Die Smart Factory entsteht durch Ver­net­zung

Die Ein­satz­mög­lich­kei­ten wissens- und daten­ba­sier­ter Systeme scheinen unbe­grenzt. Gerade in der Industrie, denn die Ver­net­zung von Pro­duk­ti­ons­sys­te­men und dyna­mi­schen Geschäfts­pro­zes­sen ermög­licht Pro­zess­op­ti­mie­rung, Aus­schuss­re­duk­ti­on und eine rentable Her­stel­lung von Produkten.

Gelungene Digi­ta­li­sie­rung entsteht aus der Ver­knüp­fung von Daten aus Business, Pro­duk­ti­on, Maschinen, Kunden, Lie­fe­ran­ten bzw. Eco­sys­te­men. „Die Kunst besteht darin, Daten zu erfassen und sinnvoll mit­ein­an­der zu ver­knüp­fen, die betrieb­li­chen Anfor­de­run­gen zu verstehen und in eine wert­stei­gern­de und sichere Lösung umzu­set­zen“, erklärt Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch Busi­ness­Com, die Her­an­ge­hens­wei­se von Kapsch bei der Digi­ta­li­sie­rung in der Industrie. „Dafür gibt es natürlich keine Stan­dard­lö­sun­gen. Echte Wert­schöp­fung entsteht immer nur in enger Koope­ra­ti­on zwischen uns als Digi­ta­li­sie­rungs­part­ner und dem jewei­li­gen Unter­neh­men.“

Digitaler Fin­ger­ab­druck bringt Trans­pa­renz in Pro­duk­ti­on und Logistik

Bevor Daten erhoben werden, stellt sich die Frage nach dem Business Case und der Wert­schöp­fungs­ket­te. Wo können digitale Poten­zia­le genutzt werden? Welche Daten sind dafür notwendig? Und welche tech­no­lo­gi­schen Lösungen können dafür zum Einsatz gebracht werden? So entsteht ein digitales Geschäfts­mo­dell, das Poten­zia­le und Not­wen­dig­kei­ten genau fest­stellt. Zum Beispiel die Not­wen­dig­keit, einzelne Werk­stü­cke exakt iden­ti­fi­zie­ren zu können. Selbst indus­tri­ell normierte und nach genauen Vorgaben pro­du­zier­te Stücke unter­schei­den sich. Allen Vorgaben und Siche­rungs­maß­nah­men zum Trotz kann irgendwo eine Mate­ri­al­schwä­che im unge­eig­nets­ten Moment zutage treten. Mit kleinen, großen oder sogar kata­stro­pha­len Folgen. Das lässt sich letztlich nie vermeiden – wohl aber in seiner Wahr­schein­lich­keit mini­mie­ren. Zum Beispiel durch den Einsatz optischer Sensorik, mit der Ober­flä­chen gescannt und Infor­ma­tio­nen gewonnen werden. Direkt in der laufenden Pro­duk­ti­on, in Hoch­ge­schwin­dig­keit. „Wir greifen dabei auf eine Tech­no­lo­gie zurück, die von unseren Kollegen der Kapsch Traf­fic­Com ent­wi­ckelt wurde und bereits seit vielen Jahren im Einsatz für die auto­ma­ti­sche Num­mern­schil­der­ken­nung bei der Maut ist“, erklärt Jochen Borenich.

Digitales Qua­li­täts­ma­nage­ment durch visuelle Sensorik

Mit defi­nier­ten Ver­ar­bei­tungs­pa­ra­me­tern aus der Pro­duk­ti­on verknüpft, entsteht ein Datensatz, der nichts anderes ist als ein digitaler Fin­ger­ab­druck. Zuor­den­bar, nach­voll­zieh­bar, auf­find­bar. Auf Basis umfang­rei­cher Kriterien kann somit eine ein­deu­ti­ge Nach­ver­fol­gung und Iden­ti­fi­ka­ti­on jedes Ein­zel­teils durch die gesamte Pro­duk­ti­on gewähr­leis­tet werden. Darüber hinaus kann mit visueller Sensorik Aus­schuss­wa­re direkt iden­ti­fi­ziert werden.

Roh­stoff­scree­ning vor Pro­duk­ti­ons­be­ginn

Die Tech­no­lo­gie der intel­li­gen­ten Kameras kann auch schon vor der eigent­li­chen Pro­duk­ti­on zum Einsatz kommen. Wie zum Beispiel in einem Werk, in dem täglich unzählige Rohstoffe von Lkws zur Wei­ter­ver­ar­bei­tung ange­lie­fert werden. Bereits beim Befahren des Fabrik­ge­län­des werden die Fahrzeuge an soge­nann­ten Video­schran­ken erfasst und der geladene Rohstoff optisch gespei­chert. Durch die Kameras findet eine genaue Foto­do­ku­men­ta­ti­on statt, vorher werden die Daten ent­spre­chend reduziert, indem die Bilder auf ein Minimum ver­klei­nert werden, ohne ihre Qualität zu verlieren. Zum Einsatz kommen Kameras der Kapsch Traffic-Com, die extrem intel­li­gent sind und die bereits einen Teil der Aus­wer­tung selbst über­neh­men. Die Daten werden dann auch gleich On Premises – sprich vor Ort und beim Kunden – durch AI ana­ly­siert. Daraus ergeben sich visuelle Algo­rith­men, mit denen man über einen gewissen Beob­ach­tungs­zeit­raum ana­ly­sie­ren kann, wer im Durch­schnitt welche Mengen und in welche Qualität bringt.

Das volle Digi­ta­li­sie­rungs­po­ten­zi­al in der Industrie kann aller­dings erst dann gehoben werden, wenn die Daten aus der Sensorik auch sinnvoll genutzt und lang­fris­ti­ge sta­tis­ti­sche Analysen des Pro­duk­ti­ons­pro­zes­ses erstellt werden. Es braucht neben der Sensorik ein Netzwerk, um die Daten zu über­tra­gen, eine Plattform, auf der diese Daten agg­re­giert werden und ent­spre­chen­de Analytics-Methoden und künst­li­che Intel­li­genz, um die Daten sinnvoll aus­zu­wer­ten. Diese Daten fließen dann über ent­spre­chen­de Appli­ka­tio­nen in den Prozess und zu den Anwendern zurück.

Ohne intel­li­gen­te Secu­ri­ty­lö­sun­gen keine Smart Factory

Daten zu sammeln, zu speichern und zu ana­ly­sie­ren und die Mög­lich­keit, diese dann auch stets global verfügbar und abrufbar zu halten, birgt aller­dings auch enorme Risiken. In der Ver­bin­dung von Pro­duk­ti­ons­tech­no­lo­gie und IT entstehen offene Netzwerke, die ver­letz­lich und angriffs­ge­fähr­det sind. Sicher­heits­zwi­schen­fäl­le führen zu Pro­duk­ti­ons­aus­fäl­len, gefährden Maschinen und Anlagen, führen zu kri­ti­schem Know-how-Verlust und Qua­li­täts­ein­bu­ßen. IT-Security wird zu einem wichtigen Erfolgs­fak­tor jedes Digi­ta­li­sie­rungs­pro­jek­tes – vor allem in der Smart Factory. Zum Schutz von Inves­ti­tio­nen, Ent­wick­lungs­leis­tun­gen und wert­vol­lem Know-how ist eine Security-Gesamt­stra­te­gie also uner­läss­lich. Ein Gesamt­stra­te­gie, die in scho­nungs­lo­ser Analyse Schwach­stel­len erkennt, Angriffs­punk­te minimiert, etwaige Schäden aufdeckt und Beweise sichert. „Für uns als Digi­ta­li­sie­rungs­part­ner bedeutet das drei Dinge: tech­no­lo­gisch auf dem neuesten Stand sein, sich mit der Wert­schöp­fungs­ket­te des Kunden aus­ein­an­der­set­zen und auf ein erprobtes Part­ner­netz­werk zugreifen können, um allen Anfor­de­run­gen passgenau gerecht zu werden“, fasst Jochen Borenich das Erfolgs­re­zept von Kapsch zusammen.

www.kapschbusiness.com
www.kapsch.net

Foto­credit: Kapsch

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