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Ein Hotspot für auto­no­mes Fahren

Die Stei­er­mark ist in viel­fa­cher Hin­sicht ein Hotspot für das auto­no­me Fahr­zeug. Davon ist der Chef des Grazer For­schungs­zen­trums Virtual Vehicle, Jost Ber­nasch, über­zeugt. „Wir sind Test­re­gi­on, wir haben hoch­ge­naue Karten, wir als Virtual Vehicle sind umfang­reich bei euro­päi­schen For­schungs­pro­jek­ten dabei, die Indus­trie ist zum Bei­spiel über Infi­ne­on, AVL und Magna stark ein­ge­bun­den – das sind ideale Vor­aus­set­zun­gen.“

Derzeit sei die Her­aus­for­de­rung die Ent­wick­lung einer robus­ten Sen­so­rik für auto­no­me Fahr­zeu­ge. „Die Sen­so­ren und Rechner müssen auch bei schlech­tem Wetter ein­wand­frei funk­tio­nie­ren. Es geht um Red­un­danz und vor allem um per­ma­nen­te Selbst­dia­gno­se des Systems. Wenn ein Defekt auf­tritt, muss das Fahr­zeug ent­we­der eine sichere Park­po­si­ti­on ansteu­ern oder die Kon­trol­le an den Fahrer über­ge­ben.“ Virtual Vehicle habe in Sachen auto­no­mes Fahr­zeug rund 40 Partner.

Ein Rollout auto­no­mer Fahr­zeu­ge hänge stark von der Ein­satz­um­ge­bung ab, erläu­tert der VV-Chef: „Auto­no­me Systeme gibt es jetzt schon. Man denke an den Brems­as­sis­ten­ten, der in Neu­fahr­zeu­gen vor­ge­schrie­ben ist. Eine Anwen­dung für auto­no­mes Fahren wäre der Lkw-Fern­ver­kehr. Die Lang­stre­cke auf der Auto­bahn legt das Fahr­zeug auto­ma­tisch zurück, am Ziel über­nimmt dann ein Fahrer.“

Bei der Elek­tro­mo­bi­li­tät gebe es bei der Infra­struk­tur noch viel zu tun. „Das wird einiges an Geld kosten, um die Ver­sor­gung zu sichern“, sagt Ber­nasch. Bei der Tech­no­lo­gie für Pkw-Antrie­be fordert der VV-Chef, „klar und nach­hal­tig zu inves­tie­ren“. Man habe jah­re­lang schad­stoff­ar­me Ver­bren­nungs­mo­to­ren ent­wi­ckelt und umwelt­freund­li­che Fahr­zeu­ge geschaf­fen. „Jetzt pusht man die E‑Autos, Bat­te­rie­fa­bri­ken und Lade­infra­struk­tur.“

Man solle nicht sagen, Ver­bren­nungs­mo­to­ren jeder Art seien schlecht, plä­diert Ber­nasch. „So laufen wir in Europa Gefahr, eine Indus­trie, in der der Kon­ti­nent führend ist, kaputt­zu­re­den.“ Von Ver­bo­ten hält der VV-Chef nichts. „Lösun­gen müssen attrak­tiv sein, dann werden sie auch ange­nom­men. Eine rein ideo­lo­gi­sche Beein­flus­sung ent­fal­tet keine Kraft.“

Mehr Infor­ma­tio­nen:

www.v2c2.at

Foto­credit: Furgler

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