Gleich­stel­lung der Frauen: die Strategie

Die Steiermark verabschiedet Strategie zur Gleichstellung der Frauen mit neun strategischen Handlungsfeldern und 26 Zielen: Die Zahlen, Daten und Fakten im Überblick.

Im Jahr 2021 wurde die Stei­ri­sche Strategie zur Gleich­stel­lung der Frauen mit neun stra­te­gi­schen Hand­lungs­fel­dern und 26 Zielen ver­ab­schie­det. Zur Errei­chung dieser Ziele sind dabei Zahlen, Daten und Fakten zur Dar­stel­lung der Lebens­rea­li­tä­ten von Frauen und Männern uner­läss­lich. Das sta­tis­ti­sche Heft zu „Gleich­stel­lung in Zahlen“ beleuch­tet die gesell­schaft­li­che Ent­wick­lung im Hinblick auf die neun Hand­lungs­fel­der der Stei­ri­schen Gleich­stel­lungs­stra­te­gie mit sta­tis­ti­schen Daten.

Die Erar­bei­tung der Daten­grund­la­ge erfolgte von der Abteilung 17 in Koope­ra­ti­on mit der Abteilung 6 – Fach­ab­tei­lung Gesell­schaft. Sie ist ein wesent­li­cher Mei­len­stein für die Förderung der Gleich­stel­lung in der Stei­er­mark. Ebenfalls ist sie eine der wich­tigs­ten Maßnahmen im Akti­ons­plan 2021–2022. Die letzten sta­tis­ti­schen Daten zum Thema „Frauen in der Stei­er­mark“ stammen aus dem Jahr 2012.

Rea­li­sie­rung der Gleich­stel­lungs­stra­te­gie

Die Her­an­ge­hens­wei­se der Umsetzung der Stei­ri­schen Gleich­stel­lungs­stra­te­gie folgt einer neuen wir­kungs­ori­en­tier­ten Logik. Die Stei­ri­sche Gleich­stel­lungs­stra­te­gie ist mit einem Akti­ons­plan hin­ter­legt, der alle Maßnahmen zur Ziel­er­rei­chung beinhal­tet. Diese Maßnahmen werden in regel­mä­ßi­gen Abständen zusam­men­ge­fasst, ana­ly­siert und in einem Wir­kungs­be­richt zusam­men­ge­fasst. Diese Analyse ist künftig für alle drei Jahre geplant. Überprüft wird die lang­fris­ti­ge Wirkung anhand von sta­tis­ti­schen Daten, die künftig in peri­odi­schen Abständen ver­öf­fent­licht werden.

Frau­en­lan­des­rä­tin Juliane Bogner-Strauß unter­streicht die Wich­tig­keit solcher Erhe­bun­gen. „The­men­spe­zi­fi­sche sta­tis­ti­sche Daten sind die Basis für poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen und stra­te­gisch aus­ge­rich­te­te Maßnahmen. Dieses Heft unter­mau­ert die aktuelle Lage zur Gleich­stel­lung in der Stei­er­mark mit aktuellen Zahlen und Fakten. Es ist unsere Pflicht, daraus Schlüsse zu ziehen und Frau­en­po­li­tik in der Stei­er­mark anhand dessen modern zu gestalten!“, so Bogner-Strauß.

Daten als Basis für die Beschluss­fas­sung

Aber nicht nur für die Wir­kungs­ori­en­tie­rung der Strategie ist das sta­tis­ti­sche Heft ein Mehrwert, sondern auch für alle stei­ri­schen Akteu­rin­nen und Akteure im Bereich der Gleich­stel­lung der Frauen wie die Frauen- und Mäd­chen­be­ra­tungs­stel­len sowie alle weiteren Inter­es­sier­ten. Die Daten bilden eine Ent­schei­dungs­grund­la­ge für Schwer­punk­te, Projekte oder Initia­ti­ven – auch auf regio­na­ler Ebene, denn im Kapitel „Gleich­stel­lung in den Regionen“ sind die Daten für die stei­ri­schen Regionen dar­ge­stellt.

Sozi­al­lan­des­rä­tin Doris Kampus verweist auf die ver­gan­ge­nen Jahre, „die deutlich gezeigt haben, wie ungleich Lasten und Chancen zwischen den Geschlech­tern in der Stei­er­mark verteilt sind. Vor allem auf öko­no­mi­scher Ebene und bei den Pensionen mit mehr als 40 Prozent werden diese Unter­schie­de mehr als sichtbar.“ Mit aktiver Sozi­al­po­li­tik versuche die Stei­er­mark gegen­zu­steu­ern – so sind deutlich mehr als 64 Prozent aller Bezie­he­rin­nen und Bezieher von Wohn­un­ter­stüt­zung, 55 Prozent bei Sozi­al­un­ter­stüt­zung und 64 Prozent beim Heiz­kos­ten­zu­schuss Frauen. Erfreu­lich sei trotz allem, dass mehr Frauen als Männer mitt­ler­wei­le die Hoch­schul­aus­bil­dung abschlie­ßen und die Erwerbs­quo­te kon­ti­nu­ier­lich ansteige. Kampus verweist zudem auf das besonders wichtige Kapitel „Freiheit von Gewalt“, „Klar belegt ist durch diese Statistik, wie wichtig unsere stei­ri­schen Gewalt­schutz­ein­rich­tun­gen sind. Sie beraten und betreuen alle deutlich mehr Betrof­fe­ne.“, so Kampus.

Sta­tis­ti­sche Lebens­er­war­tung in der Stei­er­mark

„Insgesamt leben in der Stei­er­mark derzeit etwa 1¼ Millionen Menschen, davon sind 50,5 Prozent weiblich und 49,5 Prozent männlich. Bis zum Alter von etwa 55 Jahren gibt es durch deutlich mehr Buben- als Mäd­chen­ge­bur­ten. Durch die stark männliche Zuwan­de­rung gibt es nun doch mehr Männer als Frauen. Im Alter ab 55 Jahren gibt es sukzessiv mehr Frauen als Männer, was mit der deutlich höheren Lebens­er­war­tung der Frauen zusam­men­hängt (84,2 zu 79,3 Jahre). Dadurch ist auch das Durch­schnitts­al­ter der Frauen in der Stei­er­mark mit 45,7 Jahren höher als das der Männer mit 43,0 Jahren.“, so Martin Mayer zum Thema Gleich­stel­lung der Frauen, Leiter des Referats Statistik und Geo­in­for­ma­ti­on in der A17.

Gleich­stel­lung der Frauen: Sta­tis­ti­scher Auszug aus dem Heft

  • von 286 Bürgermeister*innen sind 25 weiblich.
  • nur 8 Prozent der Männer arbeiten in den Bereichen Erziehung und Unter­richt, Gesund­heit und Sozi­al­we­sen.
  • Frauen verdienen brutto um 36 Prozent weniger als Männer und erhalten um 41 Prozent weniger Pension.
  • Jede 2. Steirerin ist teil­zeit­be­schäf­tigt. 51 Prozent der Frauen sind in der Stei­er­mark teil­zeit­be­schäf­tigt – bei Männern sind es 11 Prozent. Als Haupt­grund für Teilzeit nennen die Frauen die Betreuung von Kindern oder pfle­ge­be­dürf­ti­gen Ange­hö­ri­gen.
  • 2020 gingen 2.041 Väter in Karenz – das sind 18,5 Prozent aller Eltern­ka­ren­zie­run­gen. Der Großteil davon (92,5 Prozent) geht aber nur bis zu drei Monaten in Karenz.
  • 1,7 Prozent des Betreu­ungs­per­so­nals in insti­tu­tio­nel­len Kin­der­be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen ist männlich.
  • 2021 gab es 747 ange­zeig­te Fälle im Bereich der sexuellen Gewalt – 98 Prozent der ver­ur­teil­ten Personen sind dabei männlich.
  • Die Fer­ti­li­täts­ra­te ist mit 1,73 in Weiz im Vergleich zu anderen Regionen am höchsten.
  • In Liezen haben 23,9 Prozent der Kin­der­be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen min­des­tens 8 Stunden täglich geöffnet.

Das sta­tis­ti­sche Heft „Gleich­stel­lung in Zahlen“ ist auch  online abrufbar.

Foto v.l: Lan­des­sta­tis­ti­ker Martin Mayer, Lan­des­rä­tin Juliane Bogner-Strauß und Lan­des­rä­tin Doris Kampus im Landhaus in Graz.

Foto­credit: Land Stei­er­mark

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