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Auf­wärts­trend am Stand­ort Öster­reich

Der Deloit­te Radar bewer­tet heuer zum vierten Mal die Attrak­ti­vi­tät des Wirt­schafts­stand­or­tes Öster­reich. Das erfreu­li­che
Ergeb­nis der Meta­stu­die: Der Abwärts­trend der letzten Jahre ist vorerst gestoppt. Nun muss aber vor allem auf Inno­va­ti­on gesetzt werden, um eine echte Trend­um­kehr zu ermög­li­chen.

Der Stand­ort hat in den letzten zehn Jahren kon­ti­nu­ier­lich an Wett­be­werbs­fä­hig­keit gegen­über auf­stre­ben­den Volks­wirt­schaf­ten ein­ge­büßt. Vor 2008 zählte Öster­reich noch zu den erfolg­reichs­ten Wirt­schafts­na­tio­nen der Welt. Seit Mitte des ver­gan­ge­nen Jahres zeich­net sich ein Ende des bis­he­ri­gen Abwärts­trends ab. Die inter­na­tio­na­len Ran­kings zeigen erst­mals seit Jahren eine posi­ti­ve Ent­wick­lung. Nicht zuletzt auf­grund einer dyna­mi­sier­ten Welt­wirt­schaft ver­bes­sern sich die makro­öko­no­mi­schen Kenn­zah­len und die Zuver­sicht vieler Unter­neh­mer steigt wieder.

„Wir spüren bei den Unter­neh­mern eine große Ein­satz­be­reit­schaft und den Willen, in die Zukunft zu inves­tie­ren.“

„Wir spüren bei den Unter­neh­mern eine große Ein­satz­be­reit­schaft und den Willen, in die Zukunft zu inves­tie­ren. Auch die Politik hat viele gute Kon­zep­te vor­ge­legt“, betont Fried­rich Möstl, Partner bei Deloit­te Styria. Umso wich­ti­ger ist es, dass die ambi­tio­nier­ten Vor­ha­ben nun auch umge­setzt werden. Das Jahr 2017 bietet die Chance für eine echte Trend­um­kehr – auch in der Stei­er­mark.“ Um diese Trend­um­kehr zu fes­ti­gen gilt es laut Möstl inno­va­ti­ve Berei­che der Wirt­schaft zu stärken und auch gezielt zu fördern.

„Gerade die stei­ri­sche Wirt­schaft hat viel Poten­zi­al. Nicht ohne Grund liegen wir mit einer Grün­dungs­in­ten­si­tät von 9 % öster­reich­weit an zweiter Stelle.“

Eine weitere För­de­rung der Wirt­schaft wird auch der Beschäf­ti­gungs­bo­nus dar­stel­len: Ab 1. Juli 2017 wird für die Schaf­fung neuer Arbeits­plät­ze der Bonus ein­ge­führt, der 50 % der Lohn­ne­ben­kos­ten für ins­ge­samt drei Jahre fördert. Um in den Genuss des Bonus zu kommen, muss das Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis min­des­tens sechs Monate dauern.

Ver­ein­fa­chung des För­der­we­sens

Auch wenn die Grund­ten­denz derzeit positiv ist, gibt es im EU-Ver­gleich gerade bei Inno­va­ti­on und Digi­ta­li­sie­rung noch Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al. Umso wich­ti­ger ist es, bei Inves­ti­tio­nen ver­stärkt auf digi­ta­le Themen zu setzen. Denn je schnel­ler sich Wirt­schaft und Politik eines Landes auf die neu ent­ste­hen­den Mög­lich­kei­ten aus­rich­ten, desto wett­be­werbs­fä­hi­ger wird der Stand­ort auch inter­na­tio­nal wahr­ge­nom­men. Um die vielen Hidden Cham­pi­ons zu unter­stüt­zen, braucht es laut Möstl nicht nur sinn­vol­le Dere­gu­lie­rung, sondern vor allem auch eine Ver­ein­fa­chung im För­der­we­sen. Der admi­nis­tra­ti­ve Aufwand und kom­ple­xe Anträge würden heute häufig gerade für KMU eine Hürde dar­stel­len. „Das För­der­we­sen in Öster­reich
kann einen wich­ti­gen Beitrag leisten. Wir sehen aber in der täg­li­chen Arbeit, dass das teil­wei­se sehr intrans­pa­ren­te För­der­we­sen für Unter­neh­men ohne die Hilfe von Exper­ten kaum zu über­bli­cken ist“, so Fried­rich Möstl.

Erhö­hung der For­schungs­för­de­rung

For­schung spielt eine wich­ti­ge Rolle, gerade wenn es darum geht, die Inno­va­ti­ons­kraft des Stand­or­tes zu stärken. Seit Langem wird daher auf diesen Bereich von öffent­li­cher Seite ein Fokus gelegt. Die For­schungs­prä­mie ist als ergeb­nis­un­ab­hän­gi­ge Cash-Prämie für inno­va­ti­ve Unter­neh­men aus steu­er­li­cher Sicht die attrak­tivs­te För­de­rung. 2016 wurde sie von 10 auf 12 % der For­schungs­auf­wen­dun­gen erhöht. Um Unter­neh­men in Öster­reich zu halten und die Attrak­ti­vi­tät für Neu­an­sie­de­lun­gen zu stei­gern, ist eine weitere Erhö­hung mit 1. Jänner 2018 auf 14 % geplant. Prä­mi­en­be­güns­tigt ist sowohl die eigen­be­trieb­li­che als auch die in Auftrag gege­be­ne For­schung. „In unserer täg­li­chen Arbeit sind wir mit Unter­neh­men ver­schie­dens­ter Bran­chen in Kontakt, kennen die öster­rei­chi­sche För­der­land­schaft und wissen worauf es bei der Bean­tra­gung der For­schungs­prä­mie ankommt“, erklärt dazu der Steu­er­ex­per­te.

„Mit einer Stär­kung von Inno­va­ti­on und For­schung kann der Stand­ort in den nächs­ten Jahren inter­na­tio­nal an Boden gut­ma­chen.“

Und Fried­rich Möstl abschlie­ßend: „Der Deloit­te Radar zeigt eine klar posi­ti­ve Tendenz. Mit einer Stär­kung von Inno­va­ti­on und For­schung kann der Stand­ort in den nächs­ten Jahren inter­na­tio­nal an Boden gut­ma­chen. Eine Plat­zie­rung unter den Besten ist rea­lis­tisch, wenn alle an einem Strang ziehen.“

DELOIT­TE STYRIA
Vil­le­fort­gas­se 11, 8010 Graz
Tel. 0316/373037–0, graz@deloitte.at

   Fried­rich Möstl, Partner bei Deloit­te Styria

Foto: Chris­ti­an Jung­wirth, Shut­ter­stock

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