Automobilbranche im Umbruch

Trends wie autonomes Fahren oder vernetzte Fahrzeuge halten weltweit Einzug. Deloitte hat Konsumenten zu dieser Entwicklung befragt. Das Ergebnis: Zurückhaltung und Skepsis überwiegen – auch unter den österreichischen Studienteilnehmern.

Im Rahmen der Global Automotive Consumer Study wurden 25.000 Konsumenten aus 20 Ländern zu ihren Einstellungen gegenüber neuen Technologien im Automobilbereich befragt. Darunter befanden sich auch 1256 Österreicher. Diese sind größtenteils skeptisch: 43 % halten autonomes Fahren noch für unsicher. Im restlichen Europa ist die Stimmung ähnlich. „Die Skepsis der Österreicher gegenüber selbstfahrenden Autos lässt sich vor allem durch fehlende persönliche Erfahrungen erklären“, so Deloitte-Director Matthias Kunsch. „Zwar würden 59 % gerne selbst einmal in einem autonomen Fahrzeug sitzen, aber dennoch fühlt sich jeder Zweite beim Gedanken unwohl, dass diese in der näheren Umgebung getestet werden.“

Steigendes Sicherheitsgefühl durch Kontrolle

Sicherheitskontrollen und entsprechende Rahmenbedingungen können helfen, das Sicherheitsgefühl zu stärken. 85 % der Österreicher fordern bei der Entwicklung und Benutzung autonomer Fahrzeuge eine Kontrolle durch die Regierungsbehörden. Auch vertrauenswürdige Hersteller sind ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Neuen, auf autonome Fahrzeuge spezialisierten Unternehmen (36 %) und bestehenden Technologieunternehmen (34 %) vertrauen die Befragten am meisten. Traditionelle Autohersteller stehen mit 28 % erst an dritter Stelle. „Die neuen Anbieter machen den etablierten Herstellern Konkurrenz. Das zeigt sich auch in Deutschland: 2017 gaben dort noch 51 % der Befragten an, den klassischen Autoherstellern zu vertrauen. Mittlerweile sind es nur mehr 33 %. Das ist ein Warnzeichen, auf das die Branche reagieren muss“, betont Kunsch.

Vernetzte Fahrzeuge noch nicht etabliert

Connected Vehicles sind ebenfalls ein großer Trend. Doch die Österreicher sind auch hier zurückhaltend. Rund die Hälfte will für vernetzte Technologien nicht mehr bezahlen. Bei den Autoherstellen kann das langfristig zu einem verstärkten Margendruck führen, denn die Investitionen in diesem Bereich sind hoch. Andere europäische Länder haben den Mehrwert vernetzter Fahrzeuge schon eher erkannt. In Italien glauben ganze 60 % an die Nützlichkeit von mit dem Internet verbundenen Fahrzeugen, hierzulande nur 29 %. „Viele Österreicher äußern Sicherheitsbedenken hinsichtlich persönlicher Daten“, erklärt Matthias Kunsch. „Die Automobilbranche ist gefordert, vertrauensfördernde Maßnahmen zu setzen – und der Unsicherheit mit Fakten entgegenwirken.“

Deloitte Styria, Paulustorgasse 10, 8010 Graz
T. 0316 373037-0 graz@deloitte.at

Foto v.l. Matthias Kunsch (Deloitte Österreich), Klaus Scheitegel (Grazer Wechselseitige), Jost Bernasch (Virtual Vehicle Graz), Karl-Friedrich Stracke (Magna Steyr), Thomas Schiller (Deloitte Deutschland) bei der Präsentation der globalen Automotive-Studie im Rahmen eines Events bei Deloitte in Graz.

Fotocredit: Foto Fischer

 

 

 

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