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5G — Höchst­ge­schwin­dig­keit im Inter­net der Dinge

Wenn vom Ausbau des mobilen Daten­net­zes in seiner fünften Gene­ra­ti­on die Rede ist, steht vor allem die weitaus höhere Über­tra­gungs­ra­te im Vor­der­grund.

Bis zu zehn Gigabit pro Sekunde ver­spre­chen dem End­ver­brau­cher Surfen ohne War­te­zeit und Strea­men ohne Ver­zö­ge­rung. Abseits eines stö­rungs­frei­en Medi­en­kon­sums reichen die Vor­tei­le von 5G jedoch viel tiefer.

Seit der Ver­stei­ge­rung der ersten Fre­quenz­be­rei­che im Vorjahr befin­den wir uns in der Umset­zungs­pha­se des neuen Mobil­funk­net­zes 5G. Neben drei Netz­be­trei­bern sicher­ten sich auch die Holding Graz, die Salz­burg AG, der Mobil­funk-Dis­kon­ter Spusu/Mass Respon­se und die Liwest aus Ober­ös­ter­reich Anteile und planen den Aufbau eigener 5G-Netze. Mit der Rea­li­sie­rung des neuen Mobil­funk­net­zes sollen laut Digi­ta­li­sie­rungs­mi­nis­te­rin Mar­ga­re­te Schram­böck eine Stei­ge­rung des BIP um rund 32 Mil­li­ar­den Euro bis 2030 und die Schaf­fung von bis zu 35.000 Arbeits­plät­zen ein­her­ge­hen.

Viel Infor­ma­ti­on in wenig Zeit

Eine Latenz­zeit von einer Mil­li­se­kun­de: Mit dieser Hoch­ge­schwin­dig­keit des Daten­trans­fers ermög­licht 5G die ver­zö­ge­rungs­freie Daten­über­tra­gung zwi­schen Nutzern. Nicht nur Smart­phone-Nutzer pro­fi­tie­ren, sondern auch Maschi­nen und Geräte, deren Steue­rung in Echt­zeit möglich sein wird. Im Ver­gleich zum derzeit genutz­ten LTE mit einer Latenz­zeit von 50 Mil­li­se­kun­den ist die Ver­zö­ge­rung so gering, dass selbst die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen selbst­fah­ren­den Fahr­zeu­gen pro­blem­los statt­fin­den kann. Aug­men­ted Reality, bei der beson­ders große Daten­men­gen ins Spiel kommen, wird damit zu einem Tool, das uns in Zukunft völlig neue Arbeits­wei­sen zugäng­lich machen wird.

Gestei­ger­te Sicher­heit ist ein Schlüs­sel­fak­tor

Daten­schutz ist ein Schlüs­sel­fak­tor. 5G bietet einen erhöh­ten Schutz. Die nied­ri­gen Latenz­zei­ten ermög­li­chen eine effi­zi­en­te­re Über­prü­fung der Zugriffs­rech­te aller Nutzer, ganz egal, ob Mensch oder Maschi­ne. Denkbar wäre sogar eine Abfrage der Nut­zer­iden­ti­tät bei jedem ein­zel­nen Vorgang.
Mit dem Schutz von Daten befas­sen sich For­scher­teams der TU Graz: In Zusam­men­ar­beit mit der SGS erfolg­te 2019 die Grün­dung des Cyber­se­cu­ri­ty Campus Graz, der ein ein­zig­ar­ti­ges Projekt zum Thema IT-Sicher­heit in all ihren Facet­ten dar­stellt. Bis zu 400 Mit­ar­bei­ter werden an neuen Sicher­heits­sys­te­men for­schen und damit für einen höheren Schutz vor Cyber­kri­mi­na­li­tät sorgen.

5G als Kata­ly­sa­tor der Indus­trie 4.0

Gerade beim Ausbau der Indus­trie 4.0 und einer Imple­men­tie­rung von künst­li­cher Intel­li­genz in Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se spielt die kurze Reak­ti­ons­zeit eine wesent­li­che Rolle. 5G wird rei­bungs­lo­se Abläufe ermög­li­chen. Damit werden nicht nur fern­ge­steu­er­te Pro­zes­se und Repa­ra­tu­ren in der Indus­trie eine völlig neue Dimen­si­on bekom­men, sondern auch medi­zi­ni­sche Behand­lun­gen und sogar Ope­ra­tio­nen durch Spe­zia­lis­ten möglich, die weit weg von ihrem Pati­en­ten sind und sie, mittels fern­ge­steu­er­ter Roboter durch­füh­ren können. In Süd­ko­rea gibt es schon das erste voll auf 5G aus­ge­rich­te­te Kran­ken­haus. Dort unter­stüt­zen smarte Tech­no­lo­gien das medi­zi­ni­sche Per­so­nal bei Behand­lung und Pflege.

Auch in der Stei­er­mark läuft die Digi­ta­li­sie­rung mit Hoch­ge­schwin­dig­keit. Während man sich zwar in Sachen 5G noch etwas in Geduld üben muss, ver­net­zen sich zukunfts­ori­en­tier­te Unter­neh­men über die von der Stei­ri­schen Wirt­schafts­för­de­rungs­ge­sell­schaft SFG neu gegrün­de­te Platt­form Digi Hub Styria mit ihrem Fokus auf künst­li­che Intel­li­genz. Hier findet ein reger Aus­tausch über die Ein­satz­mög­lich­kei­ten auto­ma­ti­sier­ter Pro­zes­se statt – ins­be­son­de­re im pro­du­zie­ren­den High­tech-Sektor.

Inno­va­tio­nen für den digi­ta­len Alltag

Noch ist die Umset­zung autonom fah­ren­der Autos sowohl aus tech­ni­scher wie auch recht­li­cher Sicht in Europa Zukunfts­mu­sik, 5G ist auf dem Weg dorthin jedoch ein wich­ti­ger Schritt. In unseren Woh­nun­gen werden smarte Tech­no­lo­gien eine große Rolle spielen und die Ener­gie­ef­fi­zi­enz durch smarte Licht­quel­len und Hei­zungs­sys­te­me erhöhen.

Im öffent­li­chen Raum ver­spricht der Einsatz von Sen­so­ren eine Ein­spa­rung wert­vol­ler Res­sour­cen. Das gilt zum Bei­spiel für Müll­ton­nen, die der Ent­sor­ger­fir­ma auto­ma­tisch Bescheid geben, wenn sie voll sind, und damit unnö­ti­ge Fahrten von Müll­fahr­zeu­gen sparen oder für die auto­ma­ti­sche Über­wa­chung des Was­ser­stan­des in Grün­an­la­gen.

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