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Gemein­sam für eine saubere Zukunft

Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz und Kli­ma­schutz sind die bestim­men­den Themen der Gegen­wart und Zukunft. Hier wollen die stei­ri­schen Tex­til­rei­ni­ger mit gutem Bei­spiel vor­an­ge­hen und starten deshalb nun eine Infor­ma­ti­ons­of­fen­si­ve mit der sowohl Wasser- als auch Ener­gie­ver­brauch im betrieb­li­chen Einsatz bis zum Jahr 2030 um bis zu 50 Prozent gesenkt werden soll. Gemein­sam mit dem Land Stei­er­mark wurde ein ent­spre­chen­der Leit­fa­den erar­bei­tet, von dem aber auch private Haus­hal­te pro­fi­tie­ren sollen.

In der Stei­er­mark wurden im abge­lau­fe­nen Jahr zirka 13 Mil­lio­nen Kilo­gramm Wasch­mit­tel-einsatz in pri­va­ten Haus­hal­ten ver­braucht. Für jedes Kilo­gramm braucht es rund 1.000 Liter Wasser um diesen Einsatz zu trans­por­tie­ren bzw. wieder zu rei­ni­gen. Sprich 13 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Wasser werden in der Stei­er­mark nur fürs Waschen ver­braucht – das ent­spricht mehr als 10 Prozent des weiß-grünen Trink­was­ser­be­darfs. Der Zukauf und die Klärung dieses Wassers kosten den stei­ri­schen Haus­hal­ten über 60 Mil­lio­nen Euro pro Jahr.

Vieles davon würde sich durch neue Technik und vor allem rich­ti­ge Hand­ha­bung ein­spa­ren lassen – sel­bi­ges gilt für den Strom­ver­brauch. Und zwar nicht nur in pri­va­ten Haus­hal­ten, sondern auch bei den gewerb­li­chen Tex­til­rei­ni­gern, die darum nun eine ange­leg­te Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne für eine im wahrs­ten Sinne des Wortes „saubere Zukunft“ starten. Gemein­sam mit dem Land Stei­er­mark hat die Lan­des­in­nung der Tex­til­rei­ni­ger einen Leit­fa­den ent­wi­ckelt, um den Ver­brauch dieser wich­ti­gen Res­sour­cen in den kom­men­den Jahren deut­lich zu senken.

Denn das Poten­ti­al ist groß: Brauch­te man vor 20 Jahren durch­schnitt­lich noch 16 Liter Wasser pro Kilo­gramm Wäsche, so sind es heute bei betrieb­li­chen Neu­ge­rä­ten 7 Liter. Sel­bi­ges gilt für den Strom­ver­brauch, der von im Schnitt 0,35 kWh auf 0,15 kWh pro Kilo­gramm Wäsche gesun­ken ist. „Durch die Reduk­ti­on von Wasch- und Rei­ni­gungs­mit­tel, Wasser und Strom kann jeder Betrieb und jeder Haus­halt einen wich­ti­gen Beitrag zum Kli­ma­schutz leisten. Unser Ziel ist es, das Poten­ti­al der Res­sour­cen­scho­nung durch moderne Tech­no­lo­gien und Bewusst­seins­bil­dung weiter aus­zu­schöp­fen. Die dadurch mög­li­chen posi­ti­ven Spit­zen­wer­te sollen in der Stei­er­mark zu Stan­dard­wer­ten werden“, so Nach­hal­tig­keits­lan­des­rat Johann Seit­in­ger.

Die dafür not­wen­di­gen Maß­nah­men reichen weit über den Ankauf neuer Maschi­nen hinaus. Res­sour­cen sparen bzw. Emis­sio­nen ver­mei­den könne man nicht zuletzt durch den rich­ti­gen Umgang bzw. durch tech­ni­sche Opti­mie­run­gen, wie die Dämmung von heißen und kalten Bau­tei­len oder ange­pass­te Schleu­der­ver­fah­ren. Alle Tipps dazu finden sich in einem neuen Leit­fa­den, den die Exper­ten der WKO gemein­sam mit dem Land Stei­er­mark erar­bei­tet haben. „Diese Bro­schü­re lassen wir nun allen Mit­glieds­be­trie­ben zukom­men. Wir wollen damit die Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz um bis zu 50 Prozent stei­gern und so als Branche unseren Beitrag zum Umwelt­schutz leisten“, sagt Innungs­meis­ter Walter Imp. Eine Initia­ti­ve mit Vor­bild­cha­rak­ter, die aus diesem Grund auch von Lan­des­rat Johann Seit­in­ger und WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk unter­stützt wird. Denn: „Res­sour­cen­scho­nung und Kli­ma­schutz sind die zen­tra­len Her­aus­for­de­run­gen, die es zu bewäl­ti­gen gilt“, so Seit­in­ger und Herk unisono.

Acht All­tags­tipps für Haus­hal­te, umfas­sen­der Leit­fa­den für Betrie­be

Pro­fi­tie­ren sollen aber auch die pri­va­ten Haus­hal­te. Denn hier sei das Ein­spa­rungs­po­ten­zi­al noch einmal erheb­lich größer, weiß Imp: „Im Ver­gleich zu einer moder­nen Maschi­ne in einem unserer Betrie­be ver­brau­chen Alt­ge­rä­te in Haus­hal­ten oft noch fast dreimal so viel Wasser und zwei­ein­halb mal so viel Strom.“ So liegt der durch­schnitt­li­che Was­ser­ver­brauch bei Alt­ge­rä­ten in Haus­hal­ten bei 20 Liter pro Kilo­gramm Wäsche, der Strom­ver­brauch bei 0,38 Kilo­watt­stun­den pro Kilo­gramm Wäsche. Denn hier sind die Maschi­nen oftmals nur zur Hälfte gefüllt, was den Res­sour­cen­ver­brauch nach oben schnel­len lässt. Dem will das Land nun mit einem gemein­sam mit der Innung pro­du­zier­ten „Umwelt­hand­buch“ ent­ge­gen­wir­ken. Darin ent­hal­ten sind acht Tipps, die im Alltag mühelos umzu­set­zen sind. Das beginnt bei der Sor­tie­rung der Wäsche, geht über die rich­ti­ge Bela­dung der Wasch­ma­schi­ne, die ent­spre­chen­de Dosie­rung des Wasch­mit­tels, Tem­pe­ra­tur, Trock­nung und vieles mehr.

Imp: „Wir haben zahl­rei­che scho­nen­de und umwelt­freund­li­che Pro­zes­se inte­griert und schon viel erreicht. Die hei­mi­schen Tex­til­rei­ni­ger sind hier euro­pa­weit führend, etwa auch in Kran­ken­häu­sern, wo es beson­ders stark um Hygiene und Res­sour­cen­scho­nung geht.“ Das Know-how der 7.000 Mit­ar­bei­ter in der Branche soll nun durch die Bro­schü­re auch an die Bevöl­ke­rung wei­ter­ge­ge­ben werden. Denn Res­sour­cen­scho­nung gehe letzt­lich alle an, betont auch WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk: „Res­sour­cen­scho­nung und Kli­ma­schutz sind für unsere Gesell­schaft zen­tra­le Her­aus­for­de­run­gen, denen sich selbst­ver­ständ­lich auch die Wirt­schaft stellt. Nur braucht es dafür auch öko­no­mi­schen Rea­lis­mus – unsere stei­ri­schen Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer gehen hier mit gutem Vorbild voran, wie diese Initia­ti­ve zeigt.“

Foto v.l.: Innungs­meis­ter Walter Imp, WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk und Nach­hal­tig­keits­lan­des­rat Johann Seit­in­ger gaben heute den Start­schuss für eine Infor­ma­ti­ons­of­fen­si­ve, mit der bis 2030 die Hälfte der Res­sour­cen im Bereich der Tex­til­rei­ni­gung ein­ge­spart werden sollen, Foto­credit: Fischer

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