Autonomes Fahren gewinnt an Vertrauen

Autonomes Fahren hatte bislang mit viel Skepsis zu kämpfen. Knapp 67 % der Autokäufer meldeten 2017 noch Sicherheitsbedenken gegenüber der neuen Technologie. Mittlerweile äußern nur mehr 41 % entsprechende Zweifel. „Durch die breite Information seitens der Hersteller und Medien wird die Meinung zu autonomem Fahren immer positiver. Dieses Stimmungshoch sollte jetzt genutzt werden, um das Thema noch breiter zu diskutieren. Ansonsten könnte diese Chance durch einzelne negative Meldungen vertan werden“, erklärt Bernhard Pfeiffer, Partner bei Deloitte Styria.

Zusätzliche Zahlungsbereitschaft variiert

Zwar hat sich die Einstellung der Befragten zum Positiven verändert, spürbare Mehrkosten für die neuen Technologien werden aber nur teilweise akzeptiert. Im Schnitt können sich laut Studie 64 % der Konsumenten vorstellen, mehr für selbstfahrende Autos zu zahlen. Diese Bereitschaft variiert aber je nach Land stark. In den USA und Japan zeigt sich bei 40 % bis 30 % eine mangelnde zusätzliche Zahlungsbereitschaft. In Deutschland ist die Hälfte der Befragten nicht bereit mehr zu zahlen. Unter den österreichischen Autokäufern nehmen die Deloitte-Experten eine ähnliche Stimmung wie bei den deutschen Nachbarn wahr.

Rechtssicherheit nicht ausreichend

Ein wichtiger Hebel für den Durchbruch des autonomen Fahrens ist die Rechtssicherheit. Viele Länder diskutieren zwar aktuell die rechtlichen Rahmenbedingungen, die entsprechenden Gesetze fehlen jedoch noch. „Rechtliche Klarheit ist sowohl für Konsumenten als auch Unternehmen enorm wichtig. Wenn die gesetzlichen Vorgaben eindeutig sind, können Anbieter auch Mehrkosten für die Käufer plausibel machen. Hersteller sollten die politischen Entwicklungen genau im Auge behalten“, rät Matthias Kunsch, Director bei Deloitte Österreich.

Autohersteller vor Herausforderungen

Beim Thema autonomes Fahren geben aktuell 45 % der Befragten weltweit an, herkömmliche Hersteller zu bevorzugen. Traditionsbewusst ist man hier vor allem in Ländern wie Deutschland, Japan oder den USA. Am aufstrebenden Markt China entscheiden sich hingegen nur mehr 28 % für einen klassischen Autohersteller, in Südostasien sogar nur 13 %. „Die geringe Markenbindung am riesigen asiatischen Automarkt mit seinen enormen Wachstumsraten stellt ein großes Risiko für etablierte Hersteller dar – und damit auch für deren Zulieferbetriebe in Österreich. Bereits 30 % der Konsumenten weltweit interessieren sich für neue Anbieter“, warnt Automotive-Experte Matthias Kunsch. „Die Automobilbranche muss in den nächsten Jahren große Anstrengungen unternehmen, um gegenüber Technologieunternehmen und Markteinsteigern nicht ins Hintertreffen zu geraten.“

Kontakt
Deloitte Styria
Paulustorgasse 10, 8010 Graz
T. 0316/373037-0 M. graz@deloitte.at

Foto: Matthias Kunsch, Director bei Deloitte Österreich

Fotocredit: Deloitte

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