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Green Invest

Während die Not­wen­dig­keit eines nach­hal­ti­gen und bedach­ten Kon­sum­ver­hal­tens bereits im Bewusst­sein der Gesell­schaft ange­kom­men ist, stellt sich diese Frage auch in Sachen Invest­ment und Sparen immer öfter. Und was als Markt­ni­sche begann, wird für immer mehr Inves­to­ren zuneh­mend ent­schei­dungs­re­le­vant.

Im Grunde wissen wir ganz genau, was wir tun – oder auch lassen – sollten, um unseren per­sön­li­chen CO2-Abdruck mög­lichst gering zu halten. Ein aus­ge­präg­tes Kon­sum­ver­hal­ten, gren­zen­lo­se Mobi­li­tät sowohl auf Straßen wie auch zu Wasser und in der Luft und viele andere Aspekte unseres zur Gewohn­heit gewor­de­nen Lebens­stils belas­ten die Umwelt. Wer in öko­lo­gi­scher, sozia­ler und auch öko­no­mi­scher Hin­sicht nach­hal­tig handeln will, muss nicht nur seinen eigenen Konsum regel­mä­ßig hin­ter­fra­gen, sondern auch darauf achten, in welche Kapi­tal­an­la­gen die Erspar­nis­se inves­tiert werden.

Nach­hal­ti­ge Option für jedes Produkt

Das Inter­es­se an kli­ma­freund­li­chen Pro­duk­ten steigt auf­grund des erhöh­ten Bewusst­seins bei pri­va­ten und insti­tu­tio­nel­len Inves­to­ren seit Jahren und damit auch die Auswahl an grünen Invest­ment­mög­lich­kei­ten. Denn auch die Finanz­bran­che hat den Trend zum nach­hal­ti­gen Sparen längst erkannt und bietet in so gut wie jeder Asset­klas­se grüne Alter­na­ti­ven. Das gilt sowohl für aktiv gema­nag­te Fonds als auch für index­ge­bun­de­ne ETFs, fonds­ge­bun­de­ne Ver­si­che­run­gen, grüne Ein­zel­ak­ti­en nach­hal­tig wirt­schaf­ten­der Unter­neh­men sowie Green Bonds, also Nach­hal­tig­keits­an­lei­hen, deren Geld in beson­ders kli­ma­freund­li­che Pro­jek­te fließt. Ledig­lich der Markt grüner Banken ist in Öster­reich mit einem ein­zi­gen Insti­tut, dem Bank­haus Schel­ham­mer & Schat­te­ra, noch sehr dünn besie­delt, bietet Kunden jedoch die­sel­ben Leis­tun­gen wie her­kömm­li­che Geld­in­sti­tu­te.

Wie grün ist grün?

Neben den per­sön­li­chen Kri­te­ri­en, was als nach­hal­tig emp­fun­den wird, sollten Inves­to­ren bei der Auswahl ihrer Finanz­pro­duk­te auf die Erfü­lung der soge­nann­ten ESG-Kri­te­ri­en achten. ESG – das steht für Environ­ment (Öko­lo­gie), Social (Sozia­les) und Gover­nance (Öko­nomie) und wird von der Branche als Güte­sie­gel ver­wen­det, um nach­hal­tig und auf sozia­ler und öko­lo­gi­scher Ebene ver­ant­wort­lich agie­ren­de Unter­neh­men zu klas­si­fi­zie­ren. In der Regel schließt das die Betei­li­gung an der Pro­duk­ti­on von Waffen, Alkohol und Tabak, den Einsatz von Kin­der­ar­beit, Pro­sti­tu­ti­on, Atom­ener­gie oder Gen­tech­nik sowie die bewuss­te Schä­di­gung von Umwelt, Gesell­schaft und Men­schen aus. Auch das FNG-Siegel des Forums Nach­hal­ti­ge Geld­an­la­gen oder das Öster­rei­chi­sche Umwelt­zei­chen für Finanz­pro­duk­te sind ein wert­vol­les Aus­wahl­kri­te­ri­um.

Kri­ti­sche Anleger müssen dennoch stets selbst prüfen, ob das aus­ge­wähl­te Unter­neh­men oder Produkt tat­säch­lich in ihr grünes Port­fo­lio passt. Eine ein­heit­li­che Defi­ni­ti­on des Wortes „nach­hal­tig“ gibt es nach wie vor nicht und so ist die Ein­schät­zung der Emit­ten­ten grüner Finanz­pro­duk­te und jene der Inves­to­ren nicht immer kon­gru­ent. Wer mit gutem Gewis­sen ein grünes Port­fo­lio auf­bau­en möchte, kommt um inten­si­ve Recher­che­ar­beit nicht herum oder sollte auf einen erfah­re­nen und unab­hän­gi­gen Ver­mö­gens­be­ra­ter mit Fokus auf nach­hal­ti­ge Invest­ments setzen.

Grünes Wachs­tum für mehr Rendite

Das gängige Vor­ur­teil, mit öko­lo­gi­schen Geld­an­la­gen ließe sich keine hohe Rendite erzie­len, lässt sich übri­gens nicht bestä­ti­gen. Ganz im Gegen­teil: Im Lang­zeit­ver­gleich weisen grüne Anla­ge­mög­lich­kei­ten kaum Unter­schie­de zu her­kömm­li­chen Invest­ment­pro­duk­ten in Sachen Per­for­mance auf und schnei­den zum Teil sogar besser ab.

Foto­credit: Uns­plash

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