­ta­li­sie­rung 4.0 bedeu­tet bei­spiels­wei­se, anstatt eines ein­fa­chen Web­shops einen Kon­fi­gu­ra­tor für indi­vi­dua­li­sier­te Pro­duk­te mit anschlie­ßen­dem Feed­back- und Ideen­sys­tem für begeis­ter­te Kunden zu rea­li­sie­ren.

Neue Aus­bil­dun­gen

Neue Kom­bi­na­tio­nen wie bei­spiels­wei­se Anfor­de­rungs- und Inno­va­ti­ons­ma­nage­ment, Soft­ware-Archi­tek­tur und Busi­ness Plan­ning oder Qua­li­täts­ma­nage­ment mit juris­ti­schen Kennt­nis­sen werden ver­mehrt benö­tigt. Derzeit wird noch viel her­um­pro­biert bei Aus­bil­dun­gen – Zweige ent­ste­hen, Mög­lich­kei­ten tun sich auf. Aber das Bewusst­sein für die Berufs­bil­der ist immer noch nicht in der Gesell­schaft, vor allem bei den Kindern, ange­kom­men. Damit eine Acht­jäh­ri­ge sagen kann: „Wenn ich groß bin, will ich Requi­re­ments Engi­nee­ring machen“, muss es ein­fa­che Kon­zep­te, Wege und Vor­stel­lun­gen geben, was Digi­ta­li­sie­rung, was Soft­ware­ent­wick­lung leistet. Damit das pro­gnos­ti­zier­te Wachs­tum der Branche in Europa bleiben kann.

AXTESYS
8010 Graz, Albrecht­gas­se 9, www.axtesys.at

Foto: Markus Moser, Geschäfts­füh­rer Axtesys

Foto­credit: Foto Fischer

Weitere Beiträge